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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer
Autoren: Dean R. Koontz
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treibt sich auch noch jemand anders herum, Julio. Weder Shadway noch Mrs. Leben sind für Gavis' gegenwärtigen Zustand verantwortlich.«
    »Leben!« brachte Whitney schließlich laut genug hervor, um das Rauschen des Regens zu übertönen.
    Die beiden Männer musterten ihn verwirrt.
    »Leben«, wiederholte er krächzend.
    »Eric Leben?« fragte Julio.
    »Ja«, raunte Whitney. »Genetisches... Chaos... Chaos ... Mutation... Waffen... Waffen...« »Was ist mit Waffen?« Reese beugte sich zu ihm herab. »Richten... nichts... gegen... ihn... aus«, antwortete
    Gavis erschöpft.
    »Trag ihn zum Wagen, Reese«, sagte Julio. »Wenn er nicht innerhalb von fünfzehn Minuten ins Krankenhaus gebracht wird, ist er erledigt.«
    »Was soll das heißen, mit Waffen könne man nichts gegen Eric Leben ausrichten?« fragte der Hüne.
    »Delirium«, wiederholte der kleinere Mann. »Er weiß überhaupt nicht mehr, was er redet. Und jetzt... Bewegung!«
    Reese runzelte die Stirn und hob Whitney so mühelos hoch wie ein kleines Kind. Julio eilte los, platschte durch einige Pfützen und zog die hintere Tür des Wagens auf.
    Reese ließ Gavis behutsam auf den Rücksitz sinken und wandte sich dann an seinen Begleiter. »Die Sache gefällt mir nicht.«
    »Fahr zum Krankenhaus«, sagte Julio. »Ich habe geschworen, dich niemals im Stich zu lassen, immer zur Stelle zu sein, wenn du meine Hilfe brauchst.«
    »Derzeit brauche ich deine Hilfe dazu, diesen Mann ins Hospital zu bringen«, erwiderte Julio scharf. Er ließ die Tür ins Schloß fallen.
    Einige Sekunden später nahm Reese am Steuer Platz. »Ich komme so schnell wie möglich zurück«, sagte er zu Julio.
    »Chaos... Chaos.. .Chaos... Chaos...« flüsterte Whitney im Fond des Wagens. Nur dieses eine Wort konnte er formulieren -obgleich er versuchte, andere hinzuzufügen und den beiden M ännern den Ernst der Lage zu erklären.
    Dann rollte der Wagen los.
    Peake hielt an der einen Seite des Tropicana Boulevard an und schaltete die Scheinwerfer aus, als er sah, daß Verdad
    und Hagerstrom etwa einen halben Kilometer weiter vorn am Straßenrand geparkt hatten.
    Sharp beugte sich vor und starrte durch die beschlagene Windschutzscheibe, vorbei an den rhythmisch hin - und herstreichenden Wischern. Nach einer Weile brummte er: »Sieht so aus, als... als hätten sie jemanden gefunden, der vor dem Haus liegt. Um was für ein Gebäude handelt es sich eigentlich?«
    »Scheint leerzustehen, ein Motel vielleicht«, erwiderte Peake. »Kann von hier das Schild nicht genau lesen. Golden ...«
    »Was machen die Kerle da?« überlegte Sharp laut.
    Was mache ich hier? fragte sich Peake stumm.
    »Möglicherweise verstecken sich Shadway und Mrs. Leben in der Bruchbude«, sagte Anson.
    Um Himmels willen, ich hoffe nicht, dachte Peake. Ich hoffe, wir finden sie nie. Ich hoffe, sie liegen irgendwo auf Tahiti am Strand.
    »Wen auch immer die beiden Bullen gefunden haben«, knurrte Sharp. »Sie bringen ihn in den Wagen.«
    Peake wollte inzwischen nicht mehr zu einer Legende werden. Es kam ihm nur noch darauf an, diese Nacht lebend zu überstehen.
    Die Seitentür der Garage erbebte einmal mehr, und die Pfosten erzitterten. Eine Angel löste sich aus der Verankerung, und nur wenige Sekunden später brach das Schloß aus den Scharnieren. Von einem Augenblick zum anderen flog die Tür auf, und Eric Leben, das Tier, stürmte herein -wie ein Geschöpf, das aus einem Alptraum stammte und irgendwie in die reale Welt gelangt war.
    Ben griff nach dem Eimer, der inzwischen einige Liter Benzin enthielt, und wich zur Küchentür zurück, versuchte, sich möglichst schnell zu bewegen, ohne etwas von der kostbaren Flüssigkeit im Behälter zu verschütten.
    Das Monstrum sah ihn und stieß einen so haßerfüllten und zornigen Schrei aus, daß Ben den Eindruck gewann, das Heulen vibriere in seinen Knochen. Es trat einen ausgedienten Staubsauger beiseite, kletterte über einige umgestürzte Regale und Dosen mit Lack hinweg und offenbarte dabei eine spinnenartige Agilität.
    Als Ben die Küche erreichte, hörte er das Ungeheuer dicht hinter sich. Er wagte es nicht, zurückzublicken.
    Die Hälfte der Schränke und Schubladen war geöffnet, und Rachael zog gerade eine weitere auf. »Endlich!« platzte es aus ihr heraus, als sie nach einer Schachtel mit Streichhölzern griff.
    »Lauf!« rief Ben. »Lauf nach draußen!« Sie mußten unbedingt die Entfernung zum Unheilwesen vergrößern, Zeit gewinnen.
    Ben folgte Rachael aus der Küche
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