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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Der Tag war bereits weit fortgeschritten, die Sonne hing als
großer roter Ball tief über dem westlichen Ufer des
Goshun-Salzsees. Die Gesellschaft, die sich in Perry Rhodans
Wochenendbungalow eingefunden hatte, war von einer seltsamen
unergründlichen Spannung erfüllt; es waren mehr als hundert
Leute, die von einer Aura der Ausgelassenheit und Fröhlichkeit
umgeben waren, sich aber trotzdem eine gewisse Zurückhaltung
auferlegten. Denn es war nicht ihr Tag, nicht ihre Feier — sie
waren nur Gäste, Zuschauer und Gratulanten. Es sollte ein großer
Tag für Suzan und Michael Rhodan werden, die Zwillingskinder des
Großadministrators. Heute begingen sie ihren fünfzehnten
Geburtstag. Sie traten in einen neuen Abschnitt ihres Lebens.
    Mory Rhodan-Abro stand mit ihnen am Gartentor, um die geladenen
Gäste zu empfangen. Sie wirkte etwas abgespannt, obwohl der
Zellaktivator, den sie an einer Kette um den Hals trug, eine nie
versiegende Kraftquelle war. Aber der Tag war anstrengend gewesen,
Vorbereitungen hatten getroffen werden müssen, und jetzt waren
mehr als hundert Hände zu schütteln, und ihr Lächeln
durfte dabei nie versiegen, obwohl ihr nicht nach Lächeln zumute
war. Sie spürte, daß irgend etwas in der Luft lag, das
früher oder später zum Ausbruch kommen mußte.
    Suzan Betty Rhodan stand hochaufgerichtet und stolz neben ihrer
Mutter, ihre Augen strahlten im Glanz der Lampions, die gerade
überall im Garten und über dem Schwimmbecken angezündet
wurden; ihre Wangen glühten vor Aufregung und für jeden,
dessen Blick in ihre Richtung ging, hatte sie ein freundliches
Lächeln bereit. Sie war das lebende Symbol für Freude,
Jugend und Glück.
    Von Michael Reginald Rhodan konnte man das weniger behaupten. Für
sein Alter war er groß und schlank, nichts von dem Babyspeck,
wie er Jungen von fünfzehn manchmal anhaftet, war an ihm zu
sehen, auch war er nicht so schlaksig, wie viele seiner
Altersgenossen. Er war bereits ein junger Mann, mit Augen in dem
hübschen Gesicht, die bereits eine starke Persönlichkeit
erahnen ließen und auch ein wenig die in ihm schlummernde
Altklugheit verrieten.
    Im Augenblick lag in diesen Augen jedoch mehr Widerwillen, Trotz
und sogar Streitlust. Er
    ließ die Gäste ebenso desinteressiert an sich
vorüberziehen, wie die ersten Phasen der anlaufenden Feier.
    Seine Mutter Mory stellte seine Unlust mit wachsender Besorgnis
fest. Aber vielleicht, sagte sie sich, war es Michael auch nur müde,
hier am Gartentor zu stehen und Leute feierlich zu empfangen, mit
denen er fast täglich verkehrte.
    „Ich glaube“, seufzte Mory und lächelte Mike
aufmunternd zu, „wir stehen hier auf verlorenem Posten. Gäste
werden kaum mehr erwartet.“ Sie blickte auf ihre Liste. „Und
die, die noch nicht eingetroffen sind, haben ohnedies
Absagetelegramme geschickt. Wir können uns also ruhigen
Gewissens unter die Gesellschaft mischen.“
    „Au, fein“, rief Suzan und blickte sich bereits nach
einem der zahlreichen Verehrer um.
    „Hm“, machte Michael.
    Mory fuhr ihm durchs Haar. „Was ist denn los, Mike?
Schmollst du, weil Djilolo-Myrha inzwischen mit anderen Jungens
getanzt hat?“
    Michael wurde rot und blickte zu Boden.
    „Ach — ich mache mir nichts aus Tanzen.“
    „Aber wenn du zu Myrha gehst, bin ich überzeugt, daß
sie alle anderen abblitzen läßt und sich nur noch dir
widmet.“
    „Laß mich mit Myrha in Frieden!“ schnauzte Mike.
Dann sah er den erstaunten und gekränkten Blick seiner Mutter
und fügte reuig hinzu: „Entschuldige, Mummy, bitte. Ich
wollte 1 nicht...“
    „Schon gut“, beschwichtigte ihn Mory, die wußte,
wann Strenge bei der Erziehung ihrer Kinder fehl am Platze war.
    Sie blickte Michael wieder forschend an. „Erwartest du noch
jemanden?“
    „Du nicht, Mummy?“ fragte Michael zurück.
    Einen Moment blickte sie ihn betroffen an, dann lachte sie
befreit. „Ach — du meinst Daddy. Na, da kann ich dich
beruhigen. Er wird bald kommen, bestimmt trifft er noch rechtzeitig
ein. Er hat eben angerufen und versprochen, daß die
Regierungsgeschäfte in Terrania nur noch wenige Minuten dauern.
Bist du nun zufrieden, Trotzkopf?“
    *
    Mory sah ihrem Sohn nach, wie er sich unter die Gäste mischte
und aus ihrem Blick entschwand. Seine Stimmung hatte sich schlagartig
geändert. Sie war erleichtert, aber gleichzeitig fragte sie
sich, ob ihre kleine Notlüge angebracht gewesen war. Was, wenn
nun Perry... ? Aber dieser Fall würde schon nicht eintreten.
    Sie raffte ihr
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