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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Verdauungsgewohnheiten zu urteilen, habe ich keinen Zweifel, daß die Fransenfische auf diesem Planeten heimisch sind, Dandy und seine Freunde aber nicht hierher gehören.
    Ich habe eine Theorie über die primitiven Hefepilze, die wir dokumentiert haben«, fuhr Trizein in einem Ton fort, als wollte er eine Vorlesung halten. »Ich habe mir die ganze Zeit darüber den Kopf zerbrochen, was mir an ihrer Struktur so bekannt vorkommt?«
    »Aber was sollte das sein?« fragte Lunzie und faßte sich an den Kopf. »Ich kann Ihnen versichern, daß die Ssli den Fransenfischen recht ähnlich sehen, aber so etwas wie Dandy habe ich noch nie gesehen.«
    »Das liegt daran, daß Dandy die primitive Frühform eines Lebewesens ist, das Sie nur in einer weiter entwickelten Gestalt kennen: das Pferd. Das irdische Pferd. Diese Spezies ist nicht nur fünfzehig, sie ist ein unpaarzehiges Huftier.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Ich fürchte, es gibt keine andere Erklärung, obwohl das nicht erklärt, wie diese Tiere hierher kommen – sie können sich hier nicht entwickelt haben, aber trotzdem sind sie hier.«
    »Jemand muß sie hier angesiedelt haben«, überlegte Lunzie.
    »Genau«, sagte der Biologe. »Wenn ich den Zusammenhang ignorieren und einfach die Daten studieren könnte, die ich erhalten habe, erst von Bakkun, dann vom lebenden Gewebe unseres kleinen Freundes, würde ich sagen, daß es sich um ein Hyracotherium handelt, eine Lebensform, die auf der Erde vor Millionen Jahren ausgestorben ist!«
    Das Geräusch eines Schwebers unterbrach sie. Lunzie lief zum Steuerpult des Schildgenerators, um Varian und Bonnard einzulassen. Sie meldete, daß Trizein Neuigkeiten hatte, die er ihnen mitteilen wollte. Es war sein Triumph, und es sollte ihm erlaubt sein, ihn selbst zu präsentieren. Der zerstreute Biologe hielt sich selten außerhalb seines Laboratoriums auf, außer wenn er etwas zu sich nahm oder Lunzie und Kai besuchte, und hatte die anderen Facetten der Mannschaft kaum zur Kenntnis genommen.
    Zur Verblüffung seines kleinen Publikums projizierte er ein Bild, das eine Archivzeichnung eines Hyracotheriums aus seiner Sammlung paläontologischer Dateien zeigte. Es gab keinen Zweifel: Dandy war ein Exemplar einer ausgestorbenen irdischen Spezies aus dem Öligozän.
    »Wollen wir mal sehen, ob es noch mehr Übereinstimmung gibt als diese haarigen Biester«, sagte Varian und führte Trizein zum Bildschirm. Sie setzte den amüsierten Biologen auf einen Stuhl, damit er sich ihre Aufnahmen der goldenen Flugwesen anschaute. Trizein geriet in Verzückung, als die geschmeidigen Tiere ihre Flugkünste vorführten.
    »Ohne eine vollständige Analyse kann ich mir natürlich nicht sicher sein, aber das sieht zweifellos wie ein Pteranodon aus!«
    »Ein Pteranodon?« Bonnard zog ein dämliches Gesicht.
    »Ja, ein Pteranodon, eine Art Dinosaurier, was eine etwas unzutreffende Bezeichnung ist, weil diese Wesen Warmblüter waren …« Nach und nach identifizierte er den Genotypus der Tiere, die Varian und die anderen aufgenommen hatten. Jede Beobachtung auf Ireta ließ sich mit einer Holographie und einer Beschreibung in Trizeins paläontologischer Datenbank in Übereinstimmung bringen. Er machte auf einige unbedeutende biologische Details aufmerksam, aber das waren nur geringfügige Abweichungen.
    Säbelzahnmaul war ein Tyrannosaurus Rex; Mabel und ihre Artgenossen waren mit Kämmen versehene Hadrosaurier; die pflanzenfressenden Sumpfbewohner waren Stegosaurier und Brontosaurier. Der Biologe wurde immer verwirrter. Er konnte nicht glauben, daß diese Tiere tatsächlich hinter dem Energieschleier existieren, den er nie durchschritten hatte. Als Varian ihm die Aufnahmen von den Erkundungsflügen gab, die sie zusammengestellt hatte, wedelte er mit dem Zeigefinger.
    »Diese Tiere sind hier ausgesetzt worden.«
    »Aber von wem?« keuchte Bonnard mit weit aufgerissenen Augen. »Von den Anderen?«
    »Natürlich von den Thek«, versicherte Trizein dem Jungen.
    »Gaber sagt, wir seien auch ausgesetzt worden«, fügte Bonnard hinzu.
    Der sanftmütige Trizein war eher traurig als beunruhigt über diese Behauptung. Er sah Varian an.
    »Wir sind nicht zurückgelassen worden, Trizein«, versicherte ihm die junge Expeditionsleiterin und warf Bonnard einen strengen, tadelnden Blick zu.
    Kai wurde dringend vom Rande der Kontinentalplatte zurückgerufen, um sich Trizeins Schlußfolgerungen anzuhören, und ließ Bakkun allein zurück. Varian wollte, daß Kai sich von den
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