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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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kein Feigling war. Es würde beiden nichts nutzen, wenn sie im Kommandostand bei lebendigem Leibe gegrillt wurden.
    Die Luke öffnete sich, und der massige Paskutti griff hinein. Er packte Varian am Kragen ihres Schiffsanzuges, zerrte sie hinaus und schleuderte sie mit solcher Gewalt gegen die keramische Flanke des Schiffs, daß sie sich den Arm brach. Mit einem sadistischen Grinsen tat Tardma Kai dasselbe an.
    Lunzie fing Kai auf, hielt ihn aufrecht und zwang sich, in eine Trance einzutreten, um Ruhe zu bewahren. Es war viel schlimmer, als sie befürchtet hatte. Wie hatte sie nur so naiv sein können, zu erwarten, daß die Schwerweltler einfach so gehen würden?
    Danach wurden Terilla, Cleiti und Gaber ohne weitere Umschweife in das Shuttle getrieben, wobei der Kartograph vor sich hinbrabbelte, daß man so etwas doch nicht tun könne und wie sie es nur wagen konnten, ihn so respektlos zu behandeln.
    »Tanegli? Hast du sie erwischt?« fragte Paskutti ins Komgerät, das er am Handgelenk trug.
    Wen sollte der Botaniker erwischen? Lunzie beantworte die Frage selbst – es konnten nur die anderen Leichtgewichte sein, die sich noch nicht gemeldet hatten.
    »In den Schwebern stecken keine Energiezellen mehr«, sagte Divisti, der mißmutig in der Schleuse stand. »Und der Junge ist auch weg.«
    »Wie ist er dir entkommen?« fragte Paskutti und runzelte ärgerlich die Stirn.
    »Er hat wohl das Durcheinander ausgenutzt. Ich dachte, er würde sich an die anderen klammern.« Divisti zuckte die Achseln.
    Gut gemacht, Bonnard, dachte Lunzie und versuchte aus dem kleinen Triumph mehr Hoffnung zu schöpfen, als angemessen war.
    »Divisti, Tardma, nehmt jetzt das Labor auseinander.«
    Trizein schreckte aus seiner Verwirrung. »Moment mal. Ihr dürft da nicht rein. Ich habe einige Experimente und Analysen laufen. Divisti, laß die Finger von den empfindlichen Geräten. Hast du den Verstand verloren?«
    »Du wirst deinen verlieren.« Mit einem kühlen Lächeln schlug Tardma dem schmächtigen Mann mit solcher Wucht ins Gesicht, daß er über das harte Deck rollte, um vor Lunzies Füßen reglos liegenzubleiben.
    »Zu hart, Tardma«, sagte Paskutti. »Ich wollte ihn eigentlich mitnehmen. Er wäre nützlicher als die anderen Leichtgewichte.«
    Tardma zuckte die Achseln. »Warum sollen wir uns mit ihm abmühen? Tanegli weiß genauso viel wie er.« Mit einem überheblichen Hüftschwung ging sie ins Labor.
    Lunzie hörte draußen auf den Felsen das Scharren von Füßen, bevor Portegin mit blutigem Kopf einen bewußtlosen Dimenon über die Schwelle zerrte. Bakkun schob eine weinende Aulia und eine wie versteinert wirkende Margit herein. Triv blieb ausgestreckt liegen, als Berru ihn zu Boden warf und über sein Ächzen boshaft grinste. Im Gegensatz zu den Schwerweltlern bemerkte Lunzie, daß Triv gleichmäßig atmete, um einen Trancezustand hervorzurufen. Mindestens vier Gefangene bereiteten sich darauf vor, die nächste Gelegenheit zu Widerstand zu ergreifen.
    »Gut, Bakkun«, sagte Paskutti, »du kümmerst dich mit Berru um unsere Verbündeten. Wir wollen, daß das hier richtig aussieht. Als ich dort ankam, war das Komgerät noch warm. Sie müssen den Thek eine Nachricht geschickt haben.«
    Die Schwerweltler plünderten systematisch das Shuttle. Dann kam Tanegli zurück. »Das Lager ist geräumt. Was in den Kuppeln zu gebrauchen war, haben wir an uns genommen.«
    »Nichts einzuwenden, Kai und Varian?« schnaubte Paskutti.
    »Einwände würden uns wohl nichts nützen, oder?« Varians beherrschte Stimme ärgerte Paskutti. Er warf einen Blick auf den gebrochenen Arm und runzelte die Stirn.
    »Nein, mit Sicherheit nicht, Varian. Wir haben die Nase voll davon, daß uns Leichtgewichte herumkommandieren und uns nur tolerieren, weil wir nützlich sind. Welche Rolle hätten wir in eurer Kolonie gespielt? Wären wir eure Lasttiere geworden? Muskelpakete, die man überall herumscheuchen und nach Belieben unterbuttern kann?« Er machte mit einer riesigen Hand eine Bewegung, als schnitte er jemandem die Kehle durch.
    Und bevor jemand begriff, was er vorhatte, packte er Terilla an den Haaren und ließ sie an einem langen Arm herunterbaumeln. Die entsetzten Schreie ihrer Freundin schreckten Cleiti auf, und als sie mit den Fäusten gegen die dicken, muskulösen Oberschenkel des Schwerweltlers schlug, hob Terilla die Faust und landete einen beiläufigen Treffer auf ihren Kopf. Sie sackte bewußtlos zusammen.
    Gabar stürzte auf Paskutti los, der nur eine
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