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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste
Autoren: Angie Sage
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Wendronhexenzirkel und der Burg. Oder vielmehr das Ende der Waffenruhe, die vor vielen Jahren begonnen hatte, als Silas – damals noch ein junger Zauberer – Morwenna vor einem Rudel Wolverinen rettete.
    Morwenna betrachtete ihre Schuld gegenüber Silas als abgegolten, nachdem sie ihn zu seinem Vater geführt hatte. Aber auch über die Flucht Ephaniah Grebes ärgerte sie sich. Nach allem, was sie für ihn getan hatte, hatte er sein Versprechen gebrochen und Jenna, wie sie vermutete, mitgenommen.
    Den jungen Hexen wurden Besuche im Lager der Heaps streng untersagt. Die jungen Hexen waren darüber bestürzt, und die jungen Heaps, besonders Jo-Jo, mussten feststellen, dass ihr Leben einiges an Bequemlichkeit einbüßte. Marissa wurde gezwungen, sich zwischen Morwenna und Jo-Jo zu entscheiden. Marissa war eine Hexe durch und durch und entschied sich für Morwenna.
Der Mautner
    Der Mautner war nie ein freundlicher Mensch gewesen, und es ist zu bezweifeln, dass diejenigen, die ihn schon gekannt hatten, bevor das Gespenst in seinem Baumhaus auftauchte, einen Unterschied bemerkt hätten – abgesehen von dem Lakritzring. Über den Ring hätten sie sich allerdings gewundert, denn der Mautner tat gern die Meinung kund, dass man Männer, die Ringe trugen, »von einer Klippe stoßen sollte – das würde ihnen einen Lehre sein«. Ob es dem Mautner selbst eine Lehre war, werden wir nie erfahren.
    Doch von einem Gespenst bewohnt zu werden, möchte man niemandem wünschen, so unsympathisch er auch sein mag. Der Mautner hatte sich gerade vor den Foryx in Sicherheit gebracht, wie er es jeden Tag zweimal tat, und befand sich in seinem Baumhaus, als das Gespenst bei ihm eindrang und keinen Zweifel an seinen Absichten ließ. Der Mautner erlebte einen Augenblick blanken Entsetzens – genau wie vor ihm einige widerspenstige Mautzahler, die ihm einen Goldzahn verweigert hatten und unversehens in den nebelverhangenen Abgrund stürzten.
Ephaniah Grebe
    Ephaniah wäre in dem Baumhaus neben der Brücke fast gestorben. Obwohl Jenna, Septimus und Beetle es ihm mit ihren Wolverinenfellen so bequem wie möglich gemacht hatten, bekam er wie Hildegard hohes Fieber und fiel ins Delirium. Wäre er nicht so schwach gewesen, wäre er in seinem verwirrten Zustand womöglich aus dem Baumhaus gefallen und im Schnee erfroren – oder von den Foryx gefressen worden. Doch zum Glück konnte er sich kaum bewegen. Er lag auf dem kalten Bretterboden, zitterte, wenn heiße und kalte Wellen durch seinen Körper liefen, und hatte furchtbare Albträume – noch schlimmere als die, die er in den ersten Tagen nach seiner Verhexung in eine Ratte gehabt hatte.
    Es war am späten Vormittag seines zweiten Tages im Baumhaus – obwohl es nach Ephaniahs Empfinden auch sein zweiter Monat hätte sein können –, als diese Albträume erschreckend realistische Züge annahmen. Über Nacht war sein Fieber ein wenig gesunken, und da er sich etwas kräftiger fühlte, wälzte er sich zur Türklappe und steckte den Kopf ins Freie. Zum Glück war er wieder so bei Sinnen, dass er nicht in die Tiefe stürzte. Er legte sich auf den Rücken, blickte hinauf in die verschneite Baumkrone, sog mit seiner empfindlichen Rattennase dankbar die frische Luft ein und leckte mit seiner kleinen rosa Zunge Schneeflocken auf, die in seine Richtung tanzten. So lag er eine Weile da und fühlte sich fast behaglich, als plötzlich ein heftiger Stoß den Baum erschütterte und eine große Ladung Schnee von den oberen Ästen herab auf sein Gesicht fiel. Erschrocken schüttelte er den Kopf, drehte sich auf die Seite und fand sich Aug in Aug mit einer Halluzination, die so lebensecht war wie keine andere zuvor. Ein mächtiger Drache stand unter dem Baumhaus. Sein langer, schuppiger Hals reichte bis herauf ins Geäst, und eines seiner smaragdgrünen, rot geränderten Augen sah Ephaniah direkt an.
    Von irgendwoher rief eine Stimme, die Ephaniah selbst in seinem verwirrten Zustand wiedererkannte, aber nicht recht einordnen konnte: »Kannst du ihn sehen, Septimus?«
    Eine andere Stimme antwortete: »Alles in Ordnung, Marcia, er ist hier. Es geht ihm gut. Es geht Ihnen doch gut, Ephaniah?« Erst da bemerkte er die kleine Gestalt, die halb verborgen in einer Mulde zwischen den mächtigen Schultern des Drachen und dem langen Hals hockte und über das ganze Gesicht strahlte. Und etwas weiter hinten saß, unbequem zwischen den Stacheln des Drachen, eine lila gekleidete Frau, die mit funkelnden grünen Augen, die
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