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Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Titel: Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel
Autoren: Hans Warren
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werden nichts zu lachen haben, wenn unser Gefährte hierher kommt und uns in der Zwischenzeit etwas geschehen ist."  
      „Sie wollen mir drohen?" zischte Gurri. Sein Gesicht war verzerrt. Das unterstrich die Ähnlichkeit mit einem Totenschädel noch. „Ich werde Ihnen beweisen, wie ich Ihren Pongo fürchte. Sie werden sofort sterben, und zwar auf die Art, die wir für alle Feinde der Bewegung wählen."  
      Er rief den Wächtern einen Befehl zu. Wir wurden zur Ostseite des Turmes geschleppt. Einen Augenblick dachte ich daran, die beiden Inder, die mich gepackt hatten, unter Anwendung aller mir zur Verfügung stehenden Kraft abzuschütteln, aber jede Gegenwehr war sinnlos, da unsere Fesselung zu stark war.  
      Die Männer, die uns bewachten, packten uns unter den Armen und schleppten uns fort. Unsere Füße schleiften auf dem Boden nach. Als wir die Ostseite des Turms erreicht hatten, wurden wir wieder auf die Beine gestellt  
      Gurri war uns gefolgt.  
      „Sehen Sie," sagte er, „das ist eine sehr einfache, aber sinnreiche Vorrichtung, um Gefangene unschädlich zu machen. Lachen Sie jetzt auch noch?"  
      Vor uns lag ein großer Felsblock mit glatt behauener Oberfläche. Er sah wie ein niedriger Tisch aus. In ungefähr zwei Meter Höhe darüber schwebte ein gleichgroßer Felsblock mit glatt bearbeiteter Unterseite, der an dicken Seilen hing, über dem schwebenden Block ragte ein Balken aus dem Turm heraus, über den die Seile auf einer Rolle ins Innere des Gemäuers liefen.  
      Der Sinn der Vorrichtung war klar. Auf den unteren Felsblock wurde der Verurteilte gelegt. Der obere Stein wurde herabgelassen, der durch sein Gewicht den Unglücklichen zerquetschte.  
      „Sehr nett," meinte Rolf und tat recht gleichgültig, „das ist eine Vorrichtung, die ihren Zweck bei aller Primitivität ausgezeichnet erfüllt. Mit der Maschine scheint das Töten auch verhältnismäßig schnell zu gehen."  
      „Das meinen Sie!" rief Gurri höhnisch. „Sie werden selbst erleben, wie langsam wir den oberen Block herablassen können. Sofort zerquetscht zu werden, wäre ein zu leichter Tod. Millimeter um Millimeter wird der Steinblock herabgelassen."  
      „Dann haben wir ja Aussicht, noch etwas länger zu leben," lächelte Rolf todesmutig. „Es wäre schade gewesen, wenn Sie den Block schnell herabsausen lassen würden. Wenn ich schon sterben soll, möchte ich etwas davon haben!"  
      Gurri starrte meinen Freund an, als fürchtete er für seinen Verstand. Aber Rolf lächelte ihn an. Jetzt verzog sich Gurris Gesicht wieder zu einem Ausdruck höchster Wut.  
      „Sie höhnen noch angesichts des Todes! Meinen Sie, daß ich spaße? Oder warten Sie auf Pongo und seine Hilfe? Er wird den gleichen Tod sterben."  
      „Daran wage ich zu zweifeln," sagte Rolf mit betonter Freundlichkeit. „Sie mögen hoffen, daß es so kommt, ich glaube nicht so ganz daran. Oder meinen Sie, verehrter Herr Gurri, daß wir uns in die Dschungel begeben hätten, ohne Vorsichtsmaßregeln zu treffen?"  
      Ich begriff sofort, daß Rolf den Inder unsicher machen wollte. Außerdem gewannen wir durch das Hin-und Herreden Zeit, und das war jetzt am wichtigsten für uns.  
      Wenn Pongo den Häschern auf der Lichtung entkam, würde er uns sicher finden und alles daransetzen, uns zu befreien, mochten die Gegner noch so sehr in der Übermacht sein. Ich drehte mich unwillkürlich um und sah, daß sich hinter uns etwa zehn Inder aufgestellt hatten.  
      Wenn ich rechnete, daß sich auf der Lichtung mit der von Gurri entsandten Verstärkung etwa fünfzehn Mann befanden, hatten wir im Höchstfalle dreißig Feinde gegen uns. Gewöhnliche Sterbliche konnten unter normalen Umständen nicht damit fertig werden, aber Pongo standen übermenschliche Kräfte zur Verfügung. Ihm machte selbst eine so große Zahl von Feinden wenig aus, wenn er nicht mit überraschender Plötzlichkeit überrumpelt wurde. Vielleicht fand er auch durch die Anhänger Ghampus Unterstützung. die er alarmieren konnte, wenn er den Indern auf der Lichtung entkam.  
      Wir mußten den Beginn der Hinrichtung möglichst lange hinauszögern. Dann war schon viel gewonnen. Deshalb stieß ich jetzt einen langgezogenen, lauten Ruf aus, nachdem ich meinen Kopf nach rückwärts gewandt hatte. Nach dem Ruf drehte ich mich mit gleichgültigem Gesicht wieder um.  
      Rolf schmunzelte. Gurri machte ein besorgtes Gesicht Offenbar befürchtete er, daß wir wirklich Hilfe in der
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