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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
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Schatten her, und ich hatte plötzlich die Vorstellung, dass er ich war und ich mich wie eine Traumgestalt fühlte, die sich, durch eine völlig fremde Welt und Zeit bewegte, wobei ich irgendwann wieder wach wurde, mich im Bett aufrichtete und mich an den Traum erinnerte.
    So hätte es sein können, aber so war es leider nicht. Ich befand mich in keinem Traum, sondern in einer Welt, die tief in der Vergangenheit lag und aus der ich kaum herauskommen würde. Zumindest nicht aus eigener Kraft. Wenn es jemand schaffte, dann war es Zippa, die Zauberin, aber sie davon zu überzeugen, würde verdammt schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein.
    Das kam erst an zweiter Stelle. Zunächst musste ich versuchen, in die Weltgeschichte einzugreifen, und ich kam mir dabei vor wie die Helden in der Serie Time Tunnel, die auch immer in die verschiedensten Epochen geschickt wurden.
    Amira sprach nicht mehr weiter.
    Dafür lachte Zippa auf.
    Zugleich hob die Königin ihre Arme und ballte die Hände zu Fäusten, die sie den beiden Frauen entgegenstreckte. Sie wollte zeigen, dass es nicht so einfach war, aber Amira lachte nur darüber und legte auch die andere Hand gegen den Schwertgriff, bevor sie die Waffe anhob und so tat, als wollte sie schlagen.
    Es passierte noch nicht.
    Die Königin protestierte mit leicht schrill klingender Stimme. Sie wehrte sich mit Worten, die ich nicht verstand, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie um ihr Leben bat.
    Amira schüttelte den Kopf.
    Zippa tat es ebenfalls!
    Die Königin rutschte aus der Kissenflucht zurück. Sie zog dabei die Beine an, ich sah, dass sie nackte Füße hatte, mit denen sie sich abstemmte, um so weiter aus der Gefahrenzone zu rutschen, was ihr nicht gelang, denn auch Zippa machte die Bewegungen mit und Amira natürlich auch.
    Schließlich wurde die Königin von drei dicken Kissen gestoppt. Keinen Zentimeter ging es weiter, und die Geliebte des Salomo hob das Schwert, das eigentlich mir gehörte, über ihren Kopf hinweg, um so genau zielen zu können.
    Sie würde schlagen. Sie würde treffen – und...
    Ich ging noch einen Schritt vor.
    Ich hatte jetzt auch wieder die Beretta gezogen und rief mit lauter Stimme:
    »Halt!«
    ***
    Eine Bombe schlägt ein. Chaos, Durcheinander, Entsetzen, Trümmer, Blut, schreiende Menschen.
    Aber das geht vorbei.
    Danach ist es still.
    Ebenso still wie es hier war, als mein scharfer Ruf verklungen war. Alles war anders. Die Zeit hatte einen plötzlichen Stillstand erreicht, wie bei Suko’s Stab, wenn er das Wort ›Topar‹ rief.
    Ich hatte voll ins Schwarze getroffen. Möglicherweise hatten die Frauen noch im Unterbewusstsein an mich gedacht, aber nicht damit gerechnet, dass ich so plötzlich wie ein rächender Geist erscheinen könnte. Ich war kein Geist, ich war auch kein Rächer, sondern einfach nur ein Mensch, der einen feigen und grausamen Mord verhindern wollte.
    Zumindest eine Person kannte die Funktion meiner Waffe. Und Zippa reagierte auch so, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn sie ließ Amira eine Warnung zukommen, nachdem sie einen Blick auf die Pistole geworfen hatte.
    Die Geliebte des Salomo hatte sich durch mich ablenken lassen und sich gedreht. Es sah so aus, als wollte sie mich angreifen, doch der Warnruf war gerade noch zur rechten Zeit gekommen, und so stoppte sie ihre Aktivitäten.
    Auch die Zauberin hatte ihre Position verändert und sich ein wenig gedreht, so dass sie mich jetzt direkt anschauen konnte. In ihrem Blick stand alles andere als Freundlichkeit. Er war kalt, er war grausam, und wenn es möglich gewesen wäre, hätte sie mich am liebsten damit getötet.
    Aber so etwas brachte auch sie nicht fertig, und so standen wir uns gegenüber und warteten darauf, dass einer einen Fehler beging. Beide Frauen waren für mich wichtig, doch Vorrang hatte Zippa, weil ich mich mit ihr unterhalten konnte.
    »Sag Amira, dass sie das Schwert sinken lassen und dann weglegen soll. Sag es ihr!«
    »Sie wird es nicht tun! Es gehört ihr. Es ist von Salomo...«
    »Nein, es gehört nicht ihr. Das weißt du selbst. Der König hat es mir geschenkt, und ich sehe nicht ein, dass eine fremde Person damit das Blut einer unschuldigen Frau vergießt.«
    »Sie wird es tun müssen. Es ist ihre Bestimmung!«
    »Dann halte sie davon ab!«, forderte ich.
    Zippa zuckte mit den Schultern, und sie lächelte dabei. »Das kann ich nicht, John Sinclair. Es steht alles fest. Niemandem gelingt es, den Lauf der Zeit zu verändern. Auch dir nicht.«
    »Oh
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