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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste
Autoren: Angie Sage
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die Nachricht von der Wiedereröffnung herumgesprochen hatte, und bald fanden regelmäßig Kunden den Weg in den Osttor-Wachturm.
    Allerdings war Stanley leicht irritiert über die plötzliche Begeisterung für alberne Geburtstagsgrüße unter den jüngeren Bewohnern der Burg, und nachdem er es – zum dritten Mal an einem Tag – energisch abgelehnt hatte, einen Geburtstagsgruß zu singen, begann er ernsthaft darüber nachzudenken, ob er den Laden nicht wieder dichtmachen sollte.
    Eines Abends, nachdem er nicht nur gebeten worden war, eine Nachricht vorzusingen, sondern auch noch dazu zu tanken, unternahm er zu später Stunde einen Spaziergang auf dem Außenpfad, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Stanley mochte den Außenpfad. Er führte außen an der Burgmauer entlang und war an manchen Stellen – wie Septimus einst herausgefunden hatte – nicht mehr als ein schmaler Grat. Die Geschichten, dass Gespenster auf dem Außenpfad ihr Unwesen trieben, glaubte Stanley nicht. Tatsächlich glaubte er überhaupt nicht an Gespenster. Doch es war stockfinstere Nacht, und als er an eine besonders schmale und bröckelige Stelle kam, hörte er direkt vor sich ein Scharren und Quieken. Und mit einem Mal stellte Stanley fest, dass er doch an Gespenster glaubte. Es war kein günstiger Zeitpunkt, und fast wäre er auf der Stelle in den Burggraben gehüpft.
    Doch Stanley verabscheute es, nass zu werden, und das dunkle Wasser des Burggrabens sah kalt aus. Er sagte sich, dass das Gespenst an einer Ratte bestimmt nicht sonderlich interessiert war und wahrscheinlich verschwinden würde, wenn er sich ganz still verhielt. Doch die Geräusche wollten nicht verstummen. Und je länger Stanley lauschte, desto deutlicher hatte er das Gefühl, dass sie wie Rattenquieken klangen – genauer gesagt, wie das Quieken von Rattenbabys.
    Es dämmerte bereits, als Stanley in den Osttor-Wachturm zurückkehrte – und er war nicht allein. Bei ihm waren vier durchgefrorene, hungrige und noch sehr kleine Rattenwaisen.
Syrah Syara
    Als Syrah die langen Messer der Questenwächter sah, wusste sie, dass sie in Schwierigkeiten war. Sie ließen ihr nicht einmal Zeit, sich von Julius Pike, den sie wie einen Vater liebte, richtig zu verabschieden, und brachten sie auf das Questenschiff. Sowie sie einen Fuß an Deck gesetzt hatte, spürte sie, wie ihre magischen Kräfte schwanden. Von einem triumphierenden Tertius Fume verabschiedet, legte das Questenschiff sofort ab. Ein magischer Wind füllte seine Segel, und bald segelte es an Port vorbei, hinaus auf die offene See. Syrah weigerte sich, unter Deck zu gehen, und während das Questenschiff die Wellen durchschnitt, saß sie zitternd in Wind und Regen. Die ganze erste Nacht und den folgenden Tag blieb sie wach und ließ die Questenwächter und ihre scharfen Messer nicht aus den Augen.
    Sie wusste, dass sie so gut wie tot war, wenn sie einschlief. In der zweiten Nacht spürte sie, wie ihr die Augenlider zufielen und das Verlangen nach Schlaf unwiderstehlich wurde. Während sie über das ruhige Meer blickte und einen Leuchtturm in der Ferne beobachtete, wurde sie von den sanften Bewegungen des Schiffes in den Schlaf gewiegt. Als sie mit jähem Schrecken wieder aufwachte, sah sie, wie die drei Wächter mit gezückten Messern auf sie zukamen.
    Sie hatte keine Wahl. Sie sprang über Bord.
    Das Wasser war ein Schock. Es war kalt, und Syrah konnte nicht schwimmen. Ihre schweren Kleider zogen sie nach unten, doch als sie sich strampelnd vom Questenschiff entfernte, spürte sie, wie ihre magischen Kräfte zurückkehrten. Sie rief einen Delfin, und gerade als die Wellen ein letztes Mal über ihrem Kopf zusammenschlugen, war er bei ihr. Erschöpft auf dem Rücken des Delfins liegend, sah Syrah, dass sie auf den Leuchtturm am Horizont zu schwammen. Bei Anbruch des Tages kamen Delfin und Lehrling wohlbehalten dort an.
    Fernab der Burg begann Syrah ein neues Leben. Sie wagte nie, in die Burg zurückzukehren, doch sie schickte Julius Pike eine verschlüsselte Nachricht, um ihn wissen zu lassen, dass sie außer Gefahr war. Unglücklicherweise glaubte Julius, es handele sich um eine letzte Zahlungsaufforderung für ein paar Zaubertöpfe, die er bestellt hatte. Er hatte die Rechnung bereits beglichen, und so warf er den Brief in den Müllschlucker.
Morwenna
    Der Augenblick, als Morwenna entdeckte, dass man sie hintergangen hatte und Jenna mit dem Transformanten geflohen war, markierte den Beginn einer Fehde zwischen dem
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