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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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ging dann in den Speisesaal.
    Dort traf ich Ingrid, Micha und Klaus. Wir aßen zusammen und gingen dann in die Hotel-Disco. Ich war irgendwie betäubt von den Ereignissen des Tages, konnte nicht klar denken.
    Die Anderen unterhielten sich mit mir, ich bekam aber die Hälfte von den Gesprächen nicht mit. Irgendwann ging ich auf die Tanzfläche und tanzte mir die Seele aus dem Leib. Bei den rockigen Songs hüpfte ich herum wie wild, bei den Schmusesongs stand ich fast reglos, mit geschlossenen Augen da. Zwischendrin machte ich die Augen auf und fing Ingrids besorgten Blick auf, der auf mich gerichtet war.
    Als ich zum Tisch zurückkam, sagte Micha: „Ich halte es heute nicht mehr aus, ich bin Müde!"
    Klaus und sie gingen dann auch nach 10 Minuten und ich saß mit Ingrid alleine da.
    „Ich werde es dann auch packen Mädel, für mich ist es ein bisschen zu laut.“
    Sie sah mich an und sagte: “Tanz nur noch ein bisschen, dann vergeht der Kummer vielleicht.“
    Ich bewegte mich auf die Tanzfläche und der DJ spielte „Sadisfaction“ von den Rolling Stones. Ich powerte mich völlig aus. Dann kam wieder ein Schmusesong. Ausgerechnet „Completley“ von Michael Bolton, eins meiner „Heul-Lieder“. Ich war den Tränen nahe, das war einer meiner Lieblingslieder und ich sollte hier nicht alleine tanzen, sondern mit dem Mann, den ich liebte.....Nic! Ja, ich liebte ihn, da war ich mir ganz sicher.
    Nachdem ich mich wieder an meinen Tisch geschleppt hatte, bestellte ich mir einen Caipirinha. Jetzt brauchte ich was Starkes!!
     Ich schüttete das Zeug in mich hinein, dann torkelte ich Richtung Bungalow und setzte mich auf meine Terrasse. Das Licht ließ ich aus. Der Blick auf das Meer beruhigte mich ein wenig, das Rauschen des Wassers hatte eine einschläfernde Wirkung auf mich.
    Plötzlich hörte ich neben mir Nics Stimme. Er war, von mir unbemerkt, auf die Terrasse gekommen. Er rückte den zweiten Stuhl dicht neben mich, vermied es aber mich zu berühren.
    „Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leidtut. Ich wollte dir keine Angst machen, wirklich!“
    Nic machte eine Pause, suchte offensichtlich nach Worten.
    Stocksteif saß ich da und wartete ab. Dann sprach er mit leiser, ruhiger Stimme weiter: „Ich habe Schlimmes erlebt, weißt du.“ Er holte tief Luft, bevor er weiter sprach. „Ich ziehe niemals mein T-Shirt aus, weil mein Rücken so entstellt ist. Als du versucht hast mich auszuziehen habe ich Panik bekommen. Seit 12 Jahren hat mich nur mein Arzt nackt zu Gesicht bekommen. Nicht einmal meine Schwester hat meinen Rücken den letzten Jahren gesehen. Versteh` mich Angela. Heute am Strand wollte ich nichts mehr als dich. Ich liebe dich, aber ich brauche mehr Zeit, als ich gedacht habe. Verzeih` mir bitte!“
    Mir fiel nichts ein, was ihn hätte trösten können und ich glaube in diesem Moment hätten Worte auch nicht genügt.
    Im Dunkeln griff ich nach seiner Hand und drückte sie sanft. Er nahm sie und küsste sie, hielt sie eine Weile fest, legte sie behutsam in meinen Schoß und flüsterte nur: „Danke!“
    Dann ging er.
    Am Nächsten morgen erwachte ich mit einem Brummschädel. Der „Caipi“ war doch ein wenig stark gewesen......
    Ich schleppte mich zum Frühstück und ging dreimal ans Buffet, ich hatte echt Hunger.
    Ingrid setzte sich zu mir an den Tisch und fragte gerade heraus: „Hast du Kummer?“
    Mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht antwortete ich: „Jetzt nicht mehr, hat sich alles wieder eingerenkt.“
    Sie lachte mich an und holte sich dann auch Frühstück. „Wann sollen wir denn heute bei Betty sein?“
    „Gegen 18.00 Uhr, ich gehe etwas früher, muss ja kochen. Soll Nic euch holen?“
    „Nö, wir gehen zu Fuß. Betty hat uns den Weg beschrieben, das finden wir schon. Was machst du heute?“
    „Faulenzen!! Unbedingt!!“, rief ich.
    Das tat ich auch. Ich legte mich faul auf meine Liege und ging ab und zu schwimmen. Maria und Micha leisteten mir bei einem „Cappo“ Gesellschaft und Micha bat mich, ihr später mit ihrem Koffer zu helfen. Der ging vor lauter Souvenirs aber nicht zu.
    „Wann werdet ihr denn morgen abgeholt?“
    „Um 11.00 Uhr.“
    „Super, dann können wir ja noch miteinander frühstücken.“ „Ja, klar doch.“
    Micha` s Koffer war einfach zu überladen und ich lieh ihr den zweiten Rucksack, den ich dabei hatte.
    „So, der geht als Handgepäck durch“, sagte ich, nachdem wir die Souvenirs umgepackt hatten.
    „Den Rucksack holst du dir dann wieder in
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