Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
nur der Wis senschaftler, der ein Experiment durchführte, sondern auch das Versuchstier.
    Rachael erreichte Ben und griff nach seinem Arm. »Komm, wir müssen fort von hier.« »Ich kann Whit nicht zurücklassen«, erwiderte Shadway. »Tritt aus der Schußlinie.«
    »Nein! Das hat keinen Sinn. Himmel, ich habe dem Wesen zehn Kugeln in den Leib gejagt, und es stand einfach wieder auf.«
    »Es gibt weitaus bessere Waffen als deine kleine Pistole«, beharrte Ben.
    Das alptraumhafte Geschöpf raste ihnen entgegen, sauste mit langen Schritten heran, flog fast über den Gehsteig, der an den Motelzimmern vorbeiführte und über dem sich die zerbeulte Aluminiummarkise spannte. Es bewegte sich nicht annähernd so ungelenk und schwerfällig, wie Ben erwartet hatte. Selbst im düsteren Halbdunkel schienen Teile des gräßlich deformierten Körpers wie polierter Obsidian zu glänzen, und an anderen Stellen schimmerten silbrige Schuppen.
    Es blieb Ben gerade noch Zeit genug, die Combat Magnum mit beiden Händen zu heben und abzudrücken. Ein dröhnendes Knallen hallte durch die Nacht, und eine Feuerzunge leckte aus dem Lauf des Revolvers.
    Knapp fünf Meter entfernt bohrte sich das großkalibrige Geschoß in den Leib des Ungeheuers, und die Aufschlagwucht der Kugel ließ es taumeln. Doch es sank nicht zu Boden. Himmel, es blieb nicht einmal stehen, wurde nur etwas langsamer.
    Ben drückte erneut ab, dann zum drittenmal.
    Das Monstrum brüllte -ein Laut, den Shadway noch nie zuvor gehört hatte und bei dem es ihm kalt über den Rücken lief -und verharrte schließlich. Unsicher wankte es und hielt sich an einem der Pfosten fest, die das Vordach stützten.
    Wieder schoß Ben, und diesmal traf er den Dämon am
    Hals.
    Die Kugel schleuderte das Wesen von dem Pfosten fort.
    Das fünfte Geschoß warf es zu Boden. Es preßte sich eine schaufelgroße Hand an die Kehle, und der andere Arm krümmte sich auf eine geradezu absurde Art und Weise und kam in die Höhe, bis die betreffende Klauenpranke eine Stelle am Nacken berühren konnte.
    »Schieß!« drängte Rachael. »Schieß!«
    Der Revolver entlud sich zum sechsten und letzten Mal, und das Monstrum fiel rücklings auf den Betonboden, neigte sich zur Seite und blieb reglos liegen.
    Das Knallen der Combat Magnum war nur ein wenig leiser als das ohrenbetäubende Röhren einer Kanone, und in der folgenden Stille schien das Trommeln der Regentropfen kaum lauter zu sein als ein Flüstern.
    »Hast du noch mehr Patronen?« fragte Rachael. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie auf das Ungeheuer. »Mach dir keine Sorgen mehr«, erwiderte Ben erschüttert. »Es ist tot. Tot.« »Wenn du noch Munition bei dir hast, dann lade die Waffe!« drängte sie.
    Shadway war schockiert, als er feststellte, daß Rachael keineswegs an einem hysterischen Anfall litt. Sie fürchtete sich, ja, aber die panische Angst beeinträchtigte nicht ihre Selbstbeherrschung. Sie wußte, wovon sie sprach.
    »Beeil dich«, brachte sie hervor.
    Shadways Hände zitterten, als er die Trommel des Revolvers zur Seite klappte und eine Patrone in die erste Geschoßkammer schob.
    »Benny«, sagte Rachael warnend.
    Er hob den Kopf und sah, wie sich das Wesen bewegte. Es schob die breiten Hände unter seinen Leib und versuchte, sich in die Höhe zu stemmen.
    »Ach du meine Güte!« entfuhr es Shadway. Hastig fügte er eine zweite Patrone hinzu und stieß die Trommel zurück.
    Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Das Monstrum war bereits wieder auf den Knien und griff nach dem neuen Stützpfosten.
    Ben zielte sorgfältig und betätigte den Abzug. Die Combat Magnum donnerte erneut.
    Das Etwas erbebte, als es von der Kugel getroffen wurde, hielt sich jedoch an dem Pfahl fest und gab ein gespenstisches Kreischen von sich. Der Blick zweier glühender Augen richtete sich auf Shadway, und in den Pupillen brannte das unlöschbare Feuer des Hasses.
    Bens Hände bebten jetzt so sehr, daß er fürchtete, das Ge schöpf mit dem letzten Schuß zu verfehlen. Seit dem ersten Kampfeinsatz in Vietnam war er nicht mehr so bestürzt gewesen.
    Es zog sich langsam am Pfosten hoch.
    Shadways Zuversicht verwandelte sich in fassungslose Be troffenheit, als er sich eingestehen mußte, daß sich selbst mit einer so verheerenden Waffe wie der Magnum nichts gegen einen derartigen Gegner ausrichten ließ. Die letzte Patrone explodierte und jagte dem Wesen ein normalerweise tödliches Geschoß entgegen.
    Ben versuchte vergeblich, sich davon zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher