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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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muss.“
    „Da sprichst du wahre Worte Nicolas!“ Gaby war hinter uns aufgetaucht und seufzte:“ ich habe ihn schon seit zwei Tagen nicht mehr gesehen oder von ihm gehört. Er vergräbt sich regelrecht in seinem Schatz.“ Betty nahm sie tröstend in den Arm und sagte: „Spätestens morgen, wenn Angela chinesisch kocht, können wir ihn aus seinem Museum locken. Ich gehe gleich mal rein und werde ihn anrufen, um ihn zu erinnern. Gehst du mit Schatz?“
    Spiros ging mit und Gaby musste auch weiter, natürlich um sich um eine Herde Touris zu kümmern. Ich saß mit Nic alleine da. Wir schwiegen.
    Ganz ruhig fing ich irgendwann zu reden an, ich war komischerweise nicht nervös.
    Die Sonne schien auf uns herab und ich machte die Augen zu, während ich sprach.
    „Nic, ich bin sehr schwierig. Mein Leben verläuft erst seit einem Jahr wieder in geregelten Bahnen. Davor habe ich versucht die Trennung von einem Mann zu verkraften, den ich einmal sehr geliebt habe. Ich will jetzt noch nicht ins Detail gehen. Was damals geschehen ist, ist für mich ein furchtbares Erlebnis gewesen. Um mein Vertrauen zu gewinnen, gehören mehr als ein schönes Gesicht und nette Worte.“ Ich machte die Augen auf und sah ihn an.
     Er sah sehr ernst aus, er war nervös.
    „Was du mir da von deinen Gefühlen erzählt hast......das waren weit mehr als nur nette Worte, du hast mir dein innerstes auf einem silbernen Tablett serviert. Das ist mehr als ich je von irgendeinem Mann erwartet hätte. Das waren, mit Abstand, die schönsten Worte, die je ein Mann zu mir gesagt hat und es tut mir sehr leid, dass ich nicht gleich darauf reagieren konnte.“ Bei diesem Satz hellte sich sein Gesicht zu einem strahlen auf und ihm fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. Er blieb aber reglos sitzen und wir saßen wieder eine Weile stumm da, bis ich wieder zu reden begann.
    „Ich habe gestern versucht zu realisieren, was uns nach so kurzer Zeit so aneinander fasziniert, aber ich bin zu keinem richtigen Ergebnis gekommen. Das Einzige, was mir in den Sinn gekommen ist, ist die gemeinsame Erinnerung an ein schreckliches Erlebnis. Menschen, die ein schlimmes Erlebnis hinter sich haben, bekommen ein Gespür für ihre Umwelt, suchen den Typ Mensch, der ihnen ähnlich ist. Ich glaube wir haben uns deswegen gefunden. Ich habe gestern mit mir gekämpft, besser gesagt mein Herz hat gegen meinen Verstand gekämpft. Mein Herz hat immer gesagt: Sag ihm, dass du ihn magst, er ist das, was du willst. Mein Verstand hat immer gesagt: Du kennst ihn doch gar nicht, vielleicht will er dir nur wehtun.“
    Bei diesen Worten sah ich ihm genau ins Gesicht, es war wie versteinert, nur seine Augen hatten einen traurigen Ausdruck, als er mit monotoner Stimme fragte: “Und ... und wer hat gewonnen?“
    „Mein Herz hat gewonnen Nic......mein Herz, nach langem Kampf!“
     
    Er stand aufnahm, meine Hand und zog mich aus meinem Stuhl hoch. Jetzt zitterte ich trotz der Hitze. Wir standen uns ganz nahe, er nahm meinen Kopf in seine großen Hände streichelte mit beiden Daumen über meine Wangen und sagte: „Ich bin so froh, dass du so ein starkes Herz hast!“
    Er küsste mich sanft auf meine Lippen und umarmte mich dann ganz fest. Wir standen so mitten auf Spiros Tavernen – Terrasse und keiner wollte den anderen los lassen. Als wir uns wieder voneinander lösten, bemerkten wir erst, dass uns die anderen Gäste anglotzten und Betty, den Tränen Nahe, im Eingang zur Gaststube stand.
    „Ähm, ich wollte nur fragen, ob ihr heute vielleicht schon für das morgige China-Essen einkaufen wollt? Sie wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel und lächelte uns an."
    Nic erwachte zuerst aus unserem Traum und sagte: „Ja, klar. Leihst du uns deinen großen Korb, dann gehen wir gleich.“
    „Logisch“, antwortete Betty.
    Bevor wir gingen, fragte Betty noch ob sie Klaus, Ingrid und Micha auch anrufen sollte, um sie für morgen zum Essen einzuladen. Ich fand das eine gute Idee und Betty rief auch schon an, während wir zur Tür hinausgingen.
    Im Mini – Market hatten wir innerhalb von einer Stunde alles zusammen, was wir brauchten und Nic fragte, ob wir anschließend zum Lake Korrision fahren sollen, zum Baden.
    Ich war begeistert, dort konnten wir uns dann auch noch etwas alleine unterhalten. Wir verstauten die Sachen in Bettys Küche und fuhren dann zum Hotel um meine Badesachen zu holen. Auf dem Weg zum Zimmer trafen wir Klaus, Micha und Ingrid, die sich vor dem Bungalow in der Sonne
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