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Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr

Titel: Rolf Torring 115 - Kayser der Chinese korr
Autoren: Hans Warren
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bekanntgeben. Sie wissen, daß derartige Lokale von der Polizei gesucht werden. Wir müssen sehr vorsichtig sein. Ich kann auch nur besonders vornehme Herren zu Kayser weisen, Herren, von denen ich überzeugt bin, daß sie in den Rahmen des Unternehmens passen, Herren, die Kavaliere sind und großzügig genug, sich über kleinliche Polizeibestimmungen hinwegzusetzen, die unser Leben nur knebeln."  
      „Gut," meinte Rolf. „Also heute abend, gegen 20 Uhr. Aber schicken Sie dann den Boten bald!"  
      „Die Herren werden mit mir zufrieden sein," erklärte der Wirt und schmunzelte, indem er sich die Hände rieb.  
      Mehr wollten wir vorerst nicht. Wir blieben noch eine halbe Stunde in dem Restaurant, versuchten sogar das Essen dort, das bestimmt nicht schlecht war und dazu spottbillig, und gingen dann ohne weiteren Aufenthalt auf die Jacht zurück.  
      Unterwegs war es mir, als ob ich einmal den Bettler hinter uns gesehen hätte. Aber ich konnte mich getäuscht haben. Wenn meine Beobachtung richtig war, mußte er blitzschnell in einem Hauseingang verschwunden sein.  
      Ich machte Rolf auf die Beobachtung aufmerksam, er erklärte mir jedoch, daß er den Bettler schon gesehen hätte, als wir zu dem Restaurant des dicken Chinesen gingen.  
      „Bevor wir heute abend wieder in das Restaurant gehen, müssen wir unbedingt mit dem Bettler gesprochen haben, Hans."  
      Als wir auf die Jacht zurückkamen, war unser Erstaunen groß, als wir auf der Spitze des hinteren Mastes wieder unseren — „Klabautermann" sitzen sahen.  
      „Sicher wieder eine Nachricht von dem Bettler!" meinte Rolf sofort. „Hoffentlich können wir das Tier möglichst rasch herunter locken."  
      Mit einer Banane in der Hand näherte sich Rolf dem Mast — und schon kam das Äffchen angesprungen. Es setzte sich sogar auf Rolfs Schulter und tat ganz vertraut. Unauffällig am dünnen Halsband war tatsächlich ein Zettel befestigt, den Rolf sofort ablöste. Dann entließ er den Saimiri.  
      In der Kabine entzifferten wir die kleine Schrift. Da stand:  
      „Gehen Sie heute abend nicht zu Kayser! Erwarten Sie mich 22 Uhr auf Ihrer Jacht!"  
      Eine Unterschrift trug der Zettel nicht. Ich schaute Rolf verblüfft an. Mein Freund überlegte hin und her, dann sagte er entschieden:  
      „Wir werden hier bleiben! Es wird besser sein, erst den Bettler kennen zu lernen. Dann wissen wir, was hier überhaupt gespielt wird."  
      Wir unterrichteten Pongo über den erwarteten Besuch, damit er sich in der Nähe aufhalten sollte. Man konnte ja nicht wissen, was der Bettler von uns wollte und was für ein Interesse er hatte, uns vor dem Besuch des Kayserschen Etablissements zu warnen.  
      Bis zum Abend gingen wir nicht mehr aus. Kurz vor Dunkelwerden erschien der Bettler mit dem Leierkasten am Bollwerk und lockte den Saimiri zu sich. Er entschuldigte sich laut, daß sein Affe sich wieder bei uns einquartiert hätte. Als der Affe auf seiner Schulter saß, verließ er den Hafenplatz und kehrte nicht wieder zurück.  
     
     
     
      3 . Kapitel Der Agent Ho Mong  
     
      Gegen 22 Uhr lag der Hafenplatz schon wie ausgestorben da. William, der an der Laufplanke Wache stand, hatten wir angewiesen, den Bettler an Deck zu lassen. Kurz nach 22 Uhr kam eine Gestalt auf die Jacht zu, aber es war nicht der Bettler, sondern ein uns ganz fremder Herr.  
      Er rief den Matrosen an und fragte, ob wir zu sprechen wären. Wir saßen im Dunkeln in den Korbsesseln und hatten alles beobachtet. Rolf stand auf und ging selbst zur Laufplanke. Dann winkte er, und gleich darauf betrat der Herr die Jacht. Rolf führte ihn an unseren Tisch.  
      „Ich nehme an, mein Herr, daß Sie — der Bettler vom Hafenplatz sind," meinte Rolf ganz leise.  
      Der Herr nickte.  
      Rolf schlug vor, hinunter in die Kabine zu gehen. Dort wären wir völlig ungestört.  
      Pongo mußte mit Maha an Deck bleiben. Wir konnten ja nicht wissen, was Kayser, falls er in uns schon Gegner sah, unternehmen würde. Eine Rückendeckung brauchten wir also.  
      Unten in der Kabine stellte sich der fremde Herr sofort vor:  
      „Ich heiße Fred Wilson, meine Herren. Meine Heimat ist New York. Dort bin ich in einem Detektiv-Büro angestellt. Vor einiger Zeit ist meine Schwester verschwunden. Ich habe ihre Spur bis hierhin verfolgen können. Ich weiß, wer Sie sind. Ich habe auch Ihren Kapitän beobachtet, als er in die Lasterhöhle ging, wo er ausgeplündert werden
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