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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)
Autoren: Gabriel Galen
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kleinen Lächeln. „Aber du scheinst jeden für so dumm zu halten, wie du selbst bist. Du kannst nicht im Ernst meinen, ich hätte nicht schon von weitem gesehen, wer ihr seid! Und glaubst du, ich wüsste nicht schon längst, dass ihr feigen Mörder die Stadt heimtückisch überfallen habt? Aber sei gewiss, dass keiner von euch je wieder das Blut eines Valaminen vergießen wird!“ Er sprang aus dem Sattel und zog sein Schwert. „Kommt nur heran!“ rief er. „Oder fürchtet ihr euch vor einem einzelnen Mann?“
     
    „Du musst verrückt sein, Valamine!“ knurrte Harkun. „Du hättest dich lieber aus dem Staub machen sollen, als du merktest, wer wir sind. Aber wenn du gern sterben willst – wohlan, mir soll es nur recht sein! – Lasst mich nur machen!“ wandte er sich an die anderen. „Ich werde ihm sein großes Maul schon stopfen! Aber achtet auf das Pferd, damit es uns nicht davonläuft.“ Damit zog auch er sein Schwert und stellte sich zum Kampf.
     
    Die Kawaren waren ein wildes, kampferprobtes Volk, und Harkun, einer der Stammesführer, galt als einer ihrer Besten, wogegen die Valaminen mit ihren anderen Nachbarn in Frieden lebten. Daher glaubte der Kaware, mit dem Fremden leichtes Spiel zu haben. Es zeigte sich jedoch, dass er sich da gründlich geirrt hatte. Er, der geübte Schwertkämpfer, geriet innerhalb kurzer Zeit in arge Bedrängnis. Ein ungläubiger Ausdruck trat in sein Gesicht, als das Schwert des Fremden bereits nach wenigen Minuten tief in seine Brust drang. Röchelnd presste er die Hände auf die Wunde. Er machte einen taumelnden Schritt vorwärts und stürzte dann wie ein gefällter Baum zu Boden.
    Wütend schrien die Kawaren auf, als sie ihren Anführer fallen sahen. Dann warfen sich alle vier zugleich auf den Fremden.
    Doch dieser glich einer Kampfmaschine. Sein großes Schwert wirbelte, als habe es sich verdoppelt, und Mann auf Mann sanken die Kawaren um. Nun lagen schon drei weitere in ihrem Blut, und nur noch Tugon wehrte sich verzweifelt. Doch plötzlich ließ er vom Kampf ab, drehte sich um und rannte zu seinem Pferd. Mit einem Sprung war er im Sattel und stob wie von Dämonen gehetzt davon.
    Schwer atmend stützte sich der Fremde auf sein Schwert und blickte sich um. Als er sah, dass keiner der Kawaren sich mehr rührte, wischte er seine Waffe an der Kleidung eines der Gefallenen sauber und steckte sie zurück in die Scheide.
    Dann ging er zu dem Pferd, auf dem Deina festgebunden war. Behutsam löste er ihre Fesseln, hob das Mädchen vom Pferd und legte sie sanft im Gras nieder. Deina war bewusstlos. Die schweren Schläge Harkuns, die brutale Fesselung und das Hängen mit dem Kopf nach unten hatten ihr die Besinnung geraubt.
    Der Fremde riss ein Stück aus dem Umhang eines der Toten, ging zum Teich und tauchte es ins Wasser. Dann kehrte er zu Deina zurück, kniete nieder und wusch ihr sanft das verkrustete Blut aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren geschwollen und unter ihrem rechten Auge zeigte sich ein Bluterguss. Auch die aufgeschlagene Lippe war dick geworden und nichts erinnerte mehr an das schöne Antlitz der Prinzessin Deina. So, wie sie zugerichtet war, hätte sie auch ein enger Freund kaum erkannt.
     
    „Armes Ding!“ murmelte der Fremde. „Was magst du alles ausgestanden haben!?“
     
    In diesem Moment schlug das Mädchen die Augen auf. Als sie den über sich gebeugten Mann erblickte, schrie sie entsetzt auf und riss abwehrend die Arme hoch. Doch dann sah sie, dass er keiner ihrer Peiniger war und ließ erstaunt die Arme wieder sinken.
     
    „Hab keine Angst, Mädchen!“ beruhigte sie der Fremde. „Die Schurken sind tot und du bist in Sicherheit! Niemand wird dich mehr quälen, dafür werde ich sorgen!“
     
    Ungläubig sah Deina in die ernsten blauen Augen, die in so seltsamem Kontrast zu den fast schwarzen Haaren standen. Sie richtete sich mühsam auf und fragte: „Wer seid Ihr, und wo sind die Kawaren?“
     
    „Ich sah von weitem, was hier geschah“, antwortete der Mann, „und ich erkannte an der Kleidung, dass das Kawarenhunde waren. Da beschloss ich, dich aus ihren Händen zu retten. Vier sind tot, und der letzte lebt auch nur noch, weil es vorzog zu fliehen. Doch bei dem, was ich über Zolkar gehört habe, wird der Mann sich seines Lebens wohl nicht mehr lange erfreuen, wenn er zu seinem Herrn zurückkehrt. Ich war in Torlond, als Boten dort berichteten, dass ein großes Heer Kawaren gegen Varnhag zöge. Ich machte mich sofort auf den Weg, doch gestern
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