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Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume

Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
Autoren: Aaron Allston
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    Einen Monat zuvor, Pyria-System:
    Besetzung von Borleias, 1. Tag
     
    »Ein Gott kann nicht sterben«, sagte Charat Kraal. »Und deshalb kann er auch keine Angst vor dem Tod haben. Wer ist also tapferer, ein Gott oder ein Sterblicher?«
    Charat Kraal war ein Yuuzhan-Vong-Pilot − humanoid und etwas über zwei Meter groß. Seine Haut war dort, wo sie nicht mit geometrischen Tätowierungen bedeckt war, bleich und überall von den weißen, ein wenig glänzenden Linien alter Narben gezeichnet. Ein Unfall vor ein paar Jahren hatte ihm die Mitte seines Gesichts weggerissen; deshalb verfügte er nicht einmal über die winzige Nase der Yuuzhan Vong, nur über bräunlich verkrustete Knorpel und horizontale Atemöffnungen. Seine Stirn war weniger flach als die vieler anderer Yuuzhan Vong und der Stirn eines Menschen ähnlicher. Zwei Krieger hatten ihn deshalb geneckt, und er hatte sie umgebracht. Er verbarg diesen Schönheitsfehler so gut wie möglich, indem er auch den letzten Rest von Haaren auf seinem Kopf ausgerissen und Schädeltätowierungen hinzugefügt hatte, die den Blick höher lenkten, weg von der peinlichen Stirn. Eines Tages würde er sich ein Implantat verdienen, das seine Deformierung noch besser verbarg und damit seinem Problem ein Ende machte.
    Er trug eine Ooglith-Maske, den transparenten Schutzanzug der Yuuzhan Vong, über einem schlichten Lendenschurz. Beide Kleidungsstücke waren lebende Geschöpfe, genetisch verändert und gezüchtet, um die ihm zugemessenen Aufgaben zu erfüllen und den Yuuzhan Vong bei ihrem Streben nach Ruhm behilflich zu sein.
    Er saß im Cockpit seines Korallenskippers, des unregelmäßig geformten felsartigen Kampfjägers, und befand sich auf einer Routinepatrouille. Im Augenblick hatte er seine Kontrollhaube beiseite gelegt, dieses maskenartige Geschöpf, das ihn in geistiger Verbindung mit seinem Schiff hielt und ihm gestattete, es mit der Schnelligkeit von Gedanken und nicht der von Muskeln zu lenken.
    Er und sein Einsatzpartner, Penzak Kraal, befanden sich in einem weiten Orbit um den Planeten Borleias. Sie hatten den Planeten vor Kurzem den ungläubigen Eingeborenen dieser Galaxis abgenommen, damit er als Aufmarschplatz für den Angriff der Yuuzhan Vong auf die galaktische Zentralwelt Coruscant dienen konnte. Borleias war eine angenehm grüne Welt, nicht überzogen von den toten, krustigen Bauten der Ungläubigen und nicht von ihren unnatürlichen technologischen Werkzeugen entweiht; nur eine Militärbasis der Ungläubigen, die inzwischen zerstört war, hatte die Yuuzhan Vong mit ihrem Anblick beleidigt.
    Die Stimme von Penzak Kraal erklang aus dem kleinen, kopfförmigen Villip, der an der Cockpitwand direkt unterhalb der Kuppel saß. Die meisten Korallenskipper waren nicht mit Villips ausgerüstet − bei ihnen hing alle Kommunikation von den telepathischen Signalen der Yammosk-Kriegskoordinatoren ab −, aber für Langstreckenpatrouillen brauchten die Jäger eine direktere Verbindung miteinander. »Das ist doch idiotisch. Wenn ein Gott der Gott der Tapferkeit ist, dann ist er schon dadurch tapferer, als jeder Yuuzhan Vong und jedes, andere Lebewesen sein könnte.«
    »Das frage ich mich. Sagen wir mal, du könntest unsterblich werden wie ein Gott, aber dabei ein Yuuzhan Vong bleiben. Du würdest nie dem Tod gegenüberstehen. Könntest du dann so mutig sein wie ein Yuuzhan Vong? Du könntest in alle Ewigkeit töten, wärst aber nie wirklich in Gefahr, selbst getötet zu werden, bräuchtest dem Tod nicht zu trotzen, bräuchtest nicht Zeitpunkt und Ort deines Todes zu wählen. Was ist besser: ein sterbliches Leben lang tapfer zu sein oder eine Ewigkeit töten zu können?«
    »Wir haben keine solche Wahl. Aber wenn es möglich wäre, würde ich mich wohl für die Unsterblichkeit entscheiden. Wenn man lange genug lebt, könnte man vielleicht lernen, wieder so tapfer zu sein wie ein Yuuzhan Vong. Und wenn man lange genug tötet, könnte man vielleicht lernen, einen Stern zu töten.«
    Charat Kraal wurde plötzlich ernst. »Ich habe gehört …«
    »Was?«
    »Dass die Ungläubigen das geschafft haben. Sie können einen Stern töten.«
    Er hörte, wie Penzak Kraal gereizt zischte; im Villip sah er, wie die schiefen Züge seines Partners sich noch mehr verzerrten, als er den Mund in einem Ausdruck der Verachtung tiefer nach unten zog. »Und wenn? Sie tun es auf die falsche Weise, mit ihrer falschen Haltung und den falschen Mitteln. Und wie vollkommene Idioten haben sie vergessen,
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