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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer
Autoren: Dean R. Koontz
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was er plante. Rasch nahm er ihn zur Hand, stopfte das eine Ende in den Tank des Mercedes, saugte am anderen und hielt es zu, bevor Benzin in seinen Mund geraten konnte.
    Unterdessen suchte Rachael in dem Durcheinander nach einem Behälter, der keine Löcher aufwies. Einige Sekunden später hielt sie einen galvanisierten Eimer unter den Siphon.
    »Ich hätte nie gedacht, daß Benzindampf so herrlich riechen kann«, sagte Ben, als er beobachtete, wie sich der Eimer langsam füllte.
    »Vielleicht halten wir das Ungeheuer nicht einmal damit auf«, erwiderte Rachael besorgt.
    »Es kann die Flammen nicht einfach ausschlagen, und das Feuer wird zu weitaus größeren Gewebeschäden führen als...«
    »Hast du Streichhölzer?« unterbrach ihn Rachael.
    Ben zwinkerte. »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Verdammt.«
    Die junge Frau sah sich um. »Gibt es hier irgendwo welche?« Bevor Shadway darauf Antwort zu geben vermochte, kratzte etwas am Knauf der Seitentür. Offenbar hatte sie das
    Eric-Etwas beobachtet, als sie um die Ecke des Motels gingen. Oder es war ihrer Fährte gefolgt.
    »Die Küche«, sagte Ben drängend. »Der frühere Eigentümer dieses Gebäudes ließ alles zurück, vielleicht auch Streichhölzer in irgendeiner Schublade.«
    Rachael lief sofort los und verließ die Garage.
    Das Monstrum warf sich gegen die Seitentür, die aus mas sivem Holz bestand und sich nicht so leicht aufbrechen ließ wie die des Schlafzimmers. Die Angeln knarrten und rasselten, und beim dritten Aufprall hörte Ben ein dumpfes Splittern und Bersten. Es blieb ihnen nicht mehr viel Zeit.
    Noch eine halbe Minute, dachte Shadway, und sein Blick wanderte zwischen der Tür und dem Eimer hin und her. Mit quälender Langsamkeit floß das Benzin in den Behälter. Bitte, Gott, gib uns nur noch eine halbe Minute.
    Erneut warf sich der Eric-Dämon gegen das Hindernis.
    Whit Gavis kannte die beiden Männer nicht. Sie hatten den Wagen am Straßenrand geparkt und sich ihm im Laufschritt genähert. Der größere von ihnen prüfte seinen Puls, und sein Begleiter -es schien sich um einen Mexikaner zu handeln schaltete eine Taschenlampe ein und leuchtete ihm ins Ge sicht. Ihre dunklen Anzüge saugten das Regenwasser wie Schwämme auf.
    Vielleicht gehörten sie zu den Bundesagenten, die Jagd auf Ben und Rachael machten, aber Gavis scherte sich nicht darum. Niemand konnte eine größere Gefahr darstellen als das Monstrum im Motel. Wenn Menschen mit einem solchen Gegner konfrontiert wurden, mußten sie ihre unterschiedlichen Motive vergessen und eine geschlossene Front bilden. Selbst DSA-Beamte waren bei diesem Kampf willkommene Verbündete. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Absicht aufzugeben, das Wildcard-Projekt geheimzuhalten. Sie würden einsehen, daß dieser Weg der Langlebigkeitsforschung ins sichere Verderben führte. Es hatte keinen Sinn mehr zu versuchen, Ben und Rachael unschädlich zu machen. Ja, es kam nur noch darauf an, den mutierten Eric zu töten. Und deshalb erzählte Whit den beiden Männern alles, was er wußte, wies sie auf die enorme Gefahr hin, die von dem Ungeheuer ausging...
    »Was sagt er?« fra gte der Hüne.
    »Ich kann ihn kaum verstehen«, erwiderte der kleine und gut gekleidete Mann, der wie ein Mexikaner aussah. Er holte Whitneys Brieftasche hervor.
    Vorsichtig betastete der Hüne das linke Bein Gavis'. »Keine Verletzung, die er erst kürzlich erlitt. Er muß das Bein schon vor einer ganzen Weile verloren haben. Zusammen mit dem linken Arm, nehme ich an.«
    Whitney begriff, daß seine Stimme nicht lauter war als ein Flüstern und sich ihr leiser Hauch im Prasseln und Hämmern der Regentropfen verlor. Er versuchte es noch einmal.
    »Delirium«, sagte der Hüne.
    Nein, verdammt, dachte Whit. Ich bin nur schwach, das ist alles. Doch kein Laut entrang sich seiner Kehle.
    »Er heißt Gavis«, stellte der kleinere Mann fest und blickte auf Whits Führerschein, den er aus der Brieftasche genommen hatte. »Shadways Freund. Der Mann, von dem uns Teddy Bertlesman erzählte.«
    »Es geht ihm ziemlich schlecht, Julio.«
    »Bring ihn in den Wagen und fahr ihn zum Krankenhaus.«
    »Ich?« fragte der Hüne. »Und was ist mit dir?«
    »Ich bleibe hier.«
    »Ohne Rückendeckung?« Besorgnis zeigte sich im regennassen Gesicht des großen Mannes.
    »Mach dir keine Sorgen, Reese«, erwiderte Julio. »Ich habe es nur mit Shadway und Mrs. Leben zu tun, und sie stellen keine Gefahr für mich dar.«
    »Quatsch«, brummte Reese. »Hier
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