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Scream

Scream

Titel: Scream
Autoren: Chris Mooney
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flüsterte er.
    Jack deutete auf den Krankenwagen. »Er liegt da drin, in keinem guten Zustand, aber am Leben. Wo ist Fletcher?«
    Mike warf einen Blick zurück auf das brennende Haus, wandte sich mit ernster Miene wieder seinem Freund zu und berichtete: »Er hat Rachel und Taylor aus dem Haus geschafft und ist dann wieder rein.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob er tatsächlich noch im Haus ist. Aber wenn die Feds kommen und Fragen stellen, solltest du ihnen sagen, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach im Feuer umgekommen ist.«
    Mike sprach in einem Tonfall, der neu war für Jack. Er wollte Mike etwas fragen, doch wieder kam der ihm zuvor.
    »Ich weiß von dem Programm. Fletcher hat mir alles erzählt, auch von Lynch und darüber, dass er dich, mich und meine Familie aus dem Weg räumen wollte.« Mike verzog das Gesicht. »Ich habe eine Kopie von Fletchers Unterhaltung mit Dragos.«
    Jack drehte sich um. Von den hoch aufschießenden Flammen schlug ihm heiße Luft entgegen. Dutzende von Feuerwehrmännern bekämpften den Brand.
    Malcolm Fletcher lebte, dessen war sich Jack sicher. Männer wie er stiegen auch aus Asche wieder auf.
    Die beiden schwiegen. Mit der Zeit würde sich die Freundschaft vielleicht wieder kitten lassen. Fürs Erste reichte es, dass sie überhaupt noch lebten. Nur das zählte jetzt, da die Welt um sie herum in Flammen stand.

LXXV
    Der dunkelbraune Cadillac, ein gestohlener Oldtimer, stand am Rand eines Waldwegs, knapp zwei Kilometer von der Hauptstraße entfernt. Niemand konnte das Klopfen und Ächzen hören, das aus dem Kofferraum nach draußen drang.
    Malcolm Fletcher legte eine Box voller Disketten, zwei Laptops und einen Stoß ausgedruckter Unterlagen über das Behavioral Modification Program des FBI auf den Beifahrersitz. Die beiden anderen Dinge, die er brauchte, lagen auf der Rückbank. Er nahm sie zur Hand, stieg aus und ging um den Wagen herum. Er legte beide Gegenstände auf die Heckstoßstange und öffnete dann den Kofferraum. Die Innenbeleuchtung warf einen trüben Lichtfleck auf die gekrümmte Gestalt darin.
    »Ah, gut. Du bist wach.«
    Alan Lynch blähte die Nasenflügel und sog die Brust voll Luft. Er lag auf der Seite, an Händen und Füßen gefesselt und mit einem Klebeband geknebelt.
    Fletcher nahm das Jagdmesser von der Stoßstange. Die fünfundzwanzig Zentimeter lange Klinge war dafür gedacht, Wild auszuweiden.
    »Diesen Moment habe ich seit Jahren herbeigesehnt, Alan.«
    Alans Kehlkopf sprang auf und ab. Er konnte nicht spre chen.
    Fletcher drückte seinen Kopf auf die Matte und hielt ihm die Klinge an die Wange. Alan stöhnte.
    »Solange du stillhältst, wirst du kaum etwas spüren, wenn ich dir die Kehle aufschneide. Es wird Zeit, dass du zur Hölle fährst.«
    Alan kniff die Augen zu. Er zitterte am ganzen Körper. Der Knebel unterdrückte seine Schreie.
    Fletcher schmunzelte. Mit der Messerspitzte lupfte er den Klebestreifen an und zerrte ihn vom Mund. Der gefangene Schrei konnte entkommen.
    Fletcher nahm nun die Polaroidkamera von der Stoßstange und hielt den Sucher vors Auge.
    »Lächeln.«
    Alan blickte auf, erleichtert, wie es schien. Fletcher blitzte.
    »Du bist fotogen, das muss man dir lassen.«
    »Leck mich, Malcolm. Morgen Abend wird jeder in diesem Land wissen, was für ein krankes, verkommenes Arschloch du bist.«
    »Wie konntest du nur glauben, mich so ohne weiteres abservieren zu können?«
    »Die CIA hat dein Foto und ist bestens über dich informiert«, knurrte Alan.
    »Verstehe. Du hast Killer auf mich angesetzt. Ich könnte jetzt eine passende Stelle aus Hamlet zitieren, aber Sinn und Bedeutung würden dir entgehen.« Fletcher legte einen Arm auf den Rand der hochgeklappten Haube und schaute auf Alan herab. »Du hast dich schon immer überschätzt. Keiner weiß, wo du jetzt bist. Und wenn deine Kollegen von deinem Verschwinden erfahren, werden sie froh sein. Sie halten nämlich nicht viel von dir, genauso wenig wie ich.«
    »Du wirst keine ruhige Minute mehr haben.«
    »Dann haben wir beide zum ersten Mal etwas miteinander gemein.«
    Alans Augen verengten sich. Es schien, als versuchte er, hinter die Bedeutung von Fletchers Worten zu kommen.
    »Gabriel LaRouche, ein Patient aus deinem streng geheimen Resozialisierungsprogramm, hat mir verraten, wo ich seine Unterlagen über Graves und das Programm finde«, erzählte Fletcher. »Ich habe noch nicht alles gelesen, bin mir aber sicher, dass das Material völlig ausreicht, um unseren
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