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Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel

Titel: Rolf Torring 074 - Der Zauber-Gürtel
Autoren: Hans Warren
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Rolf — konnte nicht mehr gerettet werden.  
      Ich hatte jedoch die Klugheit unseres treuen Pongo unterschätzt. Er kam um die Ecke des Turmes herumgesprungen, an seiner Seite der Gepard Maha. In einer Teilsekunde hatte er die Lage erfaßt. Als ich ihm gerade zurufen wollte, daß sich Rolf unter der Platte in höchster Not und Gefahr befand, schnellte er bereits mit gewaltigem Satz vor, auf die grausame Vorrichtung zu, unter der Rolf jeden Augenblick den Tod erwartete.  
      Er packte den Rand der schweren Felsplatte und schob sie mit einem gewaltigen Ruck etwa anderthalb Meter vorwärts, so daß Rolfs Kopf frei wurde, sprang auf die untere Platte und hob mit übermenschlicher Kraft die Seite, die er gepackt hatte, in die Höhe.  
      Natürlich senkte sich die andere Seite dadurch völlig herab, aber die Kante legte sich, ohne jemand zu schaden, auf den Erdboden.  
      All das hatte sich so schnell abgespielt, daß meine Augen den Vorgängen im einzelnen nur mit Mühe folgen konnten.  
      In diesem Augenblick erhoben die Inder ein lautes Geschrei. Ich sah, daß sich die Seile, an denen die Felsplatte hing, lockerten; also hatten die Inder im Turm, wie ich es erwartet hatte, das schwere Gewicht sofort herabgelassen.  
      Während Pongo noch auf dem Felsblock stand, sprang ein großer Inder mit gezücktem Dolch auf mich zu. Einen Schritt vor mir taumelte er und fiel mit gellendem Schrei zu Boden. Wie ein gelber Blitz hatte Maha ihn von der Seite angesprungen, hatte den gefahrbringenden Arm mit einem Biss zersplittert und den Mann im Sprunge zu Boden gerissen  
      Ein zweiter Biss — das Geschrei des Angegriffenen erstarb.  
      Ich warf einen Blick auf Pongo. Er stemmte noch immer die eine Seite der Felsplatte hoch. Allein konnte er nicht weiterkommen. Da fühlte ich, daß die Griffe der Inder, die mich hielten, etwas lockerer geworden waren. Mit einer verzweifelten Anstrengung machte ich mich frei.  
      Sofort drangen sie wieder auf mich ein. Ich ließ mich zu Boden fallen und wälzte mich auf den Rücken. So konnte ich mich wenigstens durch kräftige Stöße mit den gefesselten Beinen ein wenig verteidigen.  
      Als die Inder sich auf mich werfen wollten, war es wieder Maha, der mich rettete. Mit wütendem Aufheulen sprang er sie von der Seite an. Schreiend stürzten sie zu Boden.  
      Da stürmten die anderen Inder, die bisher ziemlich ratlos dagestanden hatten, mit wildem Kampfgeschrei vor. Ihre Augen waren auf Pongo gerichtet.  
      Der Riese war im Augenblick wehrlos. Er durfte die schwere Last, die er hielt, nicht fallen lassen. So konnte er sich kaum bewegen, und ich war noch wehrlos. Ich mußte zufrieden sein, wenn die Inder mich nicht angriffen. Lange hätte ich sie mir nur mit Stößen der gefesselten Füße nicht vom Leibe halten können.  
      Sekundenlang war ich verzagt. Dann durchzuckte mich der Gedanke, daß Pongo auf keinen Fall ohne Hilfe den tollkühnen Angriff unternommen hatte. Wäre er allein gewesen, würde er bestimmt erst die Sachlage aus sicherem Versteck beobachtet haben und wäre als erstes in den Turm eingedrungen, um dort die Inder an der Maschine zu überwältigen und danach die Steinplatte mittels der Seile wieder hochzuziehen.  
      Sicher war er den Helfern vorausgeeilt, um auf jeden Fall rechtzeitig einzutreffen. Das war ihm gelungen. Jetzt aber war es höchste Zeit, daß Hilfe kam. Sonst hätte er sich unnötig geopfert.  
      Wenn Pongo unter den Dolchen der wütenden Inder zusammenbrach, war auch Rolf verloren. Und mit mir würden sie kurzen Prozeß machen.  
      Als die Fanatiker an mir vorbei stürmten, gelang es mir, zwei von ihnen zu Fall zu bringen, indem ich ihnen von der Seite einen kräftigen Stoß mit den gefesselten Füßen versetzte. Der Inder, den ich traf, flog stolpernd zur Seite und riß seinen Nebenmann mit sich.  
      Ich hatte instinktiv so gehandelt. Überlegung hatte dabei keine Rolle spielen können. Dazu ging alles viel zu schnell. Aber ich merkte, wie durch die Stolpernden eine kleine Verwirrung entstand. Das war gut. Denn so gewannen wir wieder etwas Zeit. Vielleicht kam doch noch Hilfe von dritter Seite!  
      Aber die Verwirrung unter den Indern war nicht groß. Einige bemerkten es gar nicht, daß zwei von ihnen stürzten und andere sich nach ihnen umschauten. Die Mehrzahl stürmte unaufhaltsam vorwärts.  
      Einige hatten schon die Dolche gezückt und wollten sich auf Pongo stürzen.  
      Die beiden Inder, die durch mich
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