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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Schwerweltlern fernhielt, denn während seines Rückflugs verriet ihr Trizein weitere beunruhigende Neuigkeiten.
    Paskutti hatte Trizein gebeten, das Fleisch und die Haut der Säbelzahnmäuler auf Giftigkeit zu untersuchen, und das nicht aus reiner Neugier. Varian konnte inzwischen Filmaufnahmen einer widerwärtigen Barbarei vorlegen. Bonnard hatte sie zu Bakkuns ›Geheimversteck‹ geführt, das sich als grobe Lagerstätte herausstellte, wo die Schädel und verkohlten Knochen mehrerer Säbelzahnmäuler zwischen den Steinen lagen.
    Lunzie wußte, wie schnell die Aasfresser von Ireta Reste beseitigten. Was bedeutete, daß diese noch nicht lang hier liegen konnten. Es gab keinen Zweifel daran, daß die Schwerweltler Tiere getötet und gegessen hatten. Das alles lief auf die Frage hinaus, wie gut Kai und Varian die Schwerweltler unter Kontrolle halten konnten, bis die ARCT-10 sie abholte.

f ünfzehntes kapitel
     
    Mit grimmiger Miene beschloß Varian Notmaßnahmen. Sie befahl Bonnard, alle Energiezellen aus den Schwebern zu entfernen und in den Büschen rings um das Lager zu verstecken. Die Zellen waren erstaunlich schnell aufgebraucht worden, und jetzt wußte sie warum. Die Schwerweltler hatten die Schlitten zu oft benutzt. Sie waren mit den Schlitten in ihr ›Geheimversteck‹ geflogen, um Tiere zu töten und zu verspeisen.
     
    * * *
     
    Kai traf sie in dem Shuttle auf der Hügelkuppe. Die ungewöhnlich dringliche Einladung beunruhigte ihn. Er war entsetzt, als er von Varians Vermutungen erfuhr. Lunzie bestätigte den anhaltenden Schwund an Vorräten, der sie zu dem Schluß veranlaßte, daß die Schwerweltler in die Primitivität zurückgefallen waren.
    »Wir können von Glück reden, wenn es nicht zu einer Meuterei kommt«, sagte Varian. »Ist euch nicht aufgefallen, daß sich ihr Verhalten uns gegenüber in den letzten Tagen geändert hat? Auf eine subtile Weise, muß ich zugeben, aber sie erweisen unserem Rang weniger Respekt als früher.«
    Kai nickte. »Dann meinst du also, daß eine Konfrontation unvermeidlich ist?«
    Varian nickte. »Unsere Schonzeit ist seit dem letzten Ruhetag vorbei.«
    Die Schwerweltler konnten das Kommando übernehmen. Lunzie wies gleichmütig darauf hin, daß die mutierten Menschen auf einem wilden Planeten wie Ireta weit besser auf sich aufpassen konnten als die Leichtgewichte.
    »Ich weiß, ich wiederhole mich«, fügte Lunzie hinzu, »aber wenn Gaber den Eindruck hat, daß er zurückgelassen worden ist, müssen die Schwerweltler zu derselben Schlußfolgerung gekommen sein.« Sie machte eine Pause, vernahm aus der Ferne das Heulen eines Schwebegürtels und hörte angestrengt hin. Wer benutzte denn jetzt einen Schwebegürtel?
    »Bonnard und ich haben einen Tyrannosaurus Rex mit einem baumlangen Speer in den Rippen gesehen«, sagte Varian mit einem Schaudern. »Dieses Tier hat einmal die Alte Erde beherrscht. Nichts konnte es aufhalten. Ein Schwerweltler macht es zum Spaß! Durch die Einrichtung der sekundären Lager haben wir ihnen außerdem Ausweichmöglichkeiten geschaffen. Wo sind die Schwerweltler im Moment?«
    »Ich habe Bakkun auf dem Grat zurückgelassen. Wenn er fertig ist, soll er hierher zurückkommen. Er hatte einen Schwebegürtel dabei …«
    Lunzie schaute zur Shuttletür hinaus und sah alle Schwerweltler der Mannschaft den Hügel heraufkommen. Die angespannte Konzentration in ihren kantigen Gesichtern war erschreckend. Sie sahen gefährlich aus, und sie hatten mit den Leichtgewichten im Schiff nichts Gutes im Sinn. Lunzie rief Kai und Varian eine Warnung zu. Sie sah, wie sich die Irisluke zum Kommandostand in dem Moment schloß, als Paskutti eintreten wollte.
    Sie drückte sich flach an das Schott und bemerkte das unauffällige Blinken, das darauf hinwies, daß die Hauptenergieversorgung abgestellt wurde und das Shuttle jetzt mit Hilfsenergie lief. Durfte sie darauf hoffen, daß es einem der Expeditionsleiter gelungen war, eine Nachricht zu senden?
    »Wenn ihr nicht sofort das Schloß öffnet, sprengen wir es auf«, sagte die harte, kalte Stimme von Paskutti, der einen Blaster in der Hand hielt.
    Er war mit zahlreichen Gegenständen ausgerüstet, die in den letzten Tagen aus dem Lager verschwunden waren. Natürlich, dachte Lunzie; ihr fiel erst jetzt auf, daß die meisten gestohlenen Ausrüstungsteile als Waffen verwendet werden konnten.
    »Nicht!« Varians Stimme klang ängstlich genug, um Paskutti von einem Schuß abzuhalten, aber Lunzie wußte, daß das Mädchen
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