Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
sehr schnell.
    An Gegenwehr war nicht zu denken.
    Türen schwangen auf. Elegant wirkende Männer und Frauen in modisch
geschneiderten Anzügen traten in das Foyer. Wäre die Situation nicht
so ernst gewesen, so hätte sie etwas Amüsantes an sich gehabt: Urplötzlich
zogen sie alle, Humanoide wie Nichthumanoide, Waffen aus Taschen, Hautfalten
und Holstern und richteten diese auf Shilla und Skyta.
    Die Nachricht war eindeutig. Ein stämmiger Mann schob sich durch die gut
zwei Dutzend Söldner und schritt gemessen auf die regungslos verharrenden
Frauen zu.
    »Ich bin Davian Tobletz, der Büroleiter.«
    Er verneigte sich kurz vor Skyta.
    »Ich bin dankbar für die Gelegenheit, dich kennen zu lernen, Skyta.
Dein Ruf eilt dir voraus. Selbstverständlich erhältst du einen Anteil
am Preis, der auf diese Frau ausgesetzt ist.«
    Skyta stieß gepresst den Atem aus. Offenbar war Davian der Ansicht, sie
hätte die Vizianerin bewusst hierher geführt, um die Hilfe der Söldner
bei der Festsetzung Shillas zu bekommen und die Belohnung zu kassieren. Sie
widersprach nicht, denn das hätte unweigerlich dazu geführt, dass
auch sie festgehalten worden wäre. Skyta zwang sich zu einem freudlosen
Lächeln und hoffte, dass Shilla die Wahrheit ihren Gedanken entnahm.
    »Gerne, Davian, immer zu Diensten. Mein Konto bei der Flamme dürfte
bekannt sein. Ich bitte dich, meinen Anteil dorthin zu überweisen!«
    Tobletz neigte den Kopf. Die Söldner traten vor und trennten Shilla von
Skyta.
    Die Vizianerin machte keine Anstalten, sich zu wehren, was angesichts dieser
Übermacht purer Selbstmord gewesen wäre.
    »Du musst Jason und die Ikarus -Besatzung warnen!«, erreichten
ihre Gedanken die Söldnerin. »Und vor allem verhindern, dass Jason
meinetwegen eine Dummheit begeht.«
    »Ich werde dich da rausholen!«, versprach Skyta lautlos und versuchte,
ihren Gedanken so viel Zuversicht und Nachdruck wie möglich zu verleihen.
    Shilla nickte unmerklich, dann wurden ihr Handfesseln angelegt, und sie wurde
abgeführt.
    Skyta ließ man unbehelligt, wie sie gehofft hatte. Sie zwang sich zu etwas
Smalltalk mit Tobletz, um nicht allzu sehr aufzufallen und verabschiedete sich
schließlich mit dem Hinweis auf wichtige Geschäfte , was der
Büroleiter mit einem sehr verständnisvollen Nicken quittierte. Ihr
wurden die Waffen ohne weiteres Zögern ausgehändigt, und als Skyta
vor dem verfallenen Laden stand, holte sie tief Luft.
    Da hatte sie – aus Unwissen zwar, aber dennoch – eine Menge Mist gebaut.
Hammet und Joran steckten unter einer Decke, daran bestand kein Zweifel. Und
sie waren schnell – und das hieß auch, dass für die Ikarus und ihre Crew höchste Alarmstufe bestand.
    Die Söldnerin machte sich auf den Weg zum Raumhafen, um zu retten, was
noch zu retten war.
     

 
5.
     
    Der weiße, schmucklos eingerichtete, mit bequemen, ebenfalls weißen
Sesseln und dem Symbol der Galaktischen Kirche ausgestatte Raum wirkt ganz und
gar nicht beruhigend auf Roderick Sentanza. Der Captain ließ in regelmäßigen
Abständen seinen Zeigefinger auf die Tischplatte vor sich prallen, immer
und immer wieder. Tief in seinen Gedanken versunken registrierte er nicht sofort
das Eintreten Siridan Dantes.
    Sie waren natürlich zu spät gekommen. Dante, Sentenza und ihre Begleiter
hatten es nicht einmal in die Nähe der Ikarus geschafft, so dicht
standen die Absperrungen. Schließlich waren sie auf die Trinity ausgewichen, und dort war Sentenza in brütendes Schweigen verfallen.
    Das Ultimatum der TakForce war ohne Wirkung verstrichen, offenbar scheute Hammet
noch vor größeren Zerstörungen am Raumhafen zurück, und
er meinte – nicht völlig zu Unrecht –, dass die in der Ikarus eingeschlossenen Besatzungsmitglieder ohnehin nirgendwohin fliehen konnten.
Angesichts der starken Fesselfeldgeneratoren, die der Diktator Seer'Tak Citys
hatte auffahren lassen, war das eine durchaus realistische Betrachtungsweise
.
    Sentenza hatte sich in den Besprechungsraum gehockt, und Anande hatte sich schweigsam
zu ihm gesellt Er beobachtete, wie der Captain die makellose Tischplatte fixierte
und sie seit einer Viertelstunde wie ein Uhrwerk mit seinem Zeigefinger bearbeitete.
    Dante hatte Sentenza einen vieldeutigen Blick zugeworfen und dann gemeint, sie
würde eine gemeinsame Sitzung mit ihren Offizieren anberaumen, um zu helfen.
Außerdem würde sie Suchkommandos in das Umfeld des Raumhafens
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher