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Sheanthee (German Edition)

Sheanthee (German Edition)

Titel: Sheanthee (German Edition)
Autoren: Amber Blake
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„ Das kann doch nicht euer Ernst sein??“
     
    Caya blickte angewidert auf den Gargoyle, der mitten auf dem Küchentisch saß.
    Etwa von der Größe eines dicklichen Zwergkaninchens, hatte er Ohren, die wie zwei Bügelbretter abstanden. Seine Schnauze hatte die Form einer umgestülpten Kaffeetasse, am Ober- und Unterkiefer standen je zwei Reißzähne, etwas windschief hervor. Sein spärlicher Haarwuchs gipfelte in einer Art Irokesenschnitt, der wie eine alte Schuhputzbürste auf seinem Kopf thronte. Seine zementgraue, schuppige Haut, hatte die Konsistenz von Schmirgelpapier.
    Er schaute Caya aus seinen großen Glubschaugen an.
     
    „ Mein Gott! Das ist ja wirklich die hässlichste Kreatur, die mir je unter die Augen gekommen ist!
    „ Hey! Für den Laufsteg reichts bei dir auch nicht, Pickelgesicht!“ ranzte der Gargoyle mit erstaunlich lauter Stimme, -für so einen kleinen Kerl.
    „ Und unverschämt ist er auch noch!- Außerdem sind das keine Pickel, sondern Sommersprossen!“
    „ Klar, deshalb schmierst du auch Aknecreme drauf!“ Der Gargoyle grinste sie zahnlückig an.
    „ Mom! Bitte! Ich kann doch nicht mit dem Ding in die neue Schule gehen!“
    Sie schaute ihre Mutter flehentlich an und blies eine blonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
    „ Das ist kein Ding, sondern Broc. Er hat schon deine Ur-Ur-Urgroßmutter nach Sheanthee begleitet und wird auch dir die nächsten drei Jahre Gesellschaft leisten und Schluss jetzt!“
    Catriona Cunningham war keine Frau, die ewige Diskussionen führte. Als leitende Ärztin der Unfallchirurgie war sie es gewohnt, dass ihren Anweisungen Folge geleistet wurde. Außerdem hatte sie noch nie sonderlich viel Geduld für weinerliches Gejaule aufbringen können.
    „ Dad! Sag doch auch einmal was!“
    Caya wollte sich noch nicht geschlagen geben.
    „ Deine Mutter hat recht. Broc ist, trotz seiner Jugend, ein loyaler und vor allem, kampferprobter Gefährte, der dich nie im Stich lassen wird.“
     
    Niall, ihr Vater, war ansonsten der eher nachgiebige, um Kompromisse bemühte Typ. Sein Job als Landschaftsarchitekt lies ihm die Möglichkeit, seine enge Verbundenheit mit der Natur auszuleben. Von ihren Eltern war er immer der, um die Familienharmonie bemühte Teil. Ihre Mutter und sie waren oft wie Katz und Maus, was nichts an ihrer tiefen Zuneigung zueinander änderte. Vermutlich waren sie sich zu ähnlich, wie schon das äußere Erscheinungsbild vermuten lies.
    Wie ihre Mutter, war Caya sehr schlank, vom mittelgroßer Statur und mit  bemerkenswert intensiv blauen Augen ausgestattet, die funkelten wie ein Sommerhimmel, wenn sie lachte und wie ein Gewitterschauer blitzten, wenn etwas ihren Unwillen erregte. Mit ihren langen, blonden Haaren sahen sie sich beide sehr ähnlich.
    Lediglich ihr Kleidungsstil konnte unterschiedlicher nicht sein.
    Während ihre Mutter schlichte Sachlichkeit bevorzugte, ohne modischen Schnick.-Schnack, hatte Caya ein ausgeprägtes Faible für schrille Klamotten, leuchtende Farben und avantgardistische Accessoirs. Sie liebte es, das Internet nach neuen Ideen zu durchforsten und waghalsige Mixturen miteinander zu kombinieren.
    Heute trug sie eine giftgrüne Boleroweste über einer weißen Chiffon-Bluse. Ihren schwarzen Minirock hatte sie über pinkfarbene Leggins gestreift. Schwarze High-Heels und ein Stirnband aus Tante Fionas altem Cocktailkleid, komplettierten den Look.
     
    Normalerweise war Niall Cayas erste Option, wenn sie etwas durchsetzen wollte, aber diesmal biss sie auf Granit,- wie schon zuvor, mit dem gesamten Projekt „neue Schule“.
     
    „ Wieso jung?? Ich dachte, er hat schon Ur-Ur-Urgroßmutter Adaira begleitet? Da muss er doch mindestens Hundertfünfzig sein?“
    „ Zweihundertfünfzig, um genau zu sein. Aber das ist für einen Gargoyle kein Alter. In Gargoyle-Jahren ist Broc jetzt ein etwa fünfzehnjähriger Teenie. Also seid ihr, im Prinzip, gleichaltrig“, schmunzelte ihr Vater.
     
    „ Wenn ich schon auf diese Scheiß Schule muss,- wobei ich immer noch nicht einsehe warum überhaupt-, muss ich mich doch nicht von Anfang an zum Deppen machen, wenn ich mit dem da ankomme!“ schnaubte Caya.
    „ Hey! Ich wüsste auch was besseres, als mit so einer pickeligen Xanthippe daher zu kommen!“ begehrte Broc auf.
    „ Schluss jetzt! Alle beide!“ Ihr geht zusammen nach Sheanthee und Ende der Diskussion!“ Ihre Mutter knallte die Kaffeetasse auf den Tisch und schaute Caya eindringlich an.
    „ Zum allerletzten Mal jetzt! Deine Magie
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