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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr
Autoren: Hans Warren
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können in Haiphong bleiben. Allzu viele Beteiligte wären dem Unternehmen sicher nur hinderlich.- Nur Sie, Pongo und wir beide werden uns an der Aktion beteiligen. Wir werden bestimmt eine Gelegenheit finden, das Haus zu durchsuchen. Vielleicht treffen wir Kayser selbst an, dann müssen wir versuchen, seiner habhaft zu werden. Um so leichter wäre dann der zweite Teil des Unternehmens."  
      Wilson überlegte eine Weile. Er mußte Rolf recht geben und willigte in meines Freundes Vorschlag ein.  
      Pongo wurde ausgeschickt, ein Fahrzeug zu besorgen. Nach kurzer Zeit schon kehrte er mit einem geräumigen Sampan zurück und erklärte lächelnd, er hätte ihn sich einstweilen ausleihen müssen, da der Besitzer zu der Nachtstunde nicht dagewesen wäre.  
      Wilson verließ die Jacht noch einmal, um seinen Kollegen Bescheid zu sagen. Gleich nach seiner Rückkehr bestiegen wir den Sampan. Pongo ruderte. Da es sehr dunkel war und Pongo geräuschlos das Paddel handhabte, durften wir annehmen, daß unsere Abfahrt von niemand bemerkt worden war. Bald hatten wir die Stadt hinter uns. Pongo konnte jetzt kräftiger rudern.  
      „Jetzt kommen wir gleich zur Besitzung Ho Mongs," erklärte Mister Wilson, „der die ,Auslandsware' bestellt. Wollen wir seinem Haus auch einen Besuch abstatten? Dort, das Haus ganz links ist es! Durch die Fensterläden schimmert noch Licht. Der Herr ist also noch bei der Arbeit!"  
      „Das können wir tun! Dann wissen wir auch hier Bescheid. Nehmen Sie an, daß Ho Mong zu Hause sein wird?"  
      „Ja, meine Herren! Der Raum, in dem das Licht brennt, ist sein Arbeitszimmer. Eine halbe Stunde weiter liegt Kaysers Besitzung, die wir auch noch rechtzeitig erreichen werden."  
      Rolf gab Pongo ein Zeichen, möglichst leise und möglichst nahe an die Besitzung heranzufahren. Ein dicht bewachsener Garten reichte bis zum Ufer; er war von einem festen Zaun umgeben. Am Ufer lag ein elegantes Motorboot, das sicher über eine starke Maschine verfügte. Mit dem Kahn konnte sich Ho Mong aufs Meer hinaus wagen.  
      Bevor wir ausstiegen, fragte Rolf unsern Gast, ob Hunde auf dem Grundstück wären. Wilson verneinte Aber vier kräftige Diener würden da sein, die Ho Mong als Leibgarde hielte.  
      „Hoffentlich sind sie nicht gerade im Garten, Mister Wilson, sonst kommen wir kaum unbemerkt ans Haus heran."  
      „Sie werden schon schlafen. Wenn Ho Mong nachts arbeitet, bleibt nur ein Diener auf, der vor seinem Arbeitszimmer Wache hält. Ich bin über diese Dinge genau unterrichtet."  
      „Das merke ich!" lachte Rolf leise.  
      „Ich habe dem Agenten einmal einen Besuch abgestattet, weil ich dachte, meine Schwester könnte bei ihm sein."  
      „Dann kennen Sie sicher auch Kaysers Haus einigermaßen, Mister Wilson!"  
      „Selbstverständlich! Ich könnte Sie auf der Besitzung und im Hause herumführen, als ob sie mein Eigentum wären. Bei Kayser war ich dreimal!"  
      Wir hatten angelegt. Pongo spähte vorsichtig über den Zaun. Nichts regte sich im Garten. So stiegen wir aus und ließen uns von Wilson den schmalen Pfad zum Hause führen, nachdem wir geräuschlos den Zaun überklettert hatten.  
      Das Licht im Arbeitszimmer kam immer näher. Vor dem Fenster auf einem freien Gartenplatz war es ziemlich hell. Um so dunkler war es an den am Rande stehenden Büschen, in deren Schatten wir weiter schlichen.  
      Als wir eine dunkle Ecke am Hause erreicht hatten, blieben wir stehen. Pongo schlich allein weiter vor, um durch das Fenster zu lugen. Er kam sofort zurück und meldete, daß in dem Zimmer ein Chinese am Schreibtisch säße und Papiere vor sich hätte.  
      Im Hause war alles still. Pongo schlich um das Haus herum und fand die Vorderfront unerleuchtet. Wilson erklärte uns, daß wir hier im Garten nichts zu befürchten hätten, da die drei nicht als Wache eingeteilten Diener in einem Erdgeschoßraum an der Vorderseite des Hauses schliefen Rolf und ich schlichen ebenfalls zum Fenster, um den arbeitenden Chinesen eine kleine Weile zu beobachten und uns seine Gesichtszüge einzuprägen, damit wir ihn jederzeit wiedererkennen würden.  
      Ho Mong saß schreibend am Tisch und drehte uns halb den Rücken zu. Deutlich konnten wir sein Profil erkennen. Dabei fielen mir die starren Züge besonders auf.  
      Zehn Minuten, zwanzig Minuten, eine halbe Stunde beobachteten wir den arbeitenden Mann. Wilson war zu uns getreten und wollte schon ärgerlich werden, daß wir uns
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