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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer
Autoren: Dean R. Koontz
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von sich ab und brüllte.
    Rachael entzündete den Kopf des Streichholzes an der Reibefläche und schluchzte erleichtert, als es zu brennen begann. Sofort warf sie es in den Eimer, und die Benzinreste entzündeten sich.
    Lieutenant Verdad kam mit einigen raschen Schritten herbei und trat den Behälter in Richtung des Ungeheuers.
    Die Flammen leckten nach den Jeansfetzen an den Beinen des Eric-Dings, setzten erst sie in Brand und dann den ganzen Körper.
    Das Feuer hielt den Dämon nicht zurück.
    Er schrie schmerzerfüllt, als er zu brennen begann, aber trotzdem blieb er in Bewegung und näherte sich Rachael. Im roten und flackernden Schein des Feuers sah sie seine Klauen, die sich ihr entgegenstreckten, beobachtete, wie sich die Mäuler in den Handflächen öffneten und schlössen, spürte wie das Monstrum sie berührte. Die Hölle hätte nicht schlimmer sein können, als seine Pranken zu fühlen: Die junge Frau wäre fast vor Entsetzen gestorben. Das Etwas packte sie an einem Arm, schloß die andere Hand um ihren Nacken, und sie merkte, wie die kleinen Rachen unter den Klauenansätzen nagten und bissen. Die Hitze der lodernden Flammen wogte ihr entgegen, und ihr grauenerfüllter Blick fiel auf die Stacheln und Dornen, die aus der Brust des Ungetüms ragten. Es hob sie an, und sie wußte, daß nun ihre letzte Stunde geschlagen hatte, die letzte Sekunde. Aus den Augenwinkeln sah sie Verdad, der seinen Revolver hob und zweimal kurz hintereinander abdrückte, hörte das Knallen der Schüsse, sah, wie der Kopf des Eric-Wesens zurückzuckte, als er getroffen wurde. Doch bevor der Polizist seine Waffe erneut zum Einsatz bringen konnte, war Benny heran. Er sprang, flog so hoch durch die Luft wie die Kung Fu-Kämpfer in einem schlechten Eastern, streckte die Beine und trat das Ungeheuer an die Schulter. Rachael spürte, wie sich eine Klauenpranke von ihr löste, und sofort wand sie sich hin und her, um sich ganz aus dem Griff zu befreien. Ihre Füße berührten den Dämon an der Brust -und plötzlich war sie frei. Das alptraumhafte Geschöpf fiel in den Pool, und Rachael vernahm ein dumpfes Pochen, als es auf den harten Grund prallte. Sie trat zurück, genoß die Erleichterung, die sie durchströmte. Und stellte fest, daß ihre Schuhe brannten.
    Ben warf sich nach links, rollte sich auf dem Boden ab, war mit einem Satz wieder auf den Beinen und beobachtete, wie der Eric-Mutant in den leeren Swimming-Pool stürzte. Unmittelbar darauf sah er die Flammen, die über Rachaels Schuhe leckten, und er warf sich auf sie, erstickte das Feuer mit seinem Körper.
    Einige Sekunden lang klammerte sie sich an ihm fest, und Shadway schloß die Arme um sie, drückte sie fest an sich.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »So einigermaßen«, erwiderte sie unsicher.
    Ben umarmte sie erneut und untersuchte sie dann rasch. Sowohl am Arm als auch am Nacken zeigten sich blutige Stellen, hervorgerufen von den Handmäulern des Mutanten, doch die Verletzungen schienen nicht besonders schwer zu sein.
    Das Ungeheuer im Pool kreischte so, wie es noch nie zuvor geheult hatte, und Ben hoffte, daß es sich um Todesschreie handelte.
    Er half der jungen Frau in die Höhe, schlang den Arm um ihre Taille und führte sie dorthin zurück, wo Lieutenant Verdad stand.
    Der Dämon taumelte durch das Becken, brannte lichterloh, als bestehe sein Körper aus purem Kerzenwachs, versuchte vielleicht, die riefen Stellen des Pools zu erreichen, wo sich mehr Regenwasser angesammelt hatte. Doch der strömende Regen blieb ohne jede Wirkung auf die Flammen, und daher vermutete Ben, daß auch die Lachen nichts dagegen ausrichten konnten. Das Feuer gleißte unerklärlich hell, so als nähre es sich nicht nur vom Benzin, als werde es auch noch von anderen Substanzen im genveränderten Körper geschürt. Nach einigen wankenden Schritten sank das Geschöpf auf die Knie, gestikulierte vage und kratzte mit den Krallen über den Betonboden. Es kroch weiter, erst auf allen vieren, dann auf dem Bauch, zog sich dorthin, wo es auf Rettung hoffte.
    Ein Schattenfeuer brannte im Wasser, unter der kühlen Oberfläche, und Eric schob sich darauf zu, nicht nur um die Flammen zu ersticken, die über seinen Körper sengten, sondern auch das Veränderungsfeuer, das in seinem Innern loderte. Der schier unerträgliche Schmerz befreite die Reste seines menschlichen Bewußtseins aus dem mentalen Kerker des Vergessens, aus dem tranceartigen Zustand, in den sich die Eric-Identität zurückzog, wenn
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