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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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und geflickt,
saß vor ihr Joran, Kronprinz des Reiches und Erbe des Galaktischen Multimperiums.
Sonja war völlig verwirrt. War das hier eine politische Angelegenheit?
Was hatte das Multimperium mit alledem zu tun?
    »Was ist mit dem Anderen?«, herrschte die befehlsgewohnte Stimme Jorans
einen Force-Offizier an.
    Der martialisch wirkende Mann schrumpfte förmlich zusammen. »Meine
Männer verfolgen ihn, Majestät. Es ist nur eine Frage der Zeit ...«
    Joran ballte eine Faust. »Ich dulde kein Versagen!«, blaffte er. »Sie
sind mir persönlich dafür verantwortlich, dass der Mann gefasst wird!«
    »Ja, Majestät!«, beeilte sich der TakTrooper zu sagen und zog
sich mit einer Verbeugung zurück.
    Joran wandte sich Sonja zu. »Ah, ein Besatzungsmitglied der Ikarus «,
erklang die nun erstaunlich sanfte und weiche Stimme Jorans, als er die Frau
mit morbidem Interesse musterte.
    »Ich protestiere gegen –«, begann Sonja, doch die vorschnellende
mechanische Hand Jorans, die ihren Hals gegen die Wand drückte, ließ
den Satz in einem Röcheln ersterben.
    »Du protestierst gegen gar nichts, mein Täubchen!«, stieß
Joran gefährlich leise hervor. »Du wirst einen letzten Weg gehen,
der meinen Zielen nützen wird.«
    Für einen Moment musste Erschrecken in Sonjas Augen gestanden haben. Joran
lachte leise auf und löste seine Hand von ihrem Hals, um ihre Wange zu
tätscheln.
    »Nein, mein Täubchen, sterben wirst du nicht. Aber sei dir versichert,
das Schicksal, das auf dich wartet, ist weitaus schlimmer als der Tod. Und glaub
mir, ich kenne mich da aus ...« Bei dem letzten Satz war Jorans menschliche
Linke über die Gesichtsimplantate gefahren und hatte sie abgetastet. »Ich
freue mich schon auf Sentenza. Der wird sich mit ansehen können, was ich
mit dir mache, ehe ihn das gleiche Schicksal ereilt.«
    Der Hass in Jorans Stimme war so stark geworden, als er den Namen des Captains
ausstieß, dass er förmlich den engen Raum erfüllte. Was, so
dachte Sonja, hatte Sentenza nur getan, um sich diesen Hass zu verdienen? Angst
erfüllte sie, Angst vor diesem Wahnsinnigen, Angst um ihr eigenes Schicksal,
da sie zu keinem Zeitpunkt bezweifelte, dass Joran seine Ankündigung sehr
ernst nahm.
    Und dann hatte sie plötzlich sehr große Angst um Roderick Sentenza.
    Die tat, wie sie feststellen musste, fast am meisten weh.

    »Wir werden hier beginnen!«, sagte Skyta und wies auf das unscheinbar
aussehende Geschäft in einer verwinkelten Gasse der Blauen Stadt.
    Shilla kniff die Augen zusammen, um im Halbdunkel erkennen zu können, was
auf dem dreckigen Schild zu lesen war, das schief über der Eingangstür
hing. Es wollte ihr jedoch beim besten Willen nicht gelingen.
    Sie streckte ihre telepathischen Fühler hinaus und drang in das Gebäude
ein ... einige belanglose Gedankenfetzen spürte sie sofort, doch diese
kamen von offenbar betrunkenen Wesen, da sie ohne Zusammenhang und in grellen
Farben gezeichnet waren.
    Dann erreichten ihre Sinne eine größere Büroflucht, wie sie
durch die Augen eines selbstbeherrschten und aufmerksamen Wachposten sehen konnte.
Dieser dachte nur an seine Aufgabe: Den Eingang zu beschützen! Dies tat
er mit solcher Konzentration, dass Shilla für einen winzigen Augenblick
glauben wollte, sie läse die Gedanken eines Roboters, was ihr bisher nur
bei sehr hochentwickelten Maschinen mit Biokomponenten gelungen war – doch
von dieser Sorte gab es so gut wie keine in der Galaxis, da sie höchstens
für Spezialaufgaben eingesetzt wurden und außerdem extrem unzuverlässig
waren.
    Der Blick des Postens schweifte hin und wieder hinter sich, in einen weiten,
fast hallenartigen Gang, der mit einem geschmackvollen Teppich belegt war. Wesen
aller Herkunft liefen geschäftig umher ... doch als Shilla in ihre Gedanken
vordringen wollte, glitt sie an diesen wie an einer harten, unnachgiebigen Oberfläche
ab wie Wasser Blech hinunterperlte.
    Erschrocken zog die Vizianerin ihre geistigen Fühler zurück und blickte
in die aufmerksamen Augen Skytas.
    »Das wird uns erst helfen, wenn wir den PSI-Schirm durchdrungen haben«,
meinte die Söldnerin. »Und sollte jemand herausfinden, dass eine Telepathin
das Söldnerbüro betreten hat, ist unser Gespräch schnell an seinem
Ende angelangt. Es wäre daher gut ...«
    »... wenn ich mich zurückhalten würde«, vervollständigte
Shilla den Satz in einem Gedankenimpuls und nickte
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