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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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Male schien die wütende Energie
verpufft, aus ihm verschwunden zu sein. Er hing im Griff des Soldaten und starrte
mit einer Mischung aus hilflosem Zorn und Verzweiflung zu Boden.
    Dante nickte ihrem Offizier zu.
    Der Kaplan ließ Knight los. Seinen gebrochenen Mittelfinger festhaltend
sackte Jason auf einem Sessel zusammen.
    »Mein Gott, was soll das!«, rief Anande aus, der sich Sentenzas angenommen
hatte.
    Dieser wirkte benommen und überrascht, aber nicht ernsthaft verletzt. Ein
Medoroboter schwebte in den Raum und näherte sich dem Händler, der
unbeteiligt die medizinische Behandlung über sich ergehen ließ.
    Sentenza richtete sich mühsam auf und bewegte seinen Unterkiefer. Es knirschte
leise ... Dann blickte er Knight teils wütend, teils verwirrt an. Solche
Unbeherrschtheit entsprach absolut nicht dem üblichen Stil des Händlers.
    »Genau ... was sollte das?«, echote er, sich noch etwas undeutlich
artikulierend. In seinen Augen überwog die Überraschung zunehmend
den Zorn.
    Der Angesprochene blickte hoch. Sein Gesicht wirkte steinern. »Erwarten
Sie keine Entschuldigung von mir! Das wollte ich schon lange tun – seit
Sie angefangen haben, meiner Lady den Kopf zu verdrehen ... Aber das
ist es nicht allein. Wo Sie erscheinen, bereiten Sie mir Ärger. Auch hier.
Wären Sie hier nicht aufgetaucht und hätten Sie mit Hammet keinen
Händel angefangen, dann –«
    Ehe Knight weitersprechen konnte, ertönte erneut ein Rufsignal. Die Kommandantin
der Trinity führte den Kommunikator zum Ohr und lauschte aufmerksam.
Dante wurde blass, als sie die Nachricht vernahm. Sie blickte Sentenza an, nachdem
das Gerät wieder ausgeschaltet war.
    »Ein weiteres Suchkommando. Darius Weenderveen ist leicht verletzt gefunden
worden. Offenbar wurden sie von der TakForce überfallen. Dem Vernehmen
nach wurde Sonja DiMersi in den Gewahrsam Hammets überführt. Weenderveen
hat sich verstecken können und meint, im Truppengleiter der TakForce Kronprinz
Joran vom Galaktischen Multimperium erkannt zu haben. Das erscheint mir zwar
fragwürdig, aber er ist sich ziemlich sicher. Wir müssen das nachprüfen!«
    Sentenzas Blick wirkte glasig, als er sich kraftlos setzte. Für einige
Sekunden herrschte Stille in dem kleinen Raum, nur unterbrochen vom Medoroboter,
der Knights Finger behandelte.
    »Joran ...«, murmelten Sentenza und Knight fast simultan.
    Ihre Köpfe flogen überrascht hoch, und als sich ihre Blicke trafen,
entdeckte jeder in den Augen des anderen den gleichen kalten, starken Hass.
Mit einem begreifenden Nicken tauschten sie gleichzeitig ein neues Verständnis
aus.
    Sentenza bemerkte, wie sich Knights gesunde Hand in den Stoff seiner Hose gekrallt
hatte, und Jason Knight sah in der angespannten, ja gleichfalls verkrampften
Körperhaltung Sentenzas, was in ihm tobte.
    »Der verfluchte Hurensohn hat Sonja ...«, flüsterte Sentenza.
    »Der verdammte Scheißkerl hat auch Shilla ...«, ergänzte
Knight ebenso leise.
    »Das ist keinesfalls sicher –«, wollte Dante einfügen, doch
mit einem Blick in die Gesichtszüge der Männer verstummte sie, ohne
den Satz zu vollenden.
    Dann deutete Knight auf das Kinn seines Gegenübers und verzog seine Lippen
zu einem entschuldigenden Lächeln.
    »Das tut mir leid. Nichts für ungut, Roddy!«
    Sentenza reagierte nicht einmal mehr auf den verhassten Spitznamen. Er sah Siridan
Dante und den Kaplan an. »Wir müssen etwas unternehmen, Raumprior!«,
meinte er mit fester Stimme.
    Dante nickte. »Das werden wir, Captain ... Captains! Das werden wir ganz
sicher! Ich berufe eine Versammlung meines Stabes ein. Wir dürfen keine
Zeit verlieren.« Damit drehte sie sich um und verschwand.
    Noch während sie durch den Gang eilte, drängte sich ihr erneut das
Bild der beiden erschüttert wirkenden Männer auf. Mit einem Male umspielte
ein feines Lächeln ihre Lippen. Was auch immer zwischen den beiden so ungleichen
Männern vorgefallen war, es trat nun in den Hintergrund. Gut! Es gab jetzt
wichtigeres zu bedenken.
    Denn beide hatten begonnen zu sterben .
    Sie starben, und das hatte Siridan Dante ganz deutlich erkannt, aus Sorge um
die Frauen, die sie liebten.
     
ENDE
     
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