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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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Arbeitskollegin gab mir einen Stoß in die Seite: „Wer ist das? Kennst du den? Der ist ja süß!“
    Nic kam auf mich zu und kniete sich vor mich hin, nahm meine Hand und fing an mit seiner dunklen Stimme zu sprechen: „Ich weiß ich bin spät dran. Und deswegen habe ich gedacht ich muss mir was Besonderes einfallen lassen.“ Ich sah im direkt in seine schönen Augen, ich war den Tränen Nahe er auch.
    „Angela, ich möchte jemanden der mich vervollständigt, der weiß, wann es mir schlecht geht, der weiß, wann es mir gut geht, der weiß, was ich fühle und denke. Ich glaube du bist der Mensch, der mein Herz und mein Leben wieder als Ganzes erscheinen lässt. Ich bin nicht einfach, das weißt du ja schon.“ Er lächelte kurz und wurde wieder ganz ernst.
    „Wir werden viele Höhen erleben und noch schlimmere Tiefen, aber wenn du bei mir bist, ist alles zu ertragen. Angela willst du mit mir zusammen sein? Ich bin jedenfalls bereit dazu.“
    Da kniete er nun mein „Highlander“. So, oder ähnlich hatte ich mir das immer gewünscht und jetzt stand ich da und brachte kein Wort heraus. Ich zitterte am ganzen Körper. Die Kollegin stand immer noch neben mir und gab mir einen Stoß in die Rippen: „Wenn du noch lange zögerst, nehme ich ihn!“
    Erst jetzt war ich wieder fähig zu sprechen: „ Ja Nic, ich bin bereit dazu. Ja, ich will mit dir zusammen Leben oder es zumindest versuchen!“
    Mittlerweile hatte sich, von uns unbemerkt, das Büro gefüllt und tosender Beifall kam von den Kollegen, die, die Szene mit angesehen hatten. Nic stand auf nahm meinen Kopf in seine großen Hände küsste mich zärtlich auf die Lippen. Dann stellte er sich an meine Seite und reichte mir galant den Arm. „Mylady, ihre Kutsche wartet!“
    Unter den Jubelrufen meiner Kollegen gingen wir auf dem roten Teppich entlang zur Kutsche.
    Der Kutscher trieb die Pferde gleich an und wir trabten durch München. Es war ein wunderschöner Herbstabend und wir fuhren zum Englischen Garten die Leute winkten uns zu und klatschten immer, wenn sich Nic in seiner vollen Pracht erhob. Die ganze Fahrt über konnte ich kaum ein Wort sagen, so überwältigt war ich. Ich konnte nur Nics Hand halten, er küsste mich immer wieder und strahlte über das ganze Gesicht.
    Unser Zielpunkt war eine riesige Picknickdecke im Englischen Garten. Es war schon dunkel und die Kerzen, die um die Decke aufgestellt waren, verbreiteten ein anheimelndes Licht.
    Nic führte mich zur Decke, schenkte Wein ein und gab mir ein Glas.
    „Aus Spiros` Keller“, sagte er, als ich den ersten Schluck nahm.
    Wir sahen uns eine Weile schweigend an, dann sagte ich: „Ich bin beeindruckt, aber ein paar kurze Zeilen oder ein Besuch auf Korfu hätten genügt.“ Ich nahm seine Hand und drückte sie ganz fest. „Aber der Kilt ist echt sexy!“ Er beugte sich über mich und küsste mich leidenschaftlich, mir wurde ganz heiß. „Den Kilt hat mir Georg geliehen.“
    Ich musste lachen. „Georg? Der hat so etwas?“ „Ja, für Fasching, weißt du!“
    Wir lachten beide lauthals los, denn Georg und ein Kilt passten nun wirklich nicht zusammen, man musste sich das Mal vorstellen. Als unser Lachanfall vorbei war, sahen wir uns tief in die Augen. „Ich liebe dich wirklich Angela und was ich gesagt habe, war mein voller Ernst. Ein Leben mit mir wird kein Zuckerschlecken werden.“ „Ich liebe dich auch Nic, und solange du ehrlich zu mir bist, mir immer die Wahrheit sagst werde ich an deiner Seite sein!“
    Wir umarmten uns sehr lange, die Welt um uns verschwand für einen Moment, wir nahmen nichts mehr wahr, bis ein Passant mir zu rief. „Hey, tragen die Schotten wirklich nichts unter dem Kilt?“
    „Das wollte ich gerade herausfinden, bevor sie uns gestört haben“, sagte ich. Er lachte und ging weiter und wir waren wieder in der Wirklichkeit.
    Dieser Abend war der schönste in meinem ganzen Leben. Wir picknickten bis spät in die Nacht, obwohl es schon ziemlich kalt wurde und die Kutsche brachte uns dann zum nächsten Taxistand. Von dort fuhren wir getrennt voneinander nach Hause. Für eine gemeinsame Nacht hatten wir damals noch keinen Mut.
    Erst weit nach diesem Abend wurde mir klar, wie viel Mut ihn diese Aktion wirklich gekostet hatte. Wir haben uns danach erst einmal richtig kennengelernt und ich erschrak fast, als ich entdeckte, wie zurückgezogen Nic wirklich lebte. Diese Aktion, mir öffentlich seine Liebe zu gestehen, war für seine Verhältnisse fast übermenschlich.
     
    Das
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