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Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Schwarze Orchideen Kommissar Morry

Titel: Schwarze Orchideen Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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verspreche ich mir freilich nicht von Ihren Bemühungen. Drumola hat nun mal das Pech, einen unfähigen Sheriff zu besitzen. Bei der nächsten Wahl werde ich dafür sorgen, daß sich das ändert.“
     
    *
     
    „Das muß man sich nun bieten lassen“, meinte Bill bitter, als wir auf seinen Wagen zuschritten. „Ich tue doch nur meine Pflicht.“
    „Ich hätte ihn nicht so glimpflich davonkommen lassen“, grollte Bulwer. „Wer sagt uns, daß er mit dem Butler nicht unter einer Decke steckt? Der Butler wird von Carson bezahlt —- vermutlich tut er alles, was Carson von ihm verlangt.“
    „Geben Sie‘s auf, Jack“, meinte Bill müde und gähnte. „Ihnen paßt bloß der Gedanke nicht, sich von der sensationellen Theorie trennen zu müssen, die Sie uns heute Abend entwickelt haben. Carson war nicht in New York — also kann er auch Bishop nicht getötet haben. Klar? Ergo stimmen Ihre Schlußfolgerungen nicht!“
    „Ich kann mich getäuscht haben, was New York und den Tod von Bishop betrifft“, räumte Jack Bulwer widerwillig ein. „Aber das läßt noch immer die Frage offen, ob er nicht Janet Suffolk erschossen hat! Er war spazieren — sagt er! Das ist doch kein Alibi, Sheriff.“
    „Ich weiß“, meinte Bill und öffnete den Wagenschlag. „Natürlich werden wir das noch genau untersuchen. Sehr genau, sogar. Wenn Carson in dieser Geschichte drin steckt, werden wir ihn überführen.“
    „Carson ist ein hartgesottener Bursche“, meinte Bulwer. „Den legen wir nicht so rasch aufs Kreuz! Aber wir haben das Gewehr — sein Gewehr! Wenn wir es darauf anlegen, zaubern wir Carson eine Indizienkette hin, von der er nicht wieder loskommen wird, das schwöre ich Ihnen!“ „Uns liegt nicht daran, zu zaubern, Jack“, meinte Bill scharf und zurechtweisend. „Wir wollen konkrete Beweise, die der exakten Wahrheit entsprechen. Entweder wir können sie beschaffen, oder wir verzichten auf eine Anklage! Ich habe keine Lust, mich dem Distrikt Attorney gegenüber zu blamieren.“
    „Ist das Benson-Gewehr denn kein Beweis?“ „Erst müssen Sie die Fingerabdrücke vergleichen“
    „Das ist doch bloß Formsache! Ich bin davon überzeugt, daß sie von Carson stammen — und er bestreitet das ja auch gar nicht!“
    „Carsons Einwand, daß das Gewehr gestohlen wurde, ist nicht so leicht zu widerlegen.“
    „Das ist doch nur Geschwätz“, meinte Bulwer. „Mich wundert es, daß Sie darauf hereinfallen. Weshalb hätte der Dieb ausgerechnet auf die Idee kommen sollen, bei Carson einzusteigen?“
    „Das ist nicht schwer zu erraten. Jeder in der Stadt weiß, daß Carson ein leidenschaftlicher Jäger ist. Es liegt auf der Hand, daß er eine Menge Gewehre besitzen muß.“
    „Mir kommt das alles reichlich suspekt vor.“
    „Ich will Ihnen was sagen, Jack — wir sollten erst mal eine Mütze voll Schlaf bekommen. Morgen früh werden wir, hoffe ich, mit klarem Kopf an die Situation herangehen können.“ Er blickte mich an. „Und du, Mark? Du hast bis jetzt kein einziges Wort geäußert? Mich interessiert deine Meinung! Was hältst du von der Geschichte?“
    „Der Täter hat sich ein Gewehr besorgt“, sagte ich. „Er muß also gewußt haben, daß er mit der Kugel eine größere Distanz überbrücken muß, um Janet Suffolk zu treffen. Deshalb stellt sich die Frage, woher er gewußt haben kann, daß Janet heute Abend ins ,Jeremy‘ gehen würde.“
    „Ja, das stimmt“, meinte Bill. „Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet. Ein Gewehr ist eine reichlich unbequeme Waffe. Warum hat der Täter nicht versucht, mit einer Pistole zum Erfolg zu kommen?“
    „Um mit einer Pistole zu treffen, sicher zu treffen, muß man sich dem Opfer bis auf wenige Schritte nähern. Eine solche Situation ergibt sich nicht so leicht. Unser Mörder ist feige. Er wollte außerdem kein Risiko eingehen. Deshalb zog er es vor, aus dem Hinterhalt zu schießen.“
    „Ich nehme an, du hast recht“, sagte Bill seufzend und blickte mich an. „Noch lieber wäre es mir freilich, du würdest es schaffen, uns statt einer Theorie den Täter zu präsentieren!“
    Ich lächelte. „Das ist keine Schwierigkeit.“
    „Machst du Witze?“ fragte Bill verblüfft.
    Ich schüttelte den Kopf. „Der Fall steht kurz vor der Aufklärung.“
    „Durch wen?“ wollte er wissen.“
    „Durch mich.“
    „Willst du mir Mut machen — oder ist das dein Ernst?“ fragte er zweifelnd.
    „Mut machen? Nein. Hier geht es doch gar nicht um dich oder mich. Hier
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