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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf
Autoren: R.A. Salvatore
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Reich der Dunkelheit an Elbryans Seite zu bleiben, doch die Finsternis, die Aydrian umgab, wies nicht die kleinste Lücke auf, keinen Durchlass, der es ihnen erlaubt hätte, zu ihrem verlorenen Sohn vorzudringen. Es war tatsächlich so, wie Elbryan gesagt hatte, gleichsam eine Wiederholung ihres Kampfes mit Markwart, doch diesmal schien die Finsternis noch undurchdringlicher.
    Weder mit dem Schwert noch im Geist gelang es ihnen, auch nur den kleinsten Fortschritt zu erzielen, sodass es schließlich nicht Aydrian war, der allmählich müde wurde, sondern seine drei Angreifer. Sturmwind klirrte voller Wut und Raserei – Aydrian brachte sogar einen Lichtblitz zustande, der Brynn rücklings zu Boden schleuderte, auch wenn sie sich rasch erholte und wieder in den Kampf stürzte, ehe der junge König Pony in Bedrängnis bringen konnte.
    Jeder Einzelne von ihnen bot sein ganzes Können auf – insbesondere Elbryan, dem dieser zweite Schatten im Spiegel so vertraut war, attackierte den jungen König mit der ganzen Vielfalt seiner spirituellen Möglichkeiten. Doch es war, als rannten sie gegen eine Festung an, die keinerlei Schwächen aufwies, als kämpften sie gegen einen Gegner, der ihnen in allen Belangen stets einen Schritt voraus war. Gegen einen Gegner, der nicht ermüdete.
    Sie hatten keine Chance.
     
    Unterdessen schlüpfte eine schluchzende und stark hinkende Sadye oben auf der Galerie vorbei an Juraviel und De’Unnero und schleppte sich bis zur Treppe. Dort angekommen, blickte sie hinunter auf den Kampf der Titanen und rief: »Besiege sie, mein Geliebter! Töte sie alle! Aydrian! Oh, mein Geliebter!«
    Marcalo De’Unnero, hinter ihrem Rücken, hörte ihre Worte ebenfalls: Aydrian – ihr Geliebter.
    Der Mönch riss die Augen auf.
     
    Beschützer und Flammentänzer griffen Seite an Seite an, in einem Winkel, dass Aydrian unmöglich beide gleichzeitig abwehren konnte.
    Und doch gelang es ihm – mit einer blitzschnellen Drehung seines Handgelenks, die es ihm obendrein ermöglichte, einen Konter anzubringen, der Brynn einen Schritt nach hinten zwang. Sofort setzte der junge König nach und schlug ihr Schwert seitlich nach oben.
    Brynn drehte sich im Gegenzug einmal um die eigene Achse. Flammentänzer beschrieb einen Kreis, doch Sturmwind war bereits zur Stelle und prallte derart heftig gegen ihre Klinge, dass der Hüterin jedes Gefühl im Arm abhanden kam.
    Pony konnte sich gerade noch rechtzeitig mit einem wuchtigen Gegenschlag retten, doch auch diesmal hatte Aydrian keine Mühe, Beschützer zur Seite zu drücken und ihren Hieb zu kontern.
    Hinter ihr mühte sich Elbryan ab, aber er vermochte gegen den Wall aus Finsternis, der Aydrian umgab, wenig auszurichten.
    In diesem Moment vernahmen sie alle Sadyes überraschenden Ruf. Alle bis auf Elbryan drehten sich kurz zur Treppe um und sahen die übel zugerichtete Bardin die Treppe hinunterstolpern – dahinter eine Gestalt, die ihr rasch näher kam.
    Plötzlich sahen sie, wie Sadyes Körper sich versteifte, als ihr ein Schwert durch den Leib gestoßen wurde.
    Sadye blickte wirr nach unten, die Augen im Schock weit aufgerissen. Und dann fiel sie, mit dem Gesicht voran, die Stufen hinunter, Ponys ehemaliges Schwert noch immer im Körper.
    Hinter ihr stand Marcalo De’Unnero, aus dessen leiblicher Hülle jetzt auch der letzte Funken Leben entwich, ehe er ebenfalls die Stufen hinunterstürzte.
    Sosehr er sich dagegen sträubte, Aydrian konnte nicht verhindern, dass ihm ein verzweifelter Schrei entfuhr. Und in diesem Augenblick des Schmerzes und des Schocks, in diesem Moment eines zutiefst menschlichen Verlusts, durchbrach ein heller Strahl den dunklen Schleier, der seine Seele umgab.
    Elbryan stürzte sofort auf das Licht zu. Pony spürte die spirituelle Anstrengung ihres Geliebten und eilte zu ihm, hieß das Licht – und ihren gemeinsamen Sohn – mit offenen Armen willkommen. Sie riefen ihn, flehten ihn an. Sie brachten ihm all jene Liebe dar, die nur Eltern ihrem Kind zu geben vermögen.
    Dann plötzlich hörten sie die Häme aus dem Innern des Monstrums, vernahmen in unmissverständlicher Deutlichkeit, wie sie zurückgewiesen wurden.
    Aber sie fühlten auch Aydrians Wärme und Herzlichkeit, die tief unter dieser dämonischen Kreatur begraben lagen, die sich Zugang zu seinem ureigensten Wesen verschafft hatte.
    Und so klammerten sie sich an das Licht, das nicht dieser Dämon war, das Licht, das Aydrians Menschlichkeit ausmachte.
    Brynn, jenseits dieses spirituellen
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