Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
doch!«
    Zippa war nicht zu belehren. »Sie wird ihre Rivalin aus dem Weg räumen müssen, denn Amira gebührt der Thron und nicht dieser Königin. Amira ist die wahre, die echte Königin von Saba, und niemand in der Zukunft wird wissen, wer von ihnen den weisen König Salomo besucht hat, denn einen richtigen Namen hat die Königin nie besessen. Man gab ihr verschiedene, auch die Namen von Göttinnen, wie Ischtar, Hekate oder Astarte, aber ihren richtigen kennt man nicht. Es wird zur Begegnung der beiden Mächtigen kommen, aber...«
    Ich hatte genug gehört. »Für mich gibt es kein Aber. Begreifst du das nicht?«
    »Du wirst es nicht ändern!«
    »Doch, das werde ich und...«
    Ich verkniff mir weitere Worte, weil ich das plötzliche Erschrecken im Gesicht der Zauberin gesehen hatte. Es galt nicht mir, sondern Amira, die keine Rücksicht darauf nahm, dass ich eine Waffe trug, denn sie hatte sich von ihrem Platz gelöst und stürmte auf mich zu. Wie schon einmal, so versuchte sie jetzt ebenfalls von oben her, mir den Schädel zu spalten...
    ***
    Der Abstand zwischen uns war klein und trotzdem groß. Aber er schmolz zusehends zusammen, als sich Amira auf den Weg machte, um mir den Tod zu bringen.
    Trotzdem hatte ich noch genügend Zeit, um mich auf diesen Angriff einzustellen.
    Ich wollte schießen, ich wollte den Kampf nicht in die Länge ziehen, der auch für mich hätte fatal ausgehen können, aber diesmal nahm ich mir die Zeit, genau zu zielen, und ich visierte dabei das rechte Bein der Leibwächterin an.
    Im genau richtigen Moment drückte ich ab. Der Schuss erschreckte sie für den Bruchteil einer Sekunde. Da sah ich, wie sie zusammenzuckte, aber sie verbiss sich den Schmerz und lief weiter auf mich zu, angefeuert durch die Schreie der Zauberin, die begriffen hatte, dass es für sie kein Zurück mehr gab.
    Mir gegenüber musste ich schon zugeben, dass mich Amira’s Reaktion überraschte. Sie war nicht zusammengebrochen und besaß noch so viel Kraft und Energie, mich töten zu wollen. Einen zweiten Schuss riskierte ich nicht und wich stattdessen auf dem weichen Teppich zurück, um wieder Distanz zwischen uns zu bekommen.
    Ich hatte die Schritte nicht mitgezählt, die Amira gelaufen war, doch dann trat das ein, was ich schon früher erwartet hatte. Sie ging mit dem rechten Bein noch einen Schritt vor – und brach in der Bewegung zusammen.
    Auch sie bestand aus Fleisch und Blut. Sie schluckte auch keine Kugel wie einen Mückenstich. Ich erlebte die Szene wie zeitverzögert. Amira kippte zur Seite hin weg, sie fiel nach rechts. Das Bein gab einfach nach, weil es die Belastung nicht mehr aushielt, aber sie hatte noch den Schwung im Körper, der sie weitertrieb, obwohl sie eingeknickt war und noch immer fiel.
    Sie versuchte auch, sich auf den Beinen zu halten, und machte ausgerechnet eine falsche Bewegung. Sie drehte ihre Hände, mit denen sie das Schwert festhielt. Und sie drehte sie so verkehrt, dass die Klinge plötzlich schräg in die Höhe zeigte und dabei genau auf ihren Körper wies.
    Ich sah noch den entsetzten Ausdruck in ihrem Gesicht, als sie merkte, was da geschah. Sie stolperte zusätzlich noch über eine Teppichkante und brachte es nicht mehr fertig, die Waffe zu drehen.
    Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Es hatte ihr einen grausamen Tod versprochen, und jetzt schlug es zu.
    Mit ihrem Körper und damit mit ihrem gesamten Gewicht fiel Amira in die Klinge hinein. Es lief nicht mal so schnell ab. Möglicherweise kam es mir auch nur langsam vor, aber die Klinge bohrte sich so weit durch ihren Körper, dass sie am Rücken wieder hervortrat.
    Genau da hatte ich Amira mit einem langen Sprung erreicht und hielt sie fest. Ich wollte nicht, dass sie weiter an der Klinge entlang nach unten rutschte, und bettete sie behutsam zu Boden, wobei ich sie auf die Seite drehte.
    An die Zauberin dachte ich in diesen Momenten nicht, denn ich sah, dass Amira noch lebte.
    Ihre Lippen bewegten sich. Die Augenlider ebenfalls. Aber es war nur ein letztes Aufbäumen, bevor der Sensenmann sie in sein finsteres Reich hinabzog.
    Ein Wort sagte sie noch.
    »Salomo...«
    Dann starb sie vor meinen Augen...
    ***
    Ich hatte meine Hände auf ihre Schultern gelegt. Ich spürte den warmen Körper und wusste auch, dass ich etwas tun musste, was mir von Grund auf widerstrebte, aber es ging eben nicht anders.
    Ich zog ihr das Schwert aus dem Körper, dessen Klinge jetzt blutig war. So hatte ich mir die Wiederinbesitznahme des Schwertes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher