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Seelensturm

Seelensturm

Titel: Seelensturm
Autoren: Margarete Leonhard
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Wein getrunken, ich Idiot!
    Hoffentlich hatte mich keiner gesehen, als ich zum Bungalow torkelte. Wie viele Stunden musste ich gebraucht haben, um in dem Zustand das Schlüsselloch der Tür zu treffen?
    Oh, Gott ich hoffte inständig, dass mich niemand beobachtet hatte. Mein Arm lag über meinen Augen und ich versuchte mich zu erinnern. Ich hob die Bettdecke an und sah an meinem nackten Körper hinunter. „Wenigstens habe ich mich noch ausgezogen und den ganzen Sand nicht ins Bett geschleppt“, sagte ich laut zu mir.
     
    „Den Sand habe ich dir unter der Dusche abgewaschen! Deine Haare waren voll davon und deine Kleider auch, nachdem du im Meer gebadet hast!“
     
    Mir gefror fast das Blut in den Adern. Ich riss den Kopf herum (wenn man das in dem Zustand reißen nennen kann) und sah Nic da sitzen. Seine Stimme war eiskalt. „Ja ich habe dich aus dem Meer gefischt, selbst nachdem du mich als Flasche bezeichnet hast!“
     
    „Ich kann mich an nichts erinnern und mein Kopf zerspringt gleich, aber danke für die Rettung und was auch immer! Warum bist du gekommen, willst du mich noch mit anderen Kosewörtern als „Freak“ beschimpfen?“ Er schwieg.
     
    Ich versuchte mich aufzurichten, es gelang mir zwar aber ich hatte das Gefühl ich fuhr Karussell. Ein Blick in seine Richtung verriet mir, dass er mit sich kämpfte, er wusste nicht ob er wütend oder traurig oder amüsiert sein sollte.
    „Hör zu“, fing er sachlich an. „ich liebe dich, oder ich glaube das zumindest, und wenn ich im Irrtum war mit dem Verkupplungsversuch, dann tut es mir leid, aber Betty hat das leider schon öfter versucht. Ich bin einfach unsicher.“
     
    „Hast du mit Betty geredet?“
    „Nein, ich bin die ganze Nacht über die Insel gefahren, dann hierher. Als du nicht im Zimmer warst, bin ich am Strand auf und ab gegangen......da hab ich dich gefunden.“
    „Du solltest aber mit ihr reden. Deine Entschuldigung nehme ich an, obwohl du Schuld an meinem Absturz hast.“
    Ich wunderte mich darüber, dass ich das so emotionslos sagen konnte, nach den starken Gefühlen in den letzten Tagen. Während meine Hände meinen Kopf weiter festhielten, sah ich ihm in die Augen. Er sah nicht gut aus, hatte tiefe Augenringe.
     
    „Willst du mich noch Angela?“
     
    „Nic, ich kann hier und jetzt nur wiederholen, dass mein Herz und mein Körper noch nie so nach jemandem geschrien haben wie nach dir. Aber vor allem musst du, ausschließlich DU wissen, ob du mich willst oder nicht. Ich fliege am 8. Oktober zurück, wenn ich bis dahin keine Nachricht von dir erhalte, dann leb wohl. Mehr kann ich nicht sagen.“ Die letzten Worte kosteten mich ziemlich viel Kraft, taten weh. Aber er verstand genau, was ich damit sagen wollte.
    „Okay, ich weiß es liegt bei mir.“
     
    Er stand auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging ohne ein weiteres Wort.
    Als die Tür ins Schloss fiel, ging ein Zittern durch meinen ganzen Körper und ich fing an zu weinen. Ich weinte mich in den Schlaf und wachte erst auf, als es wieder dunkel war.
     
    Die restlichen Tage vergingen sehr schnell. Ich telefonierte mit Betty, aber sie wusste nicht einmal, wo Nic war. Er hatte seine Sachen geholt und nur zu Spiros gesagt, dass er noch auf der Insel wäre und sie solle sich keine Sorgen machen, es wäre nicht ihre Schuld. Gaby und Georg wussten auch nicht, wo er sich aufhielt. Gaby und ich machten noch eine Tour über die Insel und sie zeigte mir noch einige interessante Plätzchen. Wir vermieden es, über Nic zu reden. Am Abflugtag wurde ich erst um 17.00 Uhr abgeholt. Nachdem ich mein Gepäck bei Amelia untergestellt hatte, ging ich noch nach Moraitika um mich von Spiros und Betty zu verabschieden. Spiros servierte mir gerade ein „Spiros - Spezial“ und setzte sich zu Betty und mir, wie am ersten Tag, als Herr Panaoglou vorbei kam. Er plauderte mit uns über den „Fall“ aber es war nicht wirklich etwas Neues dabei. Ich war froh, dass er da war und uns ablenkte, wir hatten zuvor schon ein paar betretene Schweigepausen eingelegt. Gegen 16.00 Uhr ging Panaoglou und ich verabschiedete mich von Betty und Spiros. „Habt ihr von Nic was gehört?“ Beide schüttelten den Kopf. „Ruf uns an, wenn du gut gelandet bist, ja?“ „Okay, tschüss ihr beiden, oder ihr drei sollte ich wohl sagen.“ Ich ging und sah die beiden ein letztes Mal lächeln und Spiros murmelte noch etwas von Nic und Idiot und so.........
    Dann war ich außer Hörweite. Auf dem Weg zum Hotel sah ich
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