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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf
Autoren: R.A. Salvatore
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sobald der Drache meine Aussage bestätigt hat, werdet Ihr ihn in Frieden lassen«, verlangte Pony von Prinz Midalis. »Ihr werdet ihm vergeben, und Ihr werdet ihn vergessen – und Ihr werdet mir erlauben, mit ihm fortzugehen und in unsere Heimat zurückzukehren.«
    Prinz Midalis wollte schon etwas erwidern, doch dann ließ er es bei einem Seufzen bewenden und machte einen Schritt auf Pony zu, reichte ihr die Hand und half ihr auf.
    »Ist die Schlacht vorüber?«, fragte er Herzog Kalas.
    »Weitgehend«, antwortete dieser. Dann trat er vor, nahm seinen Helm vom Kopf und klemmte ihn sich unter den Arm. Den Blick zu Boden gerichtet, legte der stolze Herzog sein Schwert zu Prinz Midalis’ Füßen nieder.
    »Ich müsste lügen, wollte ich behaupten, Euer Vorgehen im Namen König Aydrians hätte mich nicht zutiefst verletzt«, erklärte Midalis.
    Herzog Kalas antwortete mit leiser Stimme: »Ich akzeptiere Euer Urteil.«
     
    Pony achtete gar nicht auf die beiden. Endlich war sie wieder mit Elbryan vereint – obwohl sie deutlich spürte, wie es in Wahrheit um ihn stand. Seine Kräfte schwanden zusehends.
    »Kein Mensch, der je die andere Seite erblickt hat, vermag in das Land der Lebenden zurückzukehren«, erklärte er ihr ruhig und wischte ihr mit der Hand eine Träne aus dem Auge.
    Wie wundervoll sich seine Berührung anfühlte! Für einen Moment war alles wieder so wie früher, und sie empfand die gleiche Zärtlichkeit und Liebe für diesen Mann wie damals. Er war keine Illusion – er war Elbryan, ihr Elbryan.
    »Verlass mich bitte nicht«, sagte sie leise. Doch Elbryan legte ihr einen Finger an die Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen, ehe er sie zärtlich küsste.
    »Das würde ich niemals tun, und das habe ich nie getan«, erwiderte er. »Ich bin bei dir, meine Geliebte. Für immer.«
    »Ich kann ohne dich nicht leben, Elbryan, ich …«
    »Das wirst du aber müssen«, antwortete der Geist. »Unser Sohn braucht dich jetzt mehr als je zuvor. Du musst dich um ihn kümmern und ihn unterrichten. Er ist noch nicht, wie ich, am Ende seines Weges angelangt.«
    Pony, in Tränen aufgelöst, schüttelte den Kopf, so als wollte sie jedes seiner Worte von sich weisen. Wie könnte sie sich jemals wieder von Elbryan trennen? Dann plötzlich wurde ihr bewusst, wie sie sich aufführte und welchen Anblick sie bot, und lachte verlegen. Es klang wie das Eingeständnis, dass sie sich fügen musste, so groß der Schmerz auch war. »Du bist so jung und schön«, sagte sie zu dem Geist. »Genau wie in meiner Erinnerung.« Zärtlich strich sie über Elbryans Gesicht. »Und ich bin alt und hässlich geworden.«
    Er zog sie fest an sich und küsste sie innig und voller Leidenschaft. »Für mich siehst du genau so aus, wie ich dich in Erinnerung behalten habe«, sagte er. »Du bist meine Jilseponie, meine Pony, meine Freundin und Geliebte.«
    Auf einmal war ihr, als würde er ganz leicht und weniger greifbar, und sofort klammerte sich Pony fester an ihn und versuchte ihn verzweifelt festzuhalten.
    »Ich werde dich niemals verlassen«, sagte Elbryans Stimme noch, ehe sie allmählich verklang und seine Erscheinung immer flüchtiger wurde – und er ins Jenseits zurückkehrte.
    Pony wäre beinahe ohnmächtig geworden, aber dann riss sie sich mit derselben Entschlossenheit zusammen, die ihr stets über alles hinweggeholfen hatte. Fast hätte sie sich in ihren Hämatit gestürzt, um ihrem verlorenen Geliebten hinterherzueilen, doch dann dämmerte ihr die Wahrheit.
    Er konnte gar nicht zurückkommen, würde nie in die physische Welt zurückkehren können – zumindest nicht vollständig.
    In ihrer hilflosen Enttäuschung entfuhr Pony ein wütendes Knurren, dann atmete sie einmal tief durch und unterdrückte ihre Tränen. Sie schlug ihre blauen Augen auf, sah sich um und merkte, dass alle sie anstarrten – fast ausnahmslos mit Tränen in den Augen.
    »Ihr werdet meinem Sohn in vollem Umfang vergeben«, wandte sie sich noch einmal mit Nachdruck an Prinz Midalis. »Das verlange ich ganz einfach von Euch, und ich behaupte, ich habe es auch verdient. Das ist alles, worum ich Euch bitte: dass Ihr Aydrian und mich in Frieden ziehen lasst – nach Dundalis. Wir werden Euch dann nicht mehr behelligen.«
    »Ich hatte gehofft, Ihr würdet mich nach Ursal begleiten«, erwiderte der Prinz.
    »Nein, dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen«, erklärte Pony. »Ich habe niemandem mehr etwas zu bieten, außer Aydrian, der mich jetzt von allen am meisten
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