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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund
Autoren: Sylke Brandt
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ein paar Interessenten für verschiedene hochpreisige Beutestücke geben. Immerhin hatten sie einiges anzubieten, was knapp und wichtig geworden war. Nicht mehr ganz so wichtig wie mitten in der Krise, bedauerlicherweise. Doch bis Normalität in alle Bereiche der Galaxis zurückkehren würde, musste es eh noch dauern. Besser also, jetzt die Ware loszuschlagen und sich noch etwas umzuschauen, ehe die Offiziellen wieder Boden gutmachen konnten.
     
    »Krass? Was meinst du mit krass?« Barb schlenderte neben ihm her, anscheinend entspannt und guter Dinge.
     
    Sie waren rechtzeitig hier gewesen und hatten ihr Serum bekommen; die Infektion war geheilt.
     
    Aber Hark machte sich keine Illusionen. Sollte er seinem Captain unbedacht den Rücken zuwenden, würde sie ihn abknallen. Dass er sie angesteckt hatte, konnte sie ihm nicht verzeihen. Es wäre auch zu viel erwartet. Beiläufig fragte er sich, ob das auch bedeutete, dass sie sich nicht mehr zum Vögeln treffen konnten, während er seinen Oberarm freilegte und den Bizeps anspannte.
     
    »Hier, sieh dir das an. Ein paar Wochen infiziert und schon sind da Muskeln, als hätte ich jeden Tag massiv Eisen gestemmt. Ich bin auch gewachsen – drei Zentimeter.«
     
    »Drei IQ wäre besser gewesen«, bemerkte Barb eisig, während sie lächelte.
     
    »Ich meine, hast du ein paar Leute gesehen, die hier auf den Stationen liegen? Es ist nichts Besonderes mehr, wenn jemand über zwei Meter groß ist und ein Kreuz hat wie ein Preisboxer. Männer wie Frauen. Wenn wir die Infektion noch ein bisschen behalten hätten, könnten wir auch so aussehen.«
     
    »Wie ein Preisboxer? Na, danke, ich passe.«
     
    »Ist vielleicht nicht dein Ding, Barb, aber mancher würde einiges dafür zahlen …«
     
    Er ließ den Satz in der Luft hängen, bis er den Seitenblick seines Captains bemerkte.
     
    Sie war interessiert.
     
    Er grinste und fuhr fort.
     
    »Nur mal angenommen, wir kriegen etwas von dem Serum an die Hand. Ein paar Hundert Einheiten, das ist nicht viel, wenn man sieht, was hier gerade verbraten wird. Auch ein paar Tausend. Das müsste doch zu machen sein.«
     
    Barb wandte nun den Kopf, als ihr dämmerte, was er plante.
     
    »Das meinst du ernst?«
     
    Ihre Verblüffung war nicht ohne Bewunderung. Vielleicht würde sie das Abschießen ihres Partners noch mal aufschieben.
     
    »Klar. An das Virus zu kommen, sollte kein Problem sein. Ein bisschen Blut von jemandem, der noch krank ist, tralala. Das legen wir schön zur Seite. Und wenn dann Leute kommen, die sich bei all den Ex-Infizierten zu klein und schmächtig fühlen, dann bieten wir ihnen eine besondere Rosskur an.«
     
    »Wir infizieren sie und lassen sie so lange krank sein, bis der Körper sich zu verändern beginnt«, murmelte Barb. »Und sobald sie die richtigen Proportionen erreicht haben, verabreichen wir ihnen das Gegenmittel. Hark, du bist ein echter Mistkerl, aber du bist auch ziemlich genial!«
     
    »Wäre natürlich verdammt illegal, allein schon das Virus zu behalten und zu züchten. Und das Serum, das müssten wir definitiv abzocken, das kriegen wir so nicht.«
     
    »Sehe ich beides nicht als Problem«, erwiderte Barb und grinste jetzt ebenso.
     
    Zwei Haifische, die eine neue und überaus profitable Idee zu umkreisen begannen.
     
    Sie waren sich einig, dass sie schnell mit der Umsetzung beginnen mussten, solange es noch genug Chaos bei der Versorgung der Infizierten gab, dass man eine Ladung Serum stehlen konnte, und natürlich genug Kranke.
     
    Halblaut begannen sie mit der grundlegenden Planung, wohl wissend, dass ein belebter Ort wie dieses Panoramadeck dafür ebenso viel Privatsphäre bot wie ein geheimes Hinterzimmer, denn jeder hier war nur mit sich selber beschäftigt. Sie mussten kurz unterbrechen, als ihnen ein Krankentransport entgegenkam. Die ersten beiden Patienten waren in Kapseln, die Hark als Stasiseinheiten erkannte, nur dazu gedacht, einen Patienten am Leben zu erhalten, bis er richtig versorgt werden konnte. Wer es lebend in so ein Teil schaffte, kam meistens auch lebendig wieder heraus, was auch immer die Ärzte danach mit ihm anstellten.
     
    Hark hatte selber mal ein paar verschachert, für einen astronomischen Preis. Leider war er damals nur der Hehler gewesen, und demnach hatte ihm nur ein kleiner Teil des Gewinns zugestanden. Es wäre grandios, wenn er noch mal welche von den Dingern in die Hände kriegen würde, und diesmal auf eigene Kappe. Nachdenklich blickte Hark den beiden
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