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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe
Autoren: Perry Rhodan
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gehörte er zum engeren Bekanntenkreis. Obwohl er im
Verdacht stand, auch den kosmischen Freifahrern, die dem
Großadministrator ein Dorn im Auge waren. Raumschiffe zu
liefern, war er in puncto Loyalität zum Solaren Imperium über
jeden Zweifel erhaben.
    Er war ein kleiner, dicklicher Mann, dessen Haupthaar schon seit
Jahren gelichtet war, dessen Charme bei Frauen und dessen Instinkt
bei Geschäften sich aber überall fast legendärer
Berühmtheit erfreute. Er konnte diplomatisch, verschlagen und
sogar skrupellos sein, aber
    man konnte ihm trotz dieser widerstreitenden Eigenschaften eine
gewisse Ehrlichkeit nicht absprechen. Es kam eben immer auf den
Verhandlungspartner an. Dem Solaren Imperium gegenüber hatte er
noch nie doppeltes Spiel getrieben.
    Imman Coledo war eine Persönlichkeit; ein gerne gesehener
Gast bei den Rhodans.
    „Sie müssen mir verzeihen, daß ich vorhin einen
Teil des Gespräches mit dem Mausbiber belauscht habe“,
sagte er, während er mit Mory hinunter zum Bootssteg ging. „Aber
ich tat es unfreiwillig. Ich hörte Michaels Namen fallen, und da
mir seine Depressionen nicht entgangen sind, wollte ich mit Ihnen
über ihn sprechen. Ich glaube, sein Zustand ist weiter nicht
besorgniserregend.“
    „Danke“, sagte Mory, „Sie als Amateurpsychologe
sollten Mikes Seelenleben schon durchschaut haben.“
    „Höre ich Spott?“ erkundigte sich Imman Coledo,
er lächelte. „Ich nehme mein Wissen auf diesem Gebiet
nicht zu ernst. Die wenigen Vorlesungen, die ich im Ezialistischen
Institut auf Umtar mitgehört habe, brachten mir nicht viel
Nutzen. Außerdem machte ich sie nur mit, um mich über die
Extra-Zerebrale Integration zu informieren und bei den Verhandlungen
mit den Umtarern Eindruck zu schinden. Es hat sich dann tatsächlich
gezeigt, daß mir die Kenntnisse über den Ezialismus
geholfen haben, die anderen Konkurrenten auszustechen — und
natürlich gaben die unüberbietbaren Konditionen meines
Unternehmens den Ausschlag, daß die Umtarer nun zehn
Handelsschiffe kaufen.“
    „Was Sie anderswo nachlassen, schlagen Sie dafür dem
Solaren Imperium auf‘, warf Mory ein. Beide lachten.
    „Aber zurück zu Michael“, sagte Imman Coledo
wieder ernst. „Man braucht kein Psychologe zu sein, um sein
seltsames Verhalten zu erkennen.“
    „Ich kenne auch den Grund dafür“, entgegnete
Mory. „Er würde heute seinen Vater bei sich brauchen.“
    Der Reeder hob erstaunt die Augenbrauen. „Der
Großadministrator wird doch kommen?“ „Hoffen wir es
— für Mike.“
    Sie kamen am Bootssteg an, schlenderten ihn entlang und stiegen
auf der anderen Seite wieder den Hügel zum Bungalow hinauf. Die
Sonne war inzwischen untergegangen, nur noch ein violett gefärbter
Himmel zeigte an, wo sie den Horizont passiert hatte.
    Verzerrte Stimmen und Klänge der Musik schwangen zu ihnen
herüber und vermischten sich mit dem sanften Plätschern der
Wellen, die sich am Steg und an den zwei Dutzend Booten brachen.
Einer der Höhepunkte sollte eine Fahrt mit den Ruderbooten
hinaus auf den nächtlichen See sein... ein weiterer Höhepunkt
wäre das Feuerwerk.
    Würden diese Ereignisse überhaupt Eindruck auf Mike
machen?
    Mory sprach ihre Gedanken aus, während sie sich mit Imman
Coledo den Gästen näherte, die wie dichte Trauben an drei
markanten Punkten hingen: bei der Tanzfläche, am kalten Büfett
im Freien und an der Bar unter dem Vordach.
    „Ich habe immer gedacht“, sagte sie, „Suzans
Erziehung würde besonders schwierig sein. Wenn sie dann in das
gewisse Alter kommt, wo ihr die Männer nachsehen und sie es
bemerkt. Davor war mir immer bang. Aber Suzan ist sehr selbständig
und dabei unkompliziert. Sie nimmt den Wechsel zur Reife so leicht
hin, wie... wie den ersten Schultag. Bei Mike gestaltet sich die
Pubertät ungleich schwieriger. Nicht daß er aufsässig
wäre, er läßt sich leicht erziehen, aber trotzdem
spürt man, daß so etwas wie Rebellion in ihm ist. Manchmal
verstehe ich ihn überhaupt nicht. Es ist, als ob ich in ihm
einen fünfzehnjährigen Jungen sähe und ihn so
behandle, aber in Wirklichkeit einen Mann vor mir habe, der meine
Bemühungen insgeheim mit gutmütigem Spott belächelt.“
    Sie holte Atem, blickte zu dem Reeder, der ernst vor sich hinsah,
und sie mußte lächeln. „Jetzt habe ich töricht
geredet, nicht wahr?“ erkundigte sie sich. „Ich bin
immerhin ein Politiker, und die Geschicke des ganzen Planeten Plophos
liegen in meiner Hand; ich glaube, ich verwalte diesen Planeten
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