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"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)

"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)

Titel: "Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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Kapitel 1
     
     
     
    Eyleen bezahlte den Taxifahrer, öffnete die Tür und stieg aus. Die kalte Luft, die ihr entgegenschlug, holte sie aus ihrer Lethargie. Sie blieb in der offenen Wagentür stehen, atmete tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
    »Frohe Weihnachten«, rief der Mann ihr gut gelaunt hinterher.
    Eyleen zuckte erschrocken zusammen, fing sich aber schnell wieder.
    »Ihnen auch«, murmelte sie geistesabwesend und schlug die Tür des Taxis zu.
    Während das Fahrzeug sich entfernte und das Motorengeräusch in der Ferne langsam verklang, stand Eyleen auf der schneebedeckten Straße vor dem Nirvana und starrte auf die Tür der Bar.
    Unschlüssig knabberte sie auf ihrer Unterlippe, bevor sie schließlich auf den Eingang zustapfte.
    Heute, am Heiligabend, hatte das Nirvana geschlossen, wie viele andere Kneipen in London auch.
    Die meisten Menschen saßen an diesem Abend mit ihren Familien zusammen und die Kinder fieberten dem Morgen entgegen, an dem sie endlich die heiß ersehnten Weihnachtsgeschenke auspacken durften.
    Auch für Eyleen hatte der Abend harmonisch angefangen, bis Cole alles zerstört und ihre Welt aus den Angeln gehoben hatte.
    Eyleen hob die Hand, hämmerte mit der Faust gegen das schwere Holz und lauschte angespannt.
    »Sei bitte da ... sei bitte da ... sei bitte da«, murmelte sie beschwörend. Nichts geschah. Sie schlug erneut dagegen, diesmal kräftiger.
    »Aua!« Sie machte eine Grimasse und rieb sich die schmerzende Hand.
    Wieder reagierte niemand. War Graham womöglich gar nicht in seinem Zimmer, sondern unterwegs?
    Bei dem Gedanken wurde ihr ganz mulmig zumute.
    Gerade, als Eyleen kehrtmachen wollte, hörte sie, wie sich der Schlüssel im Schloss herumdrehte. Kurz darauf wurde die schwere Holztür geöffnet. Graham stand in der Tür und sah sie verwundert an. In der Hand hielt er eine Taschenlampe, die einen langen weißen Lichtkegel auf den verschneiten Gehweg warf. Er leuchtete Eyleen direkt ins Gesicht. Sie hielt sich schützend die Hand vor die Augen.
    »Entschuldige«, murmelte Graham und schaltete das Licht umgehend aus. »Eyleen? Mädchen, was machst du an Heiligabend hier?«, erkundigte er sich besorgt und musterte sie eindringlich.
    »Ich ...«, begann sie, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.
    Sein Blick fiel auf ihre vom Weinen geröteten Augen und er schnappte entsetzt nach Luft. »Meine Güte, du hast geweint. Was ist denn los?«
    Eyleen kullerten frische Tränen die Wangen hinunter.  Sie schüttelte traurig den Kopf, unfähig, etwas zu sagen.
    Graham legte den Arm um Eyleen und dirigierte sie in die Bar.
    »Komm erst einmal herein und wärm dich auf. Anschließend erzählst du mir, was passiert ist. Du hast Glück, dass ich gerade auf Toilette war und das Klopfen gehört habe. In meinem Zimmer höre ich so etwas nämlich nicht, weil es zu weit hinten im Gebäude liegt«, sagte er und verschloss die Tür von innen.
    In der Bar war es stockdunkel. Lediglich die Stand-by-LED des Kaffeeautomaten hinter der Theke leuchtete.
    Graham knipste seine Taschenlampe an und eilte zu dem großen Metallkasten, in dem sich die Lichtschalter und Sicherungen befanden. Er legte ein paar der Schalter um. Sofort schalteten sich einige Lampen ein und tauchten die Bar in ein schummriges Licht.
    Anschließend ging er zurück zu Eyleen, die immer noch schniefend an derselben Stelle stand, und führte sie behutsam zur Theke.
    »Setz dich«, wies er sie in väterlichem Ton an. Eyleen gehorchte und krabbelte auf einen der hohen Barhocker.
    Graham nahm zwei Gläser aus dem Regal und griff sich nach kurzem Überlegen eine Flasche Whisky.
    Eyleen beobachtete, wie er honigfarbene Flüssigkeit in die Gläser schenkte. Graham reichte ihr eines davon und nickte ihr aufmunternd zu.
    »Trink, das wird dir guttun und danach möchte ich wissen, was dich so aus der Fassung gebracht hat«, befahl er ihr.
    Sie nahm einen tiefen Schluck und musste prompt husten, als der Alkohol ihre Kehle hinunterrann und dort wie Feuer brannte.
    Doch die Wärme, die sich sogleich in ihrem Magen ausbreitete, tat gut und so kippte Eyleen auch noch den Rest in einem Zug hinunter.
    Sie stellte das Glas vor sich auf die Theke und sah Graham an.
    »Du kannst dich doch an meinen Freund erinnern.«
    Graham nickte wissend.
    »Ja, ein wirklich netter Kerl«, antwortete er und runzelte anschließend die Stirn. »Hat er dir etwas angetan?«
    Eyleen verzog das Gesicht zu einer Grimasse und wieder löste sich eine
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