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Mit Druck richtig umgehen

Mit Druck richtig umgehen

Titel: Mit Druck richtig umgehen
Autoren: Friedel John , Gabriele Peters-Kuehlinger
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Wie Druck entsteht
    Unter Druck geraten – was bedeutet das eigentlich? Finden Sie heraus, welche „Kräfte“ am Werk sind und wer beteiligt ist, damit Sie die belastende Situation besser bewältigen.
    Im folgenden Kapitel erfahren Sie zunächst, welche Arten von seelischem Druck es gibt (S. 6), um dann die Druckauslöser im Einzelnen kennenzulernen:
Fehler, Kritik und Konflikte (S. 12),
Zeitmangel und Überforderung (S. 17),
Karriere (S. 29).
    Was ist Druck?
    „Druck“ – diesen Begriff kennen wir aus dem Buchdruck, aus der Physik und aus der Meteorologie. Hier jedoch soll es ausschließlich um das psychologische Phänomen „Druck“ gehen. Doch natürlich besteht eine Analogie zwischen dem physikalischen und dem psychischen Druck. Führen wir uns zunächst einmal vor Augen, wie Druck – im physikalischen Sinn – zustande kommt.
    Druck entsteht immer dann, wenn eine Kraft auf einen Gegenstand wirkt, auf den (mindestens) eine anders gerichtete Kraft gleichzeitig wirkt.
Wie Druck entsteht
    Wenn die Kräfte A und B gleichzeitig auf einen Gegenstand wirken, gerät dieser unter Druck
    Je nachdem, wie groß die Kräfte sind und wie der Gegenstand beschaffen ist, wird er sich verformen. Dies passiert aber nicht, wenn es nur eine Kraft gibt (wobei es egal ist, wie der Gegenstand beschaffen ist).
    Beispiel
    Wenn Sie einen Karton hochheben wollen, fassen Sie ihn wahrscheinlich auf den gegenüberliegenden Seiten an. Sobald Sie Druck auf beide Seiten ausüben, können Sie ihn anheben. Wenn Sie aber nur auf einer Seite des Kartons Druck ausüben (können), verschieben Sie ihn lediglich.
    Wie entsteht seelischer Druck?
    Auch wenn wir über emotionalen oder psychischen Druck sprechen, haben wir Situationen im Blick, in denen es (mindestens) eine Kraft auf der einen Seite gibt und (mindestens) eine entgegengerichtete Kraft auf der anderen Seite. Anhand dieser Analogie werden Sie bei genauem Hinsehen die verschiedenen Kräfte herausfinden, die den Druck auslösen -unabhängig davon, wie Sie ihn empfinden. Zwischen den beiden Kräften befindet sich der Leidtragende, der Unter-Druck-Stehende.
    Dies gilt auch für die folgenden Zustände in typischen Situationen. Prüfen Sie es nach!
Ich setze mich unter Druck. (Eigentlich sollte ich etwas tun, möchte mich aber lieber ausruhen.)
Ich werde unter Druck gesetzt. (Eigentlich müsste ich mich so oder so verhalten, anders ist es aber bequemer.)
Ich stehe unter Druck. (Beispiel Termindruck: Ich hätte viel früher anfangen müssen; jetzt bin ich zu spät dran und der Termin sitzt mir im Nacken.)
Ich unterdrücke meine Wut. (Eigentlich ärgere ich mich, traue mich aber nicht, dies zu zeigen, weil ich den anderen zum Beispiel nicht verletzen oder mir keine Schwierigkeiten einhandeln will.)
Ich drücke mich. (Zum Beispiel vor Verantwortung: Ich müsste mich jetzt durchsetzen, habe aber Angst vor den Konsequenzen. Oder es steht eine Entscheidung an, aber ich kann mich zu keiner der Alternativen entscheiden.)
Ich mache Druck – denn ohne Druck läuft hier gar nichts.
Ich brauche Druck, um gute Leistungen zu bringen.
    Wie die beiden letzten Aussagen zeigen, muss Druck jedoch nicht grundsätzlich negativ, sondern kann auch als hilfreich oder nützlich empfunden werden. Es kommt ganz auf die Situation und auf die Beteiligten an. Es kommt auch darauf an, welche erkennbaren Möglichkeiten es gibt, der Situation zu entkommen oder sie für sich zu nutzen.
Die sechs Typen der Druckerfahrung
    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich (fast) alle Situationen, die als Druck erlebt werden, einem der folgenden sechs Phänomene zuordnen lassen. Druck entsteht demnach,
wenn Motive auf Realisierung drängen ( Motivation ),
wenn die verfügbare Zeit begrenzt ist ( Planung ),
wenn gegensätzliche Wünsche, Ziele oder Bedürfnisse zur gleichen Zeit am gleichen Ort erreicht werden sollen ( Konflikt ),
wenn Theorie und Praxis bzw. Wunsch und Realität auseinanderfallen ( Integration ),
wenn es um Über- und Unterlegenheit geht ( Machtkampf ),
oder wenn es um individuelle Bedrohung geht ( Angst ).
    Natürlich gibt es Überschneidungen dieser Aspekte. Ebenso kann der eine Aspekt die Folge eines anderen sein, wie z. B. Angst als Folge eines Machtkampfs oder Konflikts auftritt.
Entscheidend: die widerstreitenden Gefühle
    Setzen wir im übertragenen Sinne Kraft für alles ein, was Menschen einerseits motiviert, antreibt, fördert und bewegt und andererseits behindert, stört, ärgert oder abstößt, dann wird
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