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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr
Autoren: Hans Warren
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sind nur hierher gekommen, weil ihr Kapitän in Ihrem Etablissement ausgeplündert werden sollte —"  
      „Nehmen Sie doch nicht so hässliche Worte in den Mund, Mister Walker! Sagen Sie schlicht: Weil er für seine Neugier bezahlen sollte!"  
      „Meinetwegen auch so! Auf jeden Fall steht fest: die beiden sind gefährliche Burschen! Man muß sie ständig beobachten lassen. Sie bereiten bestimmt einen Anschlag vor."  
      „Das wird ihnen nicht gelingen, Mister Walker! Leider hat das Mädchen dem Kapitän gesagt, daß sie keine Chinesin, sondern Amerikanerin ist und bei mir Zwangsaufenthalt genießt. Ich habe sie gehörig dafür bestrafen lassen. Wir aber müssen verhindern, daß Wilson, der Bruder des Mädchens, sich mit den Jachtbesitzern in Verbindung setzt. Ich habe übrigens die Mädchen, die uns nicht ganz ergeben sind und bei einer eventuellen Polizeikontrolle schwatzen könnten, entfernt."  
      „Ich glaube zu wissen, wohin Sie sie gebracht haben, Herr Kayser. Nicht ohne Grund sind Sie jetzt wieder hier."  
      Der Chinese lachte hämisch auf.  
      „Da haben Sie recht, Mister Walker! Die Mädchen sind hier im Keller versteckt. Hier findet die Polizei sie nie"  
      „Wenn aber Torring und Warren das Etablissement besuchen und nicht das Mädchen finden, auf das es ihnen ankommt, werden sie Verdacht schöpfen und sofort annehmen, daß Sie Lunte gerochen haben. Die Kerle sind nicht dumm. Unterschätzen Sie sie als Gegner nicht!"  
      „Denken Sie denn, Mister Walker, daß ich die Herren von dort wieder fortlasse. Bis jetzt ist mir Ihre Ankunft noch nicht gemeldet worden. Ihr Besuch wird sie aufgehalten haben. Ich glaube auch nicht, daß sie in dieser Nacht noch kommen. Es ist schon reichlich spät geworden. Nun, dann kommen sie eben morgen. Wenn sie einmal dort sind, kommen sie nicht wieder heraus. Ich habe die entsprechenden Maßnahmen getroffen,"  
      „Konnte Li Don Ihnen sagen, wer Torring und Warren auf der Jacht heute abend besucht hat?"  
      „Noch nicht! Ich erwarte aber jeden Augenblick seinen Anruf. Oder er kommt persönlich hierher. Ich befürchte, daß es der Bruder der Amerikanerin ist, der Detektiv Wilson."  
      „Sie bekommen Besuch, Herr Kayser. Die Lampe auf Ihrem Schreibtisch leuchtet auf."  
      „Die grüne, dann ist es ein Bekannter. Wenn es ein Fremder ist, leuchtet die rote Lampe auf."  
      Schweigend warteten die Männer. Wir hörten, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Dann berichtete eine jugendliche Stimme.  
      Jetzt wagten wir es, einen raschen Blick in das erleuchtete Zimmer zu werfen. In einer Ecke saßen sich zwei Männer gegenüber, ein Weißer und ein Chinese. Nein, es konnte kein Chinese sein, sondern es war ein Halbchinese; sein Vater mußte ein Weißer sein, seine Mutter eine Chinesin. Deshalb auch die tadellosen englischen Sprachkenntnisse!  
      Vor ihnen stand ein Chinesenboy, der Bericht erstattete. Wir konnten sein Gesicht nicht erkennen, sahen aber, daß er während seiner Erzählung ein paar Handbewegungen nach unserem Fenster zu machte. Ich stieß Rolf an, denn das kam mir verdächtig vor. Leider konnten wir nicht verstehen, was er sagte, da er Chinesisch sprach.  
      Der Junge hatte seinen Bericht beendet. Kayser sagte laut zu seinem Gesprächspartner:  
      „Da hat Li Don allerdings nichts weiter entdecken können. Wir wollen hoffen, daß noch alles gut abläuft. Ich werde uns noch eine Flasche Wein bestellen, da wir heute ja doch nichts mehr unternehmen können."  
      Er drückte auf einen Klingelknopf. Wir konnten es deutlich sehen. Da trat ein großer Chinese ein, dem Kayser in seiner Muttersprache einen Befehl gab. Dabei deutete er auf die Flasche, die geleert auf dem Tische stand. Erst zu spät sollten wir erfahren, wie raffiniert der Mann war.  
      Der Diener verbeugte sich und ging.  
      Kayser erzählte seinem Gegenüber, woher er die nächste Sendung erwarte. Das Gespräch war nur für uns gemacht, damit wir weiter interessiert zuhören sollten.  
      Wir bemerkten nicht, wie sich drei große Gestalten um das Haus herumschlichen und auf uns zukamen. Plötzlich gellte ein greller Pfiff durch die Luft.-  
      „Das war Wilson!" flüsterte ich Rolf zu.  
      Aber er hatte die uns drohende Gefahr zu spät erkannt. Ehe wir uns umdrehen und zur Verteidigung einrichten konnten, sausten schwere Sandsäcke durch die Luft und prallten auf unsere Köpfe.  
     
     
     
      4. Kapitel  
      Ein
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