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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr
Autoren: Hans Warren
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dem Grundstück keine Hunde gehalten werden, Hans! Wer sollte sie denn füttern?!"  
      „Auch bei Kayser sind keine, meine Herren," sagte Wilson. „Und dort befinden sich bestimmt keine Wachsfiguren! Ich habe den Chinesen lange beobachtet, hörte ihn sprechen und sah ihn im Zimmer umher laufen."  
      Pongo trieb den Sampan mit leisen Ruderschlägen vorwärts. Nach Wilsons Angabe hatten wir noch eine halbe Stunde zu fahren, bis wir Kaysers Besitzung erreichten. Schweigend setzten wir die Fahrt fort, jeder hing seinen Gedanken nach, bis Wilson mit der Hand nach vorn deutete und ganz leise sagte:  
      „Der dicht bewachsene Garten dort gehört zu Kaysers Grundstück. Er ist ziemlich groß."  
      „Wissen Sie, wieviel Diener im Hause sind?" erkundigte sich Rolf bei Wilson.  
      „Nur zwei, meine Herren. Dazu kommt ein weibliches Wesen, das wohl die Küche besorgt. Kayser ist ja verhältnismäßig selten hier draußen."  
      Pongo hatte den Sampan ans Ufer getrieben und legte am Bootssteg des Besitztums an. Auch hier lag ein Motorboot; es schien ein ausgezeichnetes Rennboot zu sein, mit dem der Besitzer die Stadt in kurzer Zeit erreichen konnte.  
      Der Garten war von einer verhältnismäßig hohen Mauer umgeben. Er schien noch mehr verwildert zu sein als der Ho Mongs.  
      Da das Tor nach der Wasserseite verschlossen war, mußten wir über die Mauer steigen. Pongo überzeugte sich zunächst, daß dieser Teil des Gartens nicht von einem Posten bewacht und beobachtet wurde. Auch hier mußten wir seitwärts an den Büschen entlang schleichen, um vom Hause aus nicht gesehen zu werden.  
      Mehrere zu ebener Erde gelegene Zimmer waren erleuchtet. Ein Fenster stand offen. So hörten wir schon aus größerer Entfernung zwei Stimmen, die sich erregt unterhielten. Vorsichtshalber umschlich Pongo auch hier zunächst das Haus und untersuchte den Vorgarten, aber die Leute schienen sich sehr sicher zu fühlen, denn sie hatten keine Wache ausgestellt.  
      Wilson wollte freiwillig als Posten im Garten stehen bleiben, während wir drei, Rolf, Pongo und ich, an die erleuchteten Fenster heranschlichen. Eng an die Hauswand angeschmiegt, arbeiteten wir uns vor, so daß sich ein Beobachter schon ein Stück aus dem Fenster hätte hinauslehnen müssen, um uns zu bemerken.  
      Als wir neben dem offenen Fenster standen, sagte eine Stimme:  
      »Ich befürchte trotzdem, daß sie uns einen Strich durch die Rechnung machen werden, Herr Kayser. Der Bruder der kleinen Amerikanerin, der Detektiv Fred Wilson, ist ihr bis hierher gefolgt, das bedeutet, daß er ihre Spur gefunden hat — und plötzlich ist er verschwunden. Er muß noch in Haiphong sein, aber keiner meiner Agenten sah ihn in den letzten Tagen."  
      Der Stimme nach mußte der Sprecher ein Weißer sein, er sprach fließend Englisch und ohne Akzent. Der Gesprächspartner, der ihm antwortete, sprach nicht weniger fließend, hatte aber einen anderen Tonfall, an dem ich den Asiaten zu erkennen glaubte.  
      „Er ist hier, Mister Walker, und er wird auch In die Falle gehen. Fu Jang hat mir gemeldet, daß die Herren von der Jacht heute abend mein Etablissement besuchen wollen. Bisher sind sie noch nicht erschienen, da sie Besuch erhalten haben, wie Li Don erzählte. Er ist zwar am Hafen von dem Affen eines Bettlers im Gesicht zerkratzt worden, hat seinen Posten aber trotzdem nicht verlassen, sondern beobachtet die Jacht heimlich weiter."  
      „Haben Sie auf die Herren einen Verdacht, Herr Kayser, daß Sie sie so überwachen lassen?"  
      „Der Kapitän der Jacht war vor kurzem in meinem Etablissement und sollte dort erleichtert werden. Es glückte ihm, zu entkommen. Ich nehme an, daß er sein Erlebnis dem Besitzer der Jacht gemeldet hat, der nun gekommen ist, um die Sache zu untersuchen."  
      „Ich konnte mich in den letzten Tagen leider nicht am Hafen sehen lassen," antwortete der Weiße. „Sonst hätte ich nach dem Namen des oder der Jachtbesitzer gefragt. Ich muß mal meine Agenten fragen."  
      „Ist nicht mehr notwendig, Mister Walker. Ich kenne die Namen schon: Rolf Torring und Hans Warren."  
      „Und das sagen Sie so ruhig? Haben Sie denn noch nie etwas von den beiden Männern und ihren Taten gehört?"  
      „Nein! Kennen Sie sie denn?"  
      „Das will ich meinen, Herr Kayser! Das sind zwei bekannte Abenteurer, die ihre Nasen überall in Dinge gesteckt haben, die sie nichts angingen. Jetzt geht mir ein Licht auf! Die beiden
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