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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Mit zwölf sah Pharon die telepathischen Zwillingshunde zum
erstenmal. Obwohl er schon viel Schreckliches über diesen Dämon
gehört hatte, war er ihm noch nie begegnet.
    Er stand bewegungslos in seiner engen Zelle und starrte durch die
hochgelegene Fensteröffnung zur nächtlichen Fluoreszenz des
Himmels empor. Aber er nahm das monotone und doch so faszinierende
Lichterspiel des Himmelsdaches nur unterbewusst wahr. Denn er
meditierte. Er verarbeitete das Wissen, das er heute von seinen
Lehrern erhalten hatte; mit jedem neuen Gedanken, den sie ihm gaben,
kamen neue Eindrücke, eröffneten sich neue, ungeahnte
Perspektiven, die in einer Aneinanderreihung die Lebensphilosophie
immer mehr zu einem Ganzen abrundeten. Mit zwanzig würde Pharon
das Glaubensbekenntnis lückenlos kennen, und es lag dann an ihm,
es nutzbringend anzuwenden.
    Er wollte Prediger werden, seinem Gott Zete dienen. Er wollte zu
einem der Auserwählten werden, die die Bürger auf den
Pilgergang am Jüngsten Tag vorbereiteten.
    Seit den ersten Schulstunden vor sieben Jahren stellte er sich
immer wieder die bange Frage: Wann werden sich die Schleusen des
Himmels öffnen? Er dachte eben wieder daran, als lautes Geschrei
die heilige Stille störte und ihn aus seinen Gedanken schreckte.
    Die Schreie kamen von draußen.
    Für einige Augenblicke vergaß er seine strenge
Erziehung und gab seiner jugendlichen Neugier nach. Er schob den
selbstgezimmerten Tisch an die Wand mit der Fensteröffnung und
kletterte hinauf.
    Er blickte nach draußen. Er kannte das Land außerhalb
Zetes Oase. Es war eine fruchtlose Einöde, in der sich eine
Sanddüne an die andere reihte. Untertags war es dort höllisch
    heiß, und man musste schon hart trainieren, wenn man sich
ohne Schutz hinauswagen wollte; nachts war es dagegen so kalt, dass
man erfrieren konnte.
    Jetzt lag der irrlichternde Schein der nächtlichen
Fluoreszenz über diesem unheilvollen Land und tauchte die
Sanddünen in ein gespenstisches Licht. Pharon hielt nach der
Ursache des Geschreis Ausschau.
    Und dann sah er sie. Zuerst tauchte ein leichter Wagen aus einer
Senke auf, der von zwei Pferden gezogen wurde. Vier Menschen saßen
darin, von denen Pharon nur die Umrisse erkennen konnte. Die Pferde
preschten geradewegs auf die Mauern von Zetes Oase zu. Wieder schrien
die Wageninsassen, und die Pferde wieherten.
    Dann kamen die telepathischen Zwillingshunde. Pharon erschauerte.
Was ihm seine Phantasie in den unzähligen Alpträumen
vorgegaukelt hatte, verblasste neben der Wirklichkeit.
    Sie hatten zwei Köpfe, aber nur einen Körper und waren
von der Größe eines Pferdes. Auf ihren acht Beinen folgten
sie dem Wagen mit anmutigen Bewegungen, und ohne sichtliche
Anstrengung kamen sie immer näher. Sie gaben kein einziges
Geräusch von sich; nur der dreigeteilte Schweif peitschte den
Sand, und von der Wucht der Schläge stiegen meterhohe
Staubfahnen in die Höhe.
    Die telepathischen Zwillingshunde hatten den Wagen beinahe
erreicht, als das eine Pferd plötzlich zur Seite ausbrach. Das
andere bäumte sich auf und wurde dann zu Boden gerissen. Der
Wagen kippte um.
    Die telepathischen Zwillingshunde rissen ihre beiden Mäuler
auf und zeigten das aus lauter Borsten bestehende Gebiss. Der
dreigeteilte Schweif richtete sich steil in die Höhe, dann
stürzten sich die Zwillingshunde auf den Wagen. Pharon konnte
nur erahnen, was sich in diesem Augenblick abspielte,
    denn durch den aufwirbelnden Sand war nicht viel zu erkennen.
    Er sah, wie sich zwei Schatten aus der Sandwand lösten und
auf die Mauern von Zetes Oase zutaumelten. Der eine Mann -jetzt
erkannte Pharon, dass es sich um zwei Männer handelte -. kam der
Mauer bis auf zwanzig Schritt nahe. Hinter ihm erschienen die
telepathischen Zwillingshunde. Ihr Schweif richtete sich wieder steil
auf, und als sich die drei Enden gegenseitig berührten, schrie
der Mann auf. Ein Schritt gelang ihm, und in einem letzten Reflex
warf er die Arme an den Kopf, und die Finger verkrallten sich in den
Haaren.
    Dann wich der letzte Hauch Leben aus ihm, und er fiel schlaff in
den Sand.
    Inzwischen war der letzte Überlebende aus Pharons Blickwinkel
verschwunden. Er konnte sich nur unterhalb des Fensters befinden,
andernfalls hätte ihn Pharon gesehen. Deshalb stellte er sich
auf die Zehenspitzen, aber es gab einen toten Winkel, den er nicht
einsehen konnte. Er langte mit seinen dünnen Armen nach vorne,
klammerte sich an der Außenkante des Fensters fest und zog sich
mit aller ihm zur
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