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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)
Autoren: Michael Linnemann
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es so aussehen, als wäre dies der tödliche Schuss in Xenias Kopf gewesen. Dabei hoffte ich, dass entweder gar keine Obduktion durchgeführt werden würde, weil es dazu keinen Anlass gab, oder dass bei einer Obduktion nicht aufgefallen wäre, dass Xenia bereits einige Minuten vor dem besagten Schuss gestorben war.“
    Nora schüttelte fassungslos den Kopf. „Und wie sind Sie aus der Sackgasse entkommen?“
    „Ich hatte vorher eine Strickleiter an der Garage angebracht, um schnell und unbemerkt verschwinden zu können. Ich kletterte auf das Garagendach, zog die Strickleiter zu mir hoch und kletterte anschließend auf der anderen Seite wieder herunter. Dann verschwand ich durch den Garten des Einfamilienhauses.“
    „Das war sehr gerissen“, musste Nora gegen ihren Willen zugeben. „Aber eine Sache konnten Sie nicht planen. Als ich im Vorgarten auf Sie schoss, sprangen Sie in ein Blumenbeet, um in Deckung zu gehen. Dabei stützten Sie sich mit den Händen ab.“
    „Ja, und?“
    „Zu Ihrem Pech haben Sie kleinere Hände als Xenia.“
    Die Mörderin stutzte. „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.“
    „Nun, mir fiel auf, dass weder an Xenias Händen noch an ihrer Kleidung Erdereste zu finden waren, als sie in der Gasse lag. Also lief ich zurück zum Blumenbeet und untersuchte dort die Abdrücke. Zwar hätte Xenia die Erde von sich abputzen können, aber dann fiel mir die Größe der Handabdrücke in der Erde auf. Und diese waren weitaus kleiner als Xenias Hände.Daher stand fest, dass es nicht Xenia gewesen sein konnte, die Maria erschossen hatte und von der Villa in die Sackgasse geflohen war.“
    Die Mörderin ballte ihre Hände zu Fäusten. „Sie sind mir wegen meiner Handabdrücke auf die Schliche gekommen?!“
    „So sieht es aus. Aber das war noch nicht alles. Denn die kleineren Handabdrücke hätten auch von einer anderen Person stammen können. Aber aufgrund der Abdrücke überdachte ich die bisherigen Fakten noch einmal. Dabei beschlich mich eine Vermutung: Zunächst fanden meine Kollegen heraus, dass Ihr Name auf der Anmeldeliste für die Vorlesung Linguistische Analyse bei Professor Kahl stand. Dieser Zufall in Bezug auf Daniela Langenmeiers Ermordung kam mir sehr groß vor. Daher dachte ich etwas mehr über Sie nach, wobei mir schließlich der entscheidende Punkt auffiel. Als Sie nach Xenias Flucht in mein Büro kamen, sagten Sie mir, dass Sie Ihre beste Freundin nicht erreichen könnten. Das stimmte auch, denn Xenias Wohnung wurde zuvor abgesperrt. Aber Sie erzählten mir zudem, dass Sie Xenia selbst telefonisch nicht erreichen konnten. Mit dieser Lüge haben Sie sich verraten. Unsere Kollegen von der KTU haben nämlich auf meine Bitte hin noch einmal Xenias Handy überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass nach Xenias Flucht kein Anruf von Ihnen auf dem Handy einging. Eine Nachfrage bei der Telefongesellschaft hat darüber hinaus ergeben, dass das auch für Xenias Festnetzanschluss gilt.“ Nora faltete ihre Hände. „Sie haben Xenia also gar nicht angerufen. Warum hätten Sie das auch machen sollen? Sie wussten genau, was geschehen war. Und Sie wussten auch, dass wir bereits auf Xenia als vermeintliche Mörderin fixiert waren. Also hatten wir keinen Grund, ihr Telefon und Handy erneut zu überprüfen. Bis mir der Punkt mit den Handabdrücken auffiel. Um aber ganz sicher zu sein, dass Sie tatsächlich die Mörderin sind, ließ ich Sie wissen, dass unser Kollege Korn den Überfall in Xenias Wohnung überlebt hat und sich möglicherweise genau daran erinnern könnte. Somit mussten Sie versuchen, ihn ebenfalls zu töten, damit Ihr Plan nicht aufflog.“
    Die Mörderin schwieg. Sie senkte ihren Kopf und verzog eine grimmige Miene.
    Dorm beugte sich derweil vor und zischte: „Die entscheidende Frage bleibt jedoch, warum Sie die Morde begangen haben. Ich persönlich vermute, dass auch Sie eine Affäre mit Ralf Müller hatten. Sie kamen nicht mit der Tatsache zurecht, dass es für ihn noch andere Frauen in Ihrem Alter gab, nicht wahr?“
    „Damit liegen Sie richtig. Ich hatte vor einigen Monaten eine Affäre mit Ralf. Ich hatte mich in den Scheißkerl verliebt! Aber er ließ mich fallen wie eine heiße Kartoffel. Als ich dann herausfand, dass er mit diversen anderen Studentinnen ins Bett hüpfte, schmorten bei mir alle Sicherungen durch. Ich war so wütend und fühlte mich so gedemütigt! Erst recht, als Xenia mir erzählte, dass sie auch eine Affäre mit ihm hat. Sie wusste nicht, dass ich
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