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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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Prolog
     
    Die Etablierung der Rettungsabteilung des Freien Raumcorps ist nur unter
großen Schwierigkeiten gelungen: Ein ausrangierter Kreuzer und eine planlos
zusammengestellte, zum Teil völlig unerfahrene Besatzung wurde in eine
Feuertaufe geschickt, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch
die zusammengewürfelte Crew hat sich als überlebensfähig erwiesen.
Trotz aller Intrigen, die sich im Hintergrund unheilvoll zusammenbrauen und
sich bereits in einem hinterhältigen Angriff offenbart haben, steht die
Mannschaft der Ikarus hinter ihrem Auftrag: Zu helfen, wo sonst niemand zur
Hilfe eilen kann, egal, wie schwierig die Situation ist. Die Gefahren ihrer
Arbeit wurden schnell offensichtlich: Sally McLennane, die Leiterin der Abteilung,
fiel beinahe einem Mordanschlag zum Opfer, und bei der Rettungsaktion um das
»weiße Raumschiff« wurden die Crewmitglieder nicht nur mit ihren
ureigenen Ängsten, sondern auch mit im Geheimen operierenden Waffenhändlern
konfrontiert. Ein geheimnisvolles Wesen namens Lear trat auf die Bühne,
doch seine Absichten sind noch unklar. Der Versuch, einen verschollen geglaubten
Forscher zu retten, führte zur Konfrontation mit dem »Gott der Danari«
– und einer Reise in die Vergangenheit. Auf der abstürzenden Spielhölle,
einer Raumstation voller Ganoven und Vergnügungssüchtiger, hatte die
Crew der Ikarus Daten über ein Sonnensystem außerhalb des erforschten
Raumes gewonnen – und die Neugierde darauf, was in diesem Sonnensystem
zu finden war, führte schließlich zum »Requiem«, zur Vernichtung
der Ikarus I . Gebeutelt und von Selbstvorwürfen geplagt, ist die
Mannschaft des Rettungskreuzers nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Dort
konnte sie sich bei der Verteidigung eines Konvois und schließlich beim
Angriff auf die Station durch die Gegner Sallys im Raumcorps Verdienste erwerben:
Die Verschwörung brach zusammen, und Sally wurde wieder zur Corpsdirektorin
ernannt. Zum neuen Chef der Rettungsabteilung wurde Captain Roderick Sentenza
befördert. Nach turbulenten Ereignissen auf Cerios III, die die Crew mit
der Chance auf eine – leider – verhängnisvolle Unsterblichkeit
in Berührung brachte, scheinen die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen
zu streben – und alles beginnt mit dem »Seer'Tak City- Blues«
...
     

 
1.
     
    Peregrin Horner lehnte sich über die Plastikbalustrade und schaute in die
Gasse hinunter. Der abgestandene Geruch, der die enge Straßenschlucht
mit seiner Mischung aus Desinfektionsmitteln, verdorbenem Müll und den
Ausdünstungen der zahlreichen Kneipen, Bars und Imbissstuben in der nur
unzureichend erhellten Gegend erfüllte, war Horner schon lange vertraut.
Er lebte seit dreizehn Jahren in der Blauen Stadt, dem Teil von Seer'Tak City,
in dem all jene endeten, die es nicht geschafft hatten oder es nie schaffen
würden. Die Blaue Stadt wurde von jenen besucht, die Vergnügungen
und Zerstreuungen suchten, die in anderen Teilen der Galaxis verboten oder zumindest
verpönt waren.
    Horner wiederum gehörte zu der kleinen Schicht von Intelligenzwesen in
der Blauen Stadt, die sich auch eine Villa in der Gelben oder gar der Grünen
Stadt leisten konnten, denn er war einer jener Unternehmer, die von der speziellen
Ökonomie dieser Gegend lebten – und zwar ausgezeichnet. Horner war
nicht reich, aber er war wohl- habend, und einer der Gründe für seinen
Wohlstand reckte sich gerade etwa 20 Meter unter ihm in der Gasse neben einer
trübe blinkenden Leuchtreklame, schob zwei flexible, grüne Tentakel
in den Weg der gelegentlichen Passanten und schnurrte diesen animierende Aufforderungen
entgegen.
    Kliitha war eines seiner Häschen, und er hatte von diesen in der Blauen
Stadt etwa zwei Dutzend laufen. Kliitha war Porganerin, eine Vertreterin eines
fast humanoiden Volkes, das sehr menschlich aussah – von den beiden Tentakeln
in Hüfthöhe einmal abgesehen. Man erzählte sich Wunderdinge darüber,
was Porganerinnen mit diesen Gliedmaßen im Bett anstellen konnten, und
der vor allem menschliche – weibliche wie männliche – Zuspruch,
den ihre Dienste erfuhren, sprach für sich. Kliitha gehörte zu Peregrins
Besten und die 60 % ihrer Einnahmen, die er im Austausch gegen Schutz, Kost
und Logis erhielt, hatten seine Konten in den letzten Jahren deutlich anschwellen
lassen.
    Soeben betrat eine gebückte Gestalt die Gasse. Obwohl
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