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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes
Autoren: A.F.Morland
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Seit drei Tagen suchten wir Bula, den dicken, grauhaarigen Neger, der untergetaucht war, weil er uns auf unsere Frage nicht antworten wollte.
    Ich konnte ihn verstehen. Niemand redete gern über Marbu, diese große, geheimnisvolle und gefährliche Kraft, die hier in Kenia ihren irdischen Ursprung hatte.
    Hier waren zum erstenmal Menschen mit Marbu in Berührung gekommen und dieser starken Magie verfallen. Seither war Marbu eine praktizierte Geheimreligion, die sich über den gesamten schwarzen Kontinent spannte.
    Aber damit begnügte sich Marbu nun nicht mehr. Die unheilvolle schwarze Kraft wollte mehr, wollte sich weiter ausbreiten, und ihr erster Vorstoß war bereits erfolgt.
    In London hatte sich Marbu festsetzen wollen, aber das war schiefgegangen. [1] Das hieß natürlich nicht, daß ein zweiter Versuch ebenso erfolglos sein würde.
    Man mußte dieses Übel bei der Wurzel packen und diese vernichteten. Deshalb befanden wir uns in Kenia, denn Rick Stubbs, der Afrikaexperte, hatte uns kurz vor seinem Tod diesen Tip gegeben.
    Doch bevor wir uns mit Marbu anlegen konnten, bekamen wir es mit der Magie einer gefährlichen Feuerhexe namens Magaska zu tun. Sie sorgte mit ihren Zombies in einem Feriendorf für ein schreckliches Massaker. Aber es gelang uns, ihr und ihren lebenden Leichen den Garaus zu machen, und als freudige Überraschung entpuppte sich dabei unser guter alter Freund Lance Selby. [2]
    Es war schon unfaßbar gewesen, daß er gealtert, gestorben und von den Toten wiederauferstanden war, doch der noch viel größere Hammer war es, zu erfahren, daß er den Geist der weißen Hexe Oda in sich trug, die ihm ihre Kraft für den Kampf gegen das Böse zur Verfügung stellte.
    Die Hölle würde sich von nun an vor Lance Selby in acht nehmen müssen, denn Odas Kraft hatte ihn gewaltig aufgewertet. Er war zum gefährlichen, unerschrockenen und gnadenlosen Streiter des Guten geworden.
    Drei Tage irrten wir nach der Katastrophe von »Green Heaven« - so war der Name des Feriendorfes gewesen - durch Kenia.
    Aber dann fanden wir eine Spur von Bula.
    Der Mann, der uns weiterhelfen konnte, hatte sich bei Verwandten versteckt.
    Wir mieteten einen Landrover und fuhren westwärts. Irgendwo zwischen Nairobi und dem Viktoriasee stießen wir auf eine kleine Ansammlung von Hütten.
    Als wir ausstiegen, brachten die Mütter ihre Kinder in Sicherheit. Fremde schienen sich so gut wie nie hierher zu verirren. Man war sie nicht gewöhnt, mißtraute ihnen.
    »Mach ein freundliches Gesicht«, sagte ich zu Mr. Silver. »Du siehst doch, daß die Leute sich vor dir fürchten.«
    »Ich dachte, sie würden deinetwegen ausrücken«, gab der Ex-Dämon grinsend zurück.
    »Hör mal, ich sehe doch so vertrauenerweckend wie ein katholischer Missionar aus«, erwiderte ich.
    »Den man wegen unreiner Gangart aus dem Orden geschmissen hat«, ergänzte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Laß gut sein, Freund«, brummte ich. »Wir wollen uns hier keine weiteren Nettigkeiten an den Kopf werfen, sonst gibt's Beulen, okay?«
    Wir gingen auf die großen, runden, mit Schilf gedeckten Lehmhütten zu. Ziegen meckerten und Hühner liefen davon. Wir waren hier wirklich nicht willkommen.
    Die Nachricht von unserer Ankunft verbreitete sich unter den Schwarzen sehr schnell.
    Und Bula gab auf.
    Er verkroch sich nicht noch mehr, sondern trat aus einer der Hütten. Ich hatte ihn Rafiki - Freund - genannt, und so sprach ich ihn wieder an.
    »Schön, dich wiederzusehen, Rafiki.« Ich beherrschte nur dieses eine Suaheliwort.
    Bula schien sehr unglücklich über unser Erscheinen zu sein. Er seufzte geplagt, und viele Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn.
    »Wie habt ihr mich gefunden?« wollte er wissen.
    »Oh, mein Freund besitzt eine Spürnase, die jeden Suchhund vor Neid erblassen läßt«, sagte ich und wies auf Mr. Silver. »Wie geht es dir, Rafiki?« Ich duzte ihn heute zum erstenmal. Irgendwie sah ich in ihm wirklich einen Freund.
    Die Verbände, die er trug, waren nicht mehr ganz sauber.
    »Es geht mir schon etwas besser«, antwortete Bula.
    »War nicht nett von dir, daß du dich aus dem Staub gemacht hast«, sagte ich vorwurfsvoll.
    »Ich… ich mußte wieder mal nach meinen Verwandten sehen. Sie sind alt…«
    »Kann es nicht sein, daß du ausgerückt bist, weil dir meine Fragen unbequem waren?«
    »O nein, Mr. Ballard. Nein.«
    »Was glaubst du wohl wäre dir passiert, wenn wir dir nicht zu Hilfe geeilt wären, als die Aasgeier über dich
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