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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf
Autoren: R.A. Salvatore
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dieses Mals zu entdecken: einen abgestorbenen Baum inmitten einer Wiese aus schwarz gewordenem Gras.
    Aydrian, kaum noch bei Bewusstsein, sah sich Hilfe suchend nach Juraviel um. Der Elf bedeute ihm ohne einen Funken Mitleid in seinen goldenen Augen, hinzugehen und seine Bestimmung zu erfüllen. Aydrian trat vor den Fuß des verfaulenden Baumes. Dort ließ er sich auf dem Boden nieder, schlang die Arme um den Stamm und gab sich der Erde ringsumher hin – und auch dem Baum selbst.
    Mond- und Sternenlicht umfingen ihn, während er dort saß. Rings um den Rand der Wiese, auf dem sich das Mal befand, stimmten die Touel’alfar, begleitet vom berückenden Spiel Bradwardens, ihr abendliches Lied an.
    Aydrian wurde an einen finsteren, düsteren Ort hinabgezogen. Er akzeptierte seinen Eintritt in das Reich des Todes, als es ihm entgegenstieg, um ihn aufzunehmen.
    Plötzlich merkte er, dass er nicht allein war.
    Seine Mutter erschien neben ihm und redete ihm gut zu. Auch sein Vater war dort, gleich neben Pony. Dann erblickte er Andacanavar und noch einen anderen Geist, den Aydrian irgendwie als Mather Wyndon wiedererkannte, seinen Großonkel.
    Sämtliche vor ihm verstorbenen Hüter waren dort, um ihm beizustehen, ihm zuzureden, er solle nicht nachlassen in seiner Entschlossenheit, sein Leben für den Fortbestand von Andur’Blough Inninness zu opfern.
    Und Aydrian zögerte nicht. Klaglos akzeptierte er seine Buße und ließ alles, was von ihm noch geblieben war, in den Baum hineinfließen. Er opferte sich, damit der Baum leben und die Fäulnis des geflügelten Dämons endlich besiegt werden möge.
    Irgendwann, sehr viel später, schlug Aydrian Wyndon die Augen auf.
    Er war umringt von singenden, tanzenden Elfen, die sich streckten, um nach den untersten Zweigen des Baumes zu greifen, der zu neuem Leben erblüht war.
    Matter als je zuvor in seinem Leben ließ Aydrian sich nach hinten sinken und schloss abermals die Augen.
    Als er das nächste Mal aufwachte, lag er noch immer neben dem Baum. Neben ihm stand Belli’mar Juraviel mit einer Frau von den Doc’alfar und einem kleinen Kind von vielleicht zehn Jahren. Mit seiner porzellanweißen Haut, den strahlend blauen Augen und dem rabenschwarzen Haar entsprach der kleine Elfenjunge genau den Farben der Doc’alfar. Doch Aydrian begriff sofort, was es in Wahrheit mit ihm auf sich hatte, denn anders als die Doc’alfar hatte dieses Kind Flügel.
    »Juraviel?«, wandte Aydrian sich mit leiser Stimme an den Elfen.
    »Ich möchte dir meinen Sohn vorstellen«, erwiderte der Elf. »Wyndon Juraviel.«
    Der Name versetzte Aydrian in Erstaunen, bis er sich klar machte, zu welcher Berühmtheit es der Name in den letzten Jahrzehnten bei den Touel’alfar gebracht hatte.
    »Hattest du nicht gesagt, ich würde die schwere Prüfung nicht überleben?«, fragte Aydrian nach kurzem Zögern.
    »Ja, ich glaubte, dass es mit deinem Tod enden würde«, antwortete Juraviel. »Woher hätte ich denn wissen sollen, dass du so viele Verbündete bei deinem Kampf finden würdest?«
    »Die Hüter.«
    »Ganz recht. Sie haben dir Kraft gegeben und dich mit deiner Rettung in die Pflicht genommen, Aydrian Wyndon. Ich hatte geglaubt, die Befreiung von dem Schandmal des Dämons würde deine letzte Aufgabe im Leben sein, aber da habe ich mich wohl getäuscht.« Er trat einen Schritt zurück und gab den Blick auf Bradwarden frei, der, Sturmwind in der einen Hand und Falkenschwinge in der anderen, hinter ihm gewartet hatte.
    »Die gehören jetzt dir, Tai’Maqwilloq«, sagte Belli’mar Juraviel zu Aydrian. »Vielleicht kannst du die Welt zu einem besseren Ort machen, nachdem in deinem Namen so viel Elend über sie gebracht wurde.«
    Aydrian erhob sich und nahm Bogen und Schwert feierlich entgegen.
    »Und das hier«, fügte der Zentaur hinzu und warf ihm Ponys Edelsteinbeutel zu. Einen Augenblick später wiederholte Bradwarden, ein merkwürdiges Grinsen im Gesicht, seine Worte und reichte ihm den Türkis, den Symphony in seiner Brust getragen hatte. »Symphony hat übrigens einen Sohn«, fügte der Zentaur augenzwinkernd hinzu.
     
    Am nächsten Morgen verließen Bradwarden und der Hüter Aydrian unter den Blicken und den Gesängen des vollzählig versammelten Elfenvolkes Andur’Blough Inninness.
    »Dir liegt die ganze Welt zu Füßen, Junge«, sagte der Zentaur, als der Elfengesang hinter ihnen verklungen war. »Du brauchst nur zuzugreifen.«
    »Gib Acht, was du da redest, Zentaur«, erwiderte Aydrian und
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