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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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1. Die Flucht
 
     
        Tosend raste der Feuersturm durch die Stadt. Das Schreien der flüchtenden Menschen mischte sich mit dem Prasseln der Flammen, dem Krachen einstürzender Häuser und dem Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden.
        Und immer noch wüteten die mordgierigen Scharen der Angreifer in der gefallenen Stadt. Wo sie nicht töteten, da plünderten, raubten und vergewaltigten sie.
        Blutrot erleuchtet stiegen die Rauchwolken des Krieges gegen den dunklen Himmel und kündeten weithin von dem Entsetzen und dem Verhängnis, das die blühende Stadt Varnhag getroffen hatte.
                 
     
    *****
     
     
         Noch lag die Dunkelheit der Nacht über der zerstörten Stadt. Nur hier und da schwelte noch in einem der Häuser ein Feuer. Das Grölen der betrunkenen Eroberer und die Schreie der gequälten Frauen waren verstummt. Das Stöhnen der Verwundeten hatten grausame Hände in die Stille des Todes verwandelt, die nun die zerstörte Stadt wie ein schwarzes Tuch einhüllte.
         Durch das Chaos schlichen zwei Gestalten, angstvoll jede Deckung suchend, jedes laute Geräusch vermeidend. Beide waren in dunkle Mäntel gehüllt, die sie wohl auch den Blicken eventueller Wächter entzogen hätten. Doch mit der sorglosen Überheblichkeit des Siegers schliefen die Eindringlinge, trunken vom erbeuteten Wein und müde vom Morden.
     
         So gelang es den beiden Flüchtlingen, ungesehen die geborstene Stadtmauer zu erreichen. Immer wieder zuckte die kleinere Gestalt zusammen, wenn ihr Fuß an einen der Toten stieß oder ihr Blick im Schein der schwelenden Brände auf die überall umherliegenden Leichen fiel. Doch immer wurde sie von dem größeren Flüchtling rasch weiter gezogen, der sich jedoch anscheinend nur noch mit größter Anstrengung vorwärts schleppte.
         Außer Sichtweite des Heerlagers kletterten die beiden nun durch eine der Mauerbreschen und standen vor der Stadt. Ohne Pause hasteten sie auf ein kleines Gehölz zu, das in einiger Entfernung von der Stadt eine Anhöhe bedeckte.
     
         Sie hatten die sichere Deckung noch nicht erreicht, als der größere der beiden plötzlich taumelte. Mit einem erstickten Schrei fing ihn die kleinere Gestalt auf und stützte ihn. So gelang es den beiden, mit letzter Kraft den schützenden Wald zu erreichen.
         Auf einem moosigen Platz im dichten Unterholz ließ die kleinere Gestalt ihren Gefährten niedergleiten. Die Kapuze war dem Liegenden vom Kopf gerutscht und in der beginnenden Morgendämmerung sah man das Gesicht und das graue Haar eines älteren Mannes. Besorgt kniete sein Begleiter neben ihm nieder und warf nun auch die verhüllende Kapuze ab. Das bleiche Antlitz eines jungen Mädchens mit blonden Haaren beugte sich über den Mann.
     
         „Was ist Euch, Dardas? Seid Ihr verletzt?“ In der Stimme des Mädchens schwangen Angst und das ausgestandene Entsetzen mit.
         Mit schwacher Hand zog Dardas den Umhang beiseite. Auf seinem Wams zeichnete sich ein großer Blutfleck ab.
     
         „Ein Schwertstreich, Prinzessin“, antwortete er mit matter Stimme. „Als Euer Vater merkte, dass wir der Übermacht zu unterliegen drohten, befahl er mir, Euch aus Eurem Versteck zu holen und mit Euch zu fliehen. Als ich mich vom Kampf abwandte, erhielt ich den Schwertstreich in die Seite. Ich fiel zu Boden und der Kampf brandete über mich hinweg.
        Ich hatte das Bewusstsein verloren, und als ich zu mir kam, war die Schlacht vorbei und ich hörte nur noch die plündernden Soldaten im Schloss. Lasst mich schweigen davon, wie ich Euren Vater und seine Getreuen vorfand! Fluch über Zolkar! Mögen die dunklen Kräfte, mit denen er sich umgibt, ihn zerreißen! Die raubenden Horden hatten nur die Schätze des Schlosses im Sinn, und so gelang es mir, Euch ungesehen aus dem Palast zu bringen.
         Doch nun glaube ich, dass ich Euch nicht weiter werde begleiten können. Herigor, der Herr des Todes, streckt schon seine Hand nach mir aus.“
     
         „Oh nein, Dardas, Ihr dürft nicht sterben!“ rief Prinzessin Deina. „Lasst mich nach der Wunde sehen. Vielleicht kann ich Euch helfen.“
     
         Doch Dardas ergriff ihre Hand, die sein Wams öffnen wollte, und hielt sie fest. „Es ist zu spät, Deina, ich fühle, wie mein Leben flieht. Aber Ihr müsst Euch in Sicherheit bringen. Denkt daran, was Euch Euer Vater sagte! Ihr müsst Targil finden! Er ist der einzige, der den Weg nach
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