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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold
Autoren: Hans Warren
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sind unruhig. Wollen wir uns nun einem vielleicht sehr schweren Kampf aussetzen oder uns lieber auf den Kanus in Sicherheit bringen?"
    „Dann werde ich Ihnen einen ernsthaften Vorschlag machen", sagte Rolf. "Halten Sie sich mit Ihrer Tochter dicht am Fluß auf, und wenn wirklich die vermutete Gefahr kommt und wir uns nur mit schwerstem Kampf ihrer erwehren können, dann besteigen Sie ein Kanu und fahren ab."
    „Dann soll ich Sie also in schwierigster Lage hier allein lassen!" rief Gallagher, „nein, Herr Torring, das können Sie unmöglich von mir verlangen . Sie heben die schlimmsten , gefährlichsten Abenteuer durchgemacht, seit Sie aus Indien auf Wunsch meines Schwagers herüberkamen, um meine Tochter zu suchen. Nein, Herr Torring, das bekomme ich nicht fertig !"
    „Zwingen kann ich Sie ja leider nicht", meinte Rolf, „aber lch möchte Sie wenigstens bitten, sich in der Nähe der Kanus aufzuhalten. Sollten wir sehen, daß unsere Lage zu gefährlich wird, dann fahren wir alle ab. Dann müssen aber erst die Kanus zu Wasser gebracht werden."
    „Nun gut das kann ich ja machen", sagte Gallagher zögernd, „aber ich hoffe, daß es doch nicht so weit kommen wird. Sehen Sie, die Bären haben sich schon etwas beruhigt"
    Wirklich hatten die mächtigen Tiere die gespitzten Ohren niedergelegt und die Köpfe gesenkt Jim, wohl der Intelligenteste von ihnen, machte sogar schon Anstalten, wieder an seinen alten Platz neben den Kanus zurückzukehren.
    „Na, dann können wir uns ja wieder ans Feuer setzen", meinte Rolf — wir hatten uns während der Hin-und Herreden erhoben —, „und vielleicht gleich die einzelnen Wachen für den übrigen Teil der Nacht verteilen. Da, die Bären machen wirklich kehrt, jetzt scheint die Gefahr an uns vorbeigegangen zu sein. Ah, das ist schade, jetzt hat sich der Wind plötzlich nach Süden gedreht"
    „Und meine Bären können natürlich nichts mehr wittern", meinte Gallagher besorgt "Meine Herren, vielleicht ist die Situation gerade jetzt noch gefährlicher geworden. Man darf diesem Land nicht trauen."
    „Sie mögen vielleicht recht haben", meinte Rolf, „aber deshalb können wir uns nicht um die notwendige Nachtruhe bringen. Ich schlage aber vor, daß stets zwei Mann miteinander wachen, dann ist es für die anderen Schläfer sicherer."
    Mit diesem Vorschlag waren alle Gefährten einverstanden Es ergab sich, daß Rolf und Gallagher die erste, Pongo und ich die zweite, die beiden Indianer die dritte, Malony und Maud die vierte Wache hatten, denn das tapfere Mädchen hatte ganz energisch darauf bestanden, daß sie sich ebenfalls an den Wachen beteiligen durfte.
    Frische Luft macht immer müde, auch hatten wir eine tüchtige Wasserpartie hinter uns, bei der das Steuern durch die verschiedenen Wirbel sehr anstrengte.
    So legten wir uns auf unsere Lagerstätten dicht am Feuer, die aus weichen Haufen kurzer Tannenzweige, von Pongo zusammengetragen, bestanden. Und so ist der Mensch aus Gewohnheit nun einmal —, obwohl uns vor wenigen Minuten angeblich eine schwere Gefahr bedroht hatte, schliefen wir jetzt schnell ein.
    Mir erging es wenigstens so; kaum hatte ich mich auf das weiche Lager gelegt und die Wolldecke um mich geschlungen, da war ich auch schon eingeschlafen. Traumlos ruhte ich mich aus, bis nach zwei Stunden Rolf mich weckte.
    „Wir haben immer noch Südwind" flüsterte er, "ich habe bisher noch nichts gehört, doch müssen wir unbedingt auf alles gefaßt sein. Besonders im Osten kann immer noch eine Gefahr lauern, denn von dort kamen vorhin die leisen Schreie."
    „Gut, Rolf", sagte ich, „ich werde schon aufpassen. Und Pongo ist da, durch ihn wird meine Aufgabe sogar sehr leicht werden."
    Während Rolf sich hinlegte, setzte ich mich so ans Feuer, daß die östliche Steppe vor mir lag. Pongo hatte sich dicht neben mich gesetzt und konnte so auch die nördliche Seite überblicken.
    Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde bewegungslos gelauscht hatte, wurde mir die Sache doch etwas langweilig. Mit Pongo sprechen mochte ich nicht, es hätte vielleicht die Schläfer gestört, so grübelte ich über alles mögliche nach, bis ich dann im Geiste unsere letzten Abenteuer durchging, die ich seit unserer Aufgabe, Maud Gallagher zu suchen, erlebt hatte.
    Schon die ganze mehr als abenteuerliche Reise bis hierher, dann die Auffindung des jungen Mädchens, die Rettung des Vaters aus geistiger Umnachtung, der Raub des jungen Mädchens durch die Koluschen-Indianer, ihre Befreiung und der Tod
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