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073 - Der Schlaechter

073 - Der Schlaechter

Titel: 073 - Der Schlaechter
Autoren: Marc Agapit
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        Liebe Mit-Vampire!
    Hier ist Hugh Walker!
     
    Um ganz ehrlich zu sein, ich melde mich von diesseits des Grabes. Ich bin auch kein Ghul oder dergleichen. Selbst unter meinen Freunden ist keiner, der bei Vollmond irgend etwas Aufregendes tut. Ich freue mich über die vielen positiven Zuschriften zur Vampir-Reihe, und zu meinen Romanen natürlich ganz im besonderen.
    Interessanterweise tauchte bereits mehrmals die Frage auf, warum ich meine Romane immer im deutschen oder österreichischen Raum spielen lasse.
    Dazu möchte ich mich nun äußern. Ich glaube, daß sich die Ansicht, hier bei uns könnten nur Heimatromane handeln, vor allem deshalb eingebürgert hat, weil ein Großteil der Unterhaltungsliteratur (SF, Krimi, Western usw.) aus dem Amerikanischen übersetzt wurde. Der Schauplatz war fast immer Amerika. Das überwältigende Angebot formte unbewußt den Geschmack, und deutsche Autoren hatten es schwer, dabei fußzufassen. Am leichtesten konnte es wohl geschehen mit einem amerikanischen Pseudonym, einem amerikanischen Schauplatz, amerikanischen Namen und vielen amerikanischen Worten. Meine Haltung wird nun nicht etwa von Protestmotiven geleitet. Ich finde nur, daß unser Milieu gerade für den Horror-Roman weitaus brauchbarer ist. Viele Gebiete Österreichs und Süddeutschlands sind der Boden alter Grusellegenden und gespenstischer Geschehnisse. Und von Wien zu den Karpaten ist es kein so weiter Sprung. Dort sind diese Legenden noch heute nicht tot.
    Gerade solche Orte, an denen Düsteres geschehen ist, deren Vergangenheit voller Dramatik und Blut ist, sind das rechte Milieu für einen Vampir-Roman. Es gibt kaum eine Burg unten an der ungarischen Grenze, über die es nicht Spukgeschichten gibt und rätselhafte Geschehnisse in der Vergangenheit.
    Und dann kommt noch etwas dazu, das sicherlich schwer wiegt: Das ist das Gebiet, das ich am besten kenne, hier leben die Menschen, die ich am besten verstehe. Gerade das hilft, einen Roman natürlicher und damit eindringlicher zu gestalten. Europa ist jedenfalls der Handlungsort fürden klassischen Gruselroman. Nirgendwo sonst ist aus Gründen des Aberglaubens soviel Blut geflossen.
    Eine andere Streitfrage wäre: Ist es wirkungsvoller, einen Gruselroman in einer bestimmten, bekannten Stadt anzusiedeln oder einfach in irgendeiner, nicht namentlich genannten?
    Ich persönlich glaube, daß der Name die ganze Geschichte noch realer macht. Diese Fragen wären sicherlich eine kleine Diskussion wert. Vielleicht teilt mir der eine oder andere Leser seine Gedanken dazu mit.
    In diesem Sinne wünsche ich allen Mit-Vampiren Spaß an der Reihe und eine erfrischende Gänsehaut dann und wann.
    Ihr Hugh Walker
    Mit den in den nächsten Heften folgenden Beiträgen von Vampir informiertwerden wir die okkulte Sphäre der letzten Ausgaben verlassen und uns eingehend mit der Vampirlegende beschäftigen. Sie ist ja eines der grausigsten Kapitel des Aberglaubens und sicherlich auch eines der erotischsten. Die Bluttaten der walachischen Wojwoden oder einer Erzsebeth Bathory trugen zu immer neuem Aufleben des Vampirglaubens bei. Vampirsagen gibt es bei allen Völkern. Das Thema wurde schon früh literarisch ausgewertet. Den Höhepunkt literarischer Popularität erlangte es jedoch Ende des neunzehnten Jahrhunderts, als der Ire Bram Stoker seine berühmte Erzählung Dracula , A Tale veröffentlichte, deren Hauptgestalt der Geschichte entlehnt ist: Der Wojwode Wlad Dracul und sein Sohn Wlad Tepes (der Pfähler), die auch in zeitgenössischen Schriften bereits als Wampyrbezeichnet werden.
    Lesen Sie also in der nächsten Ausgabe über die geschichtliche Entwicklung des Vampirismus.
     
    Bis dahin grüßt Sie
    Ihre VAMPIR-Redaktion
     

     
    Die Zeichnung zu diesem Beitrag ist von Helmut Pesch.

 
     
     
     
     
    Der Schlächter
    Vampir Horror Roman Nr. 73
    von Marc Agapit
     
     
     
     
     

Die bekannte Schauspielerin Gloria Litza gab einen Empfang in ihrer luxuriösen Villa, die an der Atlantikküste in den Vereinigten Staaten lag.
    Das Fest war in vollem Gange. Zwanglos standen die bereits angeheiterten Gäste in Grüppchen beisammen – mit Ausnahme von zwei Gästen, die in einer Ecke des Salons miteinander flirteten.
    Carl Heintz, ein deutscher Herzspezialist, der seit langen Jahren in Amerika lebte. Ihm verdankte Gloria Litza ihr Leben. Er hatte sie von einer schweren Krankheit geheilt. Er war fünfundvierzig, glich aber einem Dreißigjährigen.
    Seine Partnerin war eine
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