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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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zustimmend. Unwillkürlich
wunderte sie sich über sich selbst; es war sonst nicht ihre Art, unbegründet
in fremden Köpfen herumzuschnüffeln. Dieses seltsame Gefühl,
das sie seit einer Weile irritierte, musste an diesem ... Übereifer schuld
sein. »Ein Söldnerbüro also?«
    »Die hiesige Vermittlungsstelle einiger Söldnerorganisationen –
jedoch nicht der Schwarzen Flamme. Hammet und die Flamme hatten in den letzten
Jahren einige ... Meinungsverschiedenheiten. Sie operiert hier nicht.«
    »Wird das deine Stellung nicht gefährden?«, hakte Shilla nach.
Sehr schnell waren die Frauen zum vertrauten Du gewechselt.
    Skyta lächelte fein.
    »Ich arbeite hin und wieder für die Flamme, aber ich bin kein festes
Mitglied. Ich bin in erster Linie als Freie bekannt. Man wird mich einlassen,
und wir werden uns mit dem Büroleiter unterhalten. Der ist normalerweise
immer sehr gut informiert.«
    Büroleiter ... unwillkürlich musste Shilla den Kopf schütteln.
Dieser Begriff passte so gar nicht zu harten und unbarmherzigen Söldnern.
Andererseits – auch die mieseste Schlägertruppe brauchte in diesem
Geschäft Marketing, Administration und Buchhaltung, um sich durchsetzen
zu können. Wahrscheinlich bei der Gelegenheit auch eine ganz gute Chance,
altgediente aber nicht mehr kampffähige Mitglieder ihrer diversen Bünde
und Organisationen in Lohn und Brot unterzubringen. Viele waren das aber wohl
nicht. Söldner starben oft reich, noch öfter aber sehr jung.
    »Gehen wir!«, riss Skyta die Vizianerin aus ihren Gedanken.
    Die beiden Frauen näherten sich dem Geschäft. Skyta öffnete ohne
weiteres Zögern die Tür, und sie betraten einen halbdunklen Raum,
der wie ein jahrelang nicht aufgeräumter Tante-Emma-Laden wirkte. Aus dem
Hintergrund ertönte ein Schlurfen, als ein verwittert aussehender Mann
in den Schein einer schwachen Deckenlampe trat und die Ankömmlinge misstrauisch
musterte.
    »Wir haben geschlossen«, krächzte der Mann und nickte zur Tür.
»Sie gehen besser.«
    Skyta ging auf den Alten zu. Sie hielt plötzlich ein phosphoreszierendes
Abzeichen in der Hand, eine Art Ausweis, der trotz der geringen Lichteinstrahlung
ein irisierendes Eigenleben zu entwickeln schien. Der Mann würdigte ihn
eines kurzen Blicks, dann wies er auf Shilla.
    »Die gehört zu mir!«, erklärte die Söldnerin mit bestimmten
Unterton.
    Der Mann schien dies zu akzeptieren, denn er trat wieder in das Dunkel zurück.
Ein sanftes Summen ertönte, und Shilla erkannte undeutlich, wie sich am
Ende des Raumes eine Schiebetür öffnete.
    »Gehen wir!«, meinte Skyta erneut.
    Die beiden Frauen durchschritten den Raum und passierten die Schiebetür.
Dahinter wurde es heller, ein schmaler, mit Plastik verkleideter Gang, der einen
starken Kontrast zu dem vorherigen chaotischen Halbdunkel bot. An seinem Ende
öffnete sich eine zweite Tür – hinter einer Art Tresen stand
ein vierschrötiger Humanoide, der die beiden Ankömmlinge scheinbar
gelangweilt ansah und zu sich winkte.
    »Ein Standardenergieblaster, ein Vibratormesser, ein Mark-II-Handstrahler«,
murmelte er die Frauen an und wies auf den Tresen.
    Offenbar waren sie gescannt worden, als sie den schmalen Gang durchschritten
hatten. Shilla legte ihren Strahler auf den Tisch, Skyta die Feuerwaffe und
ihr Messer. Alles verschwand in einem Schubfach, das der Wachposten öffnete.
Wortlos wies er auf eine dritte Tür, die in das Foyer eines Wartebereiches
führte – in etwa die Räumlichkeiten, die Shilla gesehen hatte.
    Ein zweiter Wachmann, den Shilla sofort als jenen erkannte, dessen Gedanken
sie erhascht hatte, wandte sich ihnen zu und winkte sie hinein. Die Frauen folgten
der Aufforderung und betraten den weichen Teppichboden. Die Tür schloss
sich hinter ihnen.
    »Sie wollen zu ...?«, fragte der Wachmann ungerührt.
    Skyta ließ wieder ihre Identifikation aufblitzen. »Wir möchten
mit dem Büroleiter sprechen. Es handelt sich um eine Angelegenheit von
...«
    Shilla packte die Söldnerin unvermittelt an den Arm. »Wir müssen
hier weg!«, stießen ihre Gedanken in Skytas Bewusstsein.
    »Was ist los?«, signalisierte die Söldnerin.
    »Der PSI-Schirm ist hier drin nicht wirksam!«, dachte Shilla zurück.
»Das hier ist eine Falle ... für mich! Hammet hat 500.000 Kredite
auf die Besatzungsmitglieder der Ikarus und der Celestine ausgesetzt!
Wir werden bereits von den Söldnern er-«
    Es ging alles
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