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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal
Autoren: Simon R. Green
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TODTSTELTZERS
SCHICKSAL
Science Fiction Roman
Ins Deutsche übertragen
von Thomas Schichtel
     
    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH
Band 23 236
1. Auflage: Mai 2001
Vollständige Taschenbuchausgabe
    Bastei Lübbe Taschenbücher
ist ein Imprint der
Verlagsgruppe Lübbe
    Deutsche Erstveröffentlichung
Titel der amerikanischen Originalausgabe: Deathstalker Destiny
© 1999 by Simon R. Green
All rights reserved
© für die deutschsprachige Ausgabe 2001 by
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG,
Bergisch Gladbach
Lektorat: Uwe Voehl / Stefan Bauer
Titelillustration: Luis Rojo / Agentur Norma, Barcelona
Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg
Satz: Fotosatz Steckstor, Rösrath
Druck und Verarbeitung:
Brodard & Taupin, La Flèche, Frankreich
Printed in France
ISBN 3-404-23236-4
Owen Todtsteltzer: »Ich weiß seit jeher, dass ich von geborgter
Zeit lebe.«
    Hazel D’Ark: »Ich habe nie behauptet, dich zu lieben,
Owen.«
Jakob Ohnesorg: »Politiker. Sie sind alle schmutzig. Hängt
sie alle.«
Ruby Reise: »Der Frieden war nur ein Traum.«
    Die Prophezeiung eines jungen Espers: »Ich sehe Euch, Todtsteltzer. Die Bestimmung hält Euch in den Klauen, so sehr Ihr
Euch auch wehren mögt. Ihr werdet ein Imperium stürzen, das
Ende von allem erleben, woran Ihr glaubt, und Ihr tut dies alles
für eine Liebe, die Ihr nie erfahren werdet. Und wenn es vorüber ist, werdet Ihr allein sterben, weit entfernt von Freunden
und jedem Beistand.«
Das ist das Ende der Geschichte. Und es beginnt an dieser Stelle.
     
K APITEL E INS
B
LUTSCHULD
    Nach wie vor regnete es auf Lachrymae Christi. Die Tränen
Gottes. Owen Todtsteltzer hingegen hatte nicht eine einzige
Träne vergossen, seit die Blutläufer Hazel D’Ark entführt hatten. Zu weinen hätte bedeutet, sich seiner Angst und Verzweiflung zu ergeben, und er konnte sich nicht erlauben, schwach zu
werden. Er musste stark sein und sich bereithalten, jede Gelegenheit zu nutzen, die ihn von diesem verdammten Planeten
führte und auf Hazels Spur brachte. Er brauchte seine Stärke
für Hazel. Also sperrte er die Verzweiflung in sich ein und hielt
sie mit nie endender Arbeit schwer unter Kontrolle, und nicht
ein einziges Mal erlaubte er sich, dem Gedanken nachzuhängen, Hazel D’Ark könnte bereits tot sein.
    Seit zwei Wochen war Hazel jetzt fort, und Owen hatte seither kaum geschlafen. Er saß erschöpft auf dem kahlen Freiplatz
der Missionsstation. Er ließ den Kopf hängen, und Schweiß
tropfte ihm vom Gesicht. Seit Anbruch des Morgens hatte er
hart gearbeitet und sich abgelenkt, indem er sich dem schlichten alltäglichen Problem widmete, die verwüstete Station wieder aufzubauen. Heutzutage war er jedoch nur noch ein normaler Mensch, und sein Körper ertrug Belastungen nur bis an eine
bestimmte Grenze, ehe er ihn zwang, sich auszuruhen. Und
dann saß er jeweils da, brütete vor sich hin und presste die Augen zusammen, um die Visionen auszusperren, die sein Bewusstsein heraufbeschwor – Visionen von dem, was die Blutläufer womöglich mit Hazel anstellten. Er tat dies so lange, bis
er es nicht mehr ertrug und sich wieder in die Arbeit stürzte,
um sich abzulenken, ob er nun bereit dazu war oder nicht.
    Ein Leprakranker näherte sich ihm zögernd, eine anonyme
Gestalt im üblichen grauen Umhang mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze. Er reichte Owen einen Becher Wein, und die
Hand im grauen Handschuh zitterte nur ein klein wenig. Owen
nahm den Wein mit einem Nicken entgegen, und der Leprakranke wich rasch zurück, wobei er sich respektvoll verneigte.
Die überlebenden Kranken der Mission hatten miterlebt, wie
Owen eine Armee angreifender Grendels wegfegte wie Blätter
im Sturm, nur mit der Kraft seines Geistes. Sie hatten gesehen,
wie er übermächtigen Kräften standhielt und sich weigerte zurückzuweichen. Er war ihr Retter, und sie alle empfanden große Ehrfurcht vor ihm.
    Sie wussten nicht, dass er jetzt nur noch Mensch war. Sie
wussten nicht, dass er, nur um sie zu retten, all die Kräfte verausgabt hatte, die ihm vom Labyrinth des Wahnsinns verliehen
worden waren.
    »Du musst langsamer machen, Owen«, murmelte ihm Oz ins
Ohr. Die KI klang eindeutig besorgt. »Du kannst dich nicht
weiter dermaßen antreiben. Du bringst dich um.«
    »Die Arbeit muss getan werden«, sagte Owen lautlos, damit
es die Menschen nicht hörten, die rings um ihn weiter arbeiteten. »Die Hadenmänner und die Grendels haben aus dieser Station wirklich die Scheiße herausgeprügelt.
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