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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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nahmen die Wortfetzen Konturen an.
    Er schrie: „Wie konntest du das nur tun, das ist meine Sache. Jetzt ist mir klar, was das hier sollte, du hast ihr das erzählt, damit sie mich aus Mitleid nimmt, nicht wahr? „
    Sie schrie zurück: „Spinnst du? Ich habe da gar nichts eingefädelt. Du hast sie doch schon im Flugzeug kennengelernt und überhaupt was heißt hier nicht meine Sache? Seit 12 Jahren richtet sich mein ganzes Leben nach deinen Bedürfnissen. Nic braucht eine Therapie, also geht Betty mit ihm hin. Nic braucht dies, Nic braucht das und Betty macht alles.“
     
    „Ich habe dich nie um etwas gebeten, hast du das vergessen?“, schrie er sie an.
     
    Ich blieb wie angewurzelt an der Tür stehen, konnte mich nicht bewegen. Lauschen lag mir eigentlich nicht, aber ich konnte weder hineingehen noch weggehen.
     
    Ihre Stimme kippte fast über, als sie schrie: „Ich habe das gerne gemacht, verstehst du? Weil du mein Bruder bist und ich dich liebe, aber irgendwann musst du aus deinem Schneckenhaus mal wieder raus kommen und Angela liebt dich wirklich. Glaubst du den allen Ernstes, dass ein Verkupplungsversuch bei einem hübschen Kerl wie dir nötig wäre? Nic du bist total blind, die Frauen reißen sich um dich und du merkst es nicht. Ich war so froh, als du von Angela Notiz genommen hast.“
    Ihre Stimme wurde fast zärtlich, als sie sagte: „Hör zu, du musst die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Martina wird nicht mehr lebendig, so schlimm das ist. Sie hätte nicht gewollt, dass du dich so verkriechst."
     
    Er schrie sie wieder an: “Lass Martina aus dem Spiel. Du hättest Angela nichts von damals erzählen sollen. Ich wollte das Selbst tun, mit meinen Worten und jetzt hält sie mich wahrscheinlich nur für einen durch geknallten Freak, der seinesgleichen sucht.“
     
    Das war jetzt zu viel!!!! Freak, der seinesgleichen sucht? Er hielt mich also für einen Freak? War ich vielleicht auch, aber das aus seinem Mund zu hören, war eine Frechheit. Ich stieß die Tür auf und Betty und er starrten mich entsetzt an. Sie hatten beide mit Tränen überströmte und von Wut verzerrte Gesichter und ich hätte beinahe gelacht, wenn ich nicht so beleidigt gewesen wäre.
     
    „Wie lange stehst du schon an der Tür?“, fragte Betty mit zitternder Stimmer.
     
    „Von ungefähr „wiekonntestdudasnurtun“ bis „freakderseinesgleichensucht“!!!!!“, sagte ich gereizt.
    Nic starrte mich eine Weile an, es kam mir wie Stunden vor..............
     
    Irgendwann löste er sich aus seiner Erstarrung und sagte mit gepresster Stimme:
    „Ist wohl am besten so, dann ist es also aus, bevor es angefangen hat! Leb wohl.“
    Er stürmte an mir vorbei ohne mich anzusehen und knallte die Tür zu. Betty setzte sich wortlos und fing an zu heulen. „Es tut mir so leid, es ist meine Schuld.“
    Sie hatte ihm erzählt, dass sie mit mir über seine Misshandlungen gesprochen hatte.
    Er hatte wegen mir Zweifel und hatte mit seiner Schwester darüber geredet. Sie wollte ihm mit dieser Bemerkung nur den Rücken stärken, als sie sagte: „Angela liebt dich, weil du einfach du bist, sie liebt dich trotz deiner Vorgeschichte.“ Da wurde er hellhörig und anschließend so wütend. Ich hatte ungefähr zwei Drittel des Gesprächs mitbekommen. Er hatte sie wüst beschimpft, war völlig außer sich.
     
    Ich versuchte Betty zu beruhigen, aber sie schluchzte und wollte nicht aufhören. Irgendwann fing ich dann auch an zu heulen. Mir war so elend zumute. Wie hatte ich auch erwarten können einen Menschen nach so kurzer Zeit wirklich zu kennen. Ich sagte nur zu Betty: “Er wird dir schon verzeihen und was mich betrifft, hat es wohl nicht sein sollen. Ich glaube nicht, dass er sich von seiner Meinung abbringen lässt.“
    „Dieser Dummkopf ist so stur!“, schniefte sie in ihr Taschentuch. „Angela, ich mache mir solche Vorwürfe. Was kann ich nur tun?“
    „Gar nichts. Tu am besten gar nichts. Alles was du tust macht ihn wahrscheinlich noch sturer und dich regt es nur auf. Du musst jetzt auf dich aufpassen, dein Baby braucht jetzt eine ruhige, stressfreie Mama, kein Nervenbündel, oder?“ Sie lächelte mich gequält an.
    „Ich glaube ich gehe jetzt besser ins Hotel zurück.“
    „Angela, ich ruf dich morgen an. Vielleicht hat er sich ja wieder beruhigt.“
    „Ich glaube nicht, dass er noch Interesse an mir hat, aber ruf mich trotzdem an. Wir sind ja noch Freunde!“, sagte ich traurig.
     
    Auf dem Weg zum Hotel entschied ich mich in
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