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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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erreicht und das Shuttle in die riesige Höhle manövriert, die tatsächlich so geräumig war, wie Varian und Bonnard behauptet hatten. Kein einziges der goldenen Flugwesen widmete dem seltsamen weißen Flugzeug, das in ihr Revier eindrang, die geringste Aufmerksamkeit.
    »Die Schwerweltler wissen nicht einmal, daß es diese Höhle gibt«, versicherte Varian, als sie endlich in Sicherheit waren.
    Triv und Dimenon verwendeten einen Teil des herabhängenden Blattwerks zur Synthetisierung von Polstern, um es den Verletzten auf dem nackten Plastikdeck etwas bequemer zu machen. Lunzie schickte sie noch einmal hinaus, um genug Rohmaterial zur Synthetisierung eines hochkonzentrierten Tonikums zu beschaffen, das die Auswirkungen eines verzögerten Schocks milderte. Danach durften alle schlafen.
     
    * * *
     
    Lunzie war die erste, die am nächsten Morgen aufwachte. Um die erschöpften Überlebenden nicht zu wecken, bewegte sie sich ganz leise, als sie im Synthesizer eine weitere Nährbrühe zusammenbraute und mit Vitaminen und Mineralstoffen anreicherte.
    »Das wird Ihnen mit Sicherheit das Blut in die überbeanspruchten Muskeln treiben und das geschädigte Gewebe wiederherstellen«, sagte sie und servierte die dampfenden Becher Kai und Triv, die aufgewacht waren. »Wir haben anderthalb mal rund um die Uhr geschlafen.«
    Nachdem sie Kais Armverband überprüft hatte, massierte sie ihm die Schultern, um die Verspannungen etwas zu mildern, bevor sie Triv derselben Behandlung unterzog.
    »Danke. Wann werden die anderen aufstehen?« fragte Triv und knetete dankbar seine Oberarme durch.
    »Ich schätze, wir haben noch eine Stunde, bis die Toten wieder auferstehen«, antwortete Lunzie und hielt Varian einen Becher Suppe hin. »Ich brauche noch etwas Grünzeug, um den anderen ein Frühstück zu machen.«
    Sie füllten den Synthesizer mit Blättern der hängenden Kletterpflanzen, die den Eingang der Höhle verdeckten. Schwaches Sonnenlicht schien durch die zähen Ranken aufs Heck des Shuttles. Als die anderen aufwachten, war das Essen fertig.
    »Es ist nichts Besonderes, aber es ist nahrhaft«, sagte Lunzie, als sie die flachen braunen Kuchen verteilte. »Ich würde mit dem Synthesizer gern mehr anstellen, aber wie lang werden wir noch Energie haben? Außerdem könnte es den Schwerweltlern auffallen, wenn ich ihn benutze.«
    Varian beauftragte die Kinder, den Höhleneingang im Auge zu behalten, und warnte sie davor, sich hinauszuwagen. Bonnard hielt es für überflüssig.
    »Sie werden nicht nach Leuten suchen, die sie für tot halten.«
    »Wir haben sie schon einmal unterschätzt, Bonnard«, sagte Kai. »Wir wollen den Fehler nicht noch einmal machen.« Mit gebührender Nachdenklichkeit bezog der Junge seinen Aussichtsposten.
    Eine sehr lange Woche verging, während die Überlebenden sich vom Schock und den Verletzungen erholten.
    »Wie lang müssen wir warten, bis die Thek kommen und uns retten?« fragte Varian die drei Schüler, als alle anderen schlafen gegangen waren. »Sie müssen unsere Nachricht innerhalb von zwei Stunden empfangen haben. Das Wort ›Meuterei‹ muß sie doch zum Vibrieren gebracht haben, wenn die Erwähnung der Schwerweltler dafür nicht gereicht hat.«
    Kai drehte die Hände nach oben und zuckte zusammen, als ein Schmerz sein gebrochenes Handgelenk durchfuhr. »Ich schätze, die Thek haben es nie eilig. Ich hatte gehofft, daß sie diesmal eine Ausnahme machen.«
    »Also, was machen wir?« fragte Triv. »Wir können nicht ewig hierbleiben. Oder uns für immer vor den Schwerweltlern verstecken, wenn sie merken, daß das Shuttle verschwunden ist. Ich weiß, daß Ireta ein großer Planet ist, aber nur dieser Abschnitt der Äquatorialregion ist einigermaßen bewohnbar. Selbst wenn wir hier blieben, müßten wir Energie verbrauchen, um Nahrungsmittel zu erzeugen. Früher oder später würden uns die Schwerweltler erwischen. Sie haben alle Spürgeräte und Markerdetektoren. Sie haben alles, sogar die Betäubungsgewehre. Was sollen wir machen?«
    Jeder Instinkt in Lunzie begehrte lautstark gegen die offenkundigste Antwort auf, aber sie mußte sie aussprechen. »Es gibt immer noch den Kälteschlaf.« Selbst für ihre eigenen Ohren klang es resigniert.
    »Das wäre eine letzte, schonende Zuflucht«, stimmte Triv zu. Lunzie wollte noch darüber diskutieren, aber sie preßte die Lippen fest aufeinander, während Kai und Varian ernst nickten.
    »Das Erkundungsschiff wird uns doch abholen, ja?« fragte Triv mit
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