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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
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Zippa?«
    »Das ist mein Name.«
    »Jeder hat eine Herkunft. Auch bei dir muss es so sein. Alles andere glaube ich nicht.«
    »Vielleicht bin ich kein Mensch«, lockte sie mich.
    »Was bist du dann?«
    »Nur eine einfache Zauberin, die jedoch von einer mächtigen Göttin ein Geschenk bekommen hat.« Sie hob ihre Hand, drehte sie, und ich schaute auf den Ring mit dem Totenkopf, der in einen dunklen Untergrund eingebettet lag.
    »Das also ist dein Zauber.«
    »Nein, ihr Zauber. Auf mich übertragen.«
    »Hat sie einen Namen?«
    Zippa lächelte jetzt. »Sie hat nicht nur einen Namen, sondern deren viele. Sie ist sehr mächtig, und das wissen auch die Menschen oder haben es schon immer gewusst. Ich habe mich voll und ganz in die Dienste der Göttin gestellt.«
    »Astarte?«
    »Ja.«
    »Lilith...?«
    »Auch. Sie ist alles und sie ist eins. Man gab ihr viele Namen, denn viele Völker des Altertums und sogar schon in der Zeit davor haben sie angebetet. Auch ich war ihr eine treue Dienerin und bin von ihr belohnt worden. Dieser Ring ist der Schlüssel, John Sinclair. Nicht nur für mich, sondern auch für dich. Er ist der Schlüssel zu deiner Rückkehr in deine Zeit, in der man bestimmt auf dich wartet...«
    »Und in die ich wieder zurückkehren werde!«
    »Nein!«
    Das hatte endgültig geklungen, nur wollte ich das nicht akzeptieren. Ich hatte mir schon einen Plan zurechtgelegt, als sich die Königin bewegte.
    Sie rutschte nach vom, winkelte dabei die Knie an und suchte sich ein Kissen als Stütze aus, auf das sie ihre Hand legte, um so aufstehen zu können. Das schaffte sie nicht ganz. Sie blieb knien, aber sie sprach mich an.
    Sie besaß eine weiche, aber auch helle Stimme. Die Worte sprudelten nur so aus ihrem Mund hervor. Ich wusste nicht, was sie meinte, aber ich hörte Zippa lachen.
    »Was ist so lustig?«
    Zippa lachte weiter, aber sie sprach auch. »Du hast bei ihr einen Stein im Brett, wie man so schön bei euch sagt. Sie mag dich. Sie will dich mit zum König nehmen. Du sollst ihr auf der langen Reise Gesellschaft leisten. Na, das ist doch ein Angebot.«
    »Sehr schön, wirklich. Aber erkläre ihr, dass ich nicht daran interessiert bin und ablehne.«
    »Einer Königin den Wunsch abschlagen?«
    »Ja!«
    Ich wollte mich nicht in die Defensive drängen lassen. Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte ich laut gelacht. So aber war ich noch keinen Schnitt weitergekommen und hörte nur zu, wie Zippa ihre Antwort gab.
    Es war fatal, aber ich konnte es nicht ändern. Ich verstand sie einfach nicht und wusste auch nicht, ob sie der Königin die richtigen Worte gesagt hatte.
    Anscheinend nicht, denn die Person auf der Couch begann zu lächeln und rückte auf die vorderen Ränder der Kissen zu. Wahrscheinlich hatte ihr Zippa genau das Gegenteil gesagt.
    Jemand kicherte.
    Das war nicht die Königin, sondern Zippa. Sie glaubte, gewonnen zu haben, und sie führte die linke Hand mit dem Ring in die Nähe ihres Gesichts.
    Ich wusste, was diese Geste zu bedeuten hatte. Zippa wollte verschwinden und mich allein lassen.
    Was gab es für mich noch an Möglichkeiten?
    Nur eine.
    Und die war grausam.
    Aber ich tat es trotzdem.
    Der Arm befand sich noch in der Bewegung, als ich ihr mit einem Streich die Hand abschlug...
    ***
    Es war etwas, womit die Zauberin nicht gerechnet hatte. Noch in der gleichen Sekunde, in der die Hand abfiel und vor der Couch auf dem Teppich liegen blieb, erwischte sie der Schock. Sie wurde zu Eis. Es war ihr unmöglich, sich zu bewegen, und sie stierte mit weit geöffneten und auch verdrehten Augen auf den Stumpf, aus dem eigentlich jede Menge Blut hätte treten müssen, aber nur eine bräunliche Flüssigkeit sickerte und wie Sirup zu Boden tropfte.
    Die Königin stieß einen Schrei aus und zog sich wieder tiefer in ihre Polster zurück. Der Einzige, der den Überblick behielt, das war ich, denn ich hatte mich darauf einstellen können.
    Bevor noch jemand sonst reagieren konnte, sackte ich in die Knie und beugte mich zugleich nach vom. Ich nahm die Hand an mich, aus deren Stumpf ebenfalls kein Blut sickerte, weil Zippa kein normaler Mensch war, streckte sie der Zauberin entgegen und fragte: »Sie gehört dir, nicht?«
    »Ja, warum fragst du?«
    »Willst du sie zurückhaben?«
    »Gib sie her!«
    »Du bekommst sie.«
    »Los, ich...«
    »Nicht so eilig, Zippa. Du bekommst sie nicht hier, sondern in meiner Zeit, in die du mich bringen wirst. Und zwar dorthin, wo ich hergekommen bin. Da wartet nämlich noch
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