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Seegrund

Seegrund

Titel: Seegrund
Autoren: Kobr Michael Kluepfel Volker
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scheint dich ja jemand gar nicht zu mögen«, sagte Markus lachend.
    Yumiko nickte und fügte hinzu: »So was kann man normal bloß meinen dämlichen Landsleuten andrehen.«
    Erika schließlich rief: »Das scheußliche Ding bleibt mir nicht in der Wohnung. Das kannst du gleich wieder zurückschicken!«
    Kluftinger wurde es noch heißer, als ihm wegen seines Fiebers eh schon war.
    »Von wem ist es denn jetzt eigentlich?«, wollte Markus wissen.
    Der Kommissar hatte fast vergessen, nach einer Karte zu suchen. Tatsächlich befand sich auch ein Kuvert in dem Päckchen. Er öffnete es und entfaltete einen karierten Zettel, auf den ein paar Zeilen in winzig kleiner Schrift gekritzelt waren.
    »Geschätzter Kollege«, stand da und Kluftinger ahnte bereits bei diesen Worten, von wem der Brief war. »Als kleine Erinnerung an unseren Fall habe ich Ihnen ein Andenken aus Füssen geschickt. Sie haben es damals im Laden so bewundert, da dachte ich, das ist bestimmt das Richtige. Auch, damit Sie in Zukunft immer die entsprechende Kleidung parat haben, wenn es mal wieder ins Ostallgäu geht. Noch einmal vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Wir passen eigentlich saugut zusammen, oder? Frohes Fest, Ihre Friedel.«
    Kluftinger hob die Augenbrauen. »Ihre Friedel« – da konnte er ja noch froh sein, dass Sie ihm nicht das Du angeboten hatte. Er wollte den Zettel schon weglegen, da sah er, dass auch auf der Rückseite etwas stand: »P.S.: Ich habe gehört, dass Sie nach unserem gemeinsamen Bad krank geworden sind. Mir selbst geht es gut. Vielleicht sollten Sie sich doch öfter mal an meinem Geheimmittel versuchen. Ich hab Ihnen was mitgeschickt.«
    Kluftinger schaute in das Päckchen, doch darin war nichts mehr. Dann nahm er das Kuvert noch einmal zur Hand und bemerkte erst jetzt, dass sich noch etwas darin befand. Er drehte es um und ließ den Gegenstand in seine Hand gleiten. Schon bei dem Geruch, der ihm nun in die Nase stieg und Erinnerungen weckte, kündigte sich wieder ein heftiger Hustenreiz an.
    In seinen Fingern hielt er einen dunkelbraunen Zigarillo.

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten, aufgewachsen in Kempten und Durach. Im Hauptberuf ist er Realschullehrer für Deutsch und Französisch. Mit großer Leidenschaft, wie er versichert. Doch wenn der gebürtige Kemptener, wohnhaft in Memmingen mit seiner Frau, am Abend alles erledigt hat, wenn er die Arbeiten seiner Schüler durchkorrigiert hat, dirigiert ihn seine zweite große Leidenschaft an den Computer. Michael Kobr ist begeisterter Krimi-Autor. Zusammen mit seinem Freund und Autoren-Kollegen Volker Klüpfel sorgt er für Furore in der Krimi-Szene. »Milchgeld« tauften die beiden ihr Erstlingswerk, in dem Kommissar Kluftinger im Allgäu nach einem Mörder sucht. Das zweite Buch, »Erntedank«, fand wieder Eingang in die Bestsellerlisten und spätestens seitdem gehört Kluftinger zur ersten Riege der »Kult-Kommissare«. Krimis haben es dem Lehrer Kobr schon seit längerem angetan. Am liebsten liest er französische Autoren, vor allem Georges Simenon. Noch lieber aber trifft er sich abends mit Volker Klüpfel, um die Szenen für den »neuen Klufti« zu besprechen. Die beiden kennen sich schon seit der gemeinsamen Schulzeit in Kempten. Die Idee, Bücher zu schreiben, hatten sie auf einer langen Autofahrt, weil ihnen »langweilig war«. Und nun sind sie als viel gefeiertes Autorenteam auf zahlreichen Lesungen unterwegs.

Volker Klüpfel, geboren 1971 in Kempten, hat viele Jahre in Altusried gewohnt. Wer dort aufwächst, verfällt für gewöhnlich der Schauspielerei mit Leib und Seele. Bei Freilichtspielen und vielen Inszenierungen im Theaterkästle wirkte er mit. Eine weitere Leidenschaft heißt allerdings: Krimis schreiben. Volker Klüpfel, Kulturredakteur der Memminger Zeitung, studierte vor seinem Einstieg in den Redakteursberuf Politikwissenschaft, Journalistik und Geschichte in Bamberg, arbeitete als Praktikant bei einer Zeitung in den USA und beim Bayerischen Rundfunk. Volker Klüpfel begeistern an Krimis vor allem dunkle, mystische Motive. Besonders die Werke der schwedischen Krimiau toren wie Henning Mankell haben es dem Allgäuer angetan. Ob seiner eigenen Werke war er zunächst skeptisch, »ob die nicht nur die Verwandtschaft kauft«. Seitdem aber die beiden ersten Werke des Autorenduos Klüpfel/Kobr, »Milchgeld« und »Erntedank«, die Bestsellerlisten erklommen haben, ist auch er restlos überzeugt von dem Qualitäten seines Protagonisten: Kommissar
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